Freitag, 22. Januar 2010

"Malroy". Rollanschlag. Das erste Knäuel.


Mittwochs fahre ich immer zu meinem "Zweitwohnsitz" - ich arbeite drei Tage in Anderswo, und habe dort für zwei Nächte ein karg möbliertes WG-Zimmer gemietet. Die Mitbewohner sind auch berufstätig, aber offenbar noch mehr als ich - jedenfalls arbeiten (oder feiern?) sie deutlich länger als ich und wir laufen uns nur selten über den Weg.
Das ist nicht weiter schlimm, ermöglicht es mir doch sowohl auf der ca. zweistündigen Zugfahrt als auch während meiner einsamen WG-Abende (kein Fernsehen) ausgiebig zu stricken, ohne dafür ungläubige Blicke oder Spott zu ernten. Und mit dem neuen MP3-Player und einem Zugang zu vielerlei Hörbüchern werde ich mich sicherlich nicht langweilen.

Hier also die Fortschritte:

Mittwoch abend: Anschlag und Bündchen


Angeschlagen mit einer Inox Rundstricknadel 4,5 (80 cm) habe ich die geforderte Maschenzahl für Größe 2: 27 Maschen. (eine im Kommentar angeregte erneute Maschenzählung brachte kein neues Ergebnis: offenbar hat das Garn wenig Memory...) Mal zwei, weil ich alles rundstricken will. Ich bin kein Fan des Matratzenstichs - warum Nähte provozieren, wenn es leicht ohne geht? Dieses Muster bietet sich zum Rundstricken geradezu an, mindestens bis zum Ärmelloch sollte es viel viel angenehmer zu stricken sein. Hoffe ich.
Also: 54 M in rot, denn ich brauchte einen Kontrast für den vorgeschlagenen Rollanschlag.
Da ich davon keine Fotos gemacht habe, dokumentiere ich dessen technische Finessen beim nächsten Mal. Wenn man es erstmal kapiert hat, ist dieser Anschlag sehr angenehm weil er diese herrlich weiche, elastische Bündchenkante bringt.
Wenn man das Kontrastgarn drin lässt, statt es rauszuribbeln, bekommt man eine hübsche Zierkante. Aber keine Angst, die lasse ich nicht drin, war nur zu faul zum Ribbeln.Das mache ich gleich.

ribbelribbelribbel... das rot soll da nicht sein.


Ich markiere den Beginn einer jeden Runde mit einem Klemmring, an dem ein Reihenzähler hängt. So vergesse ich hoffentlich nicht, ihn zu drehen. Eigentlich bietet auch das Zopfmuster eine gute Orientierung, aber da ich keine linken Rückreihen stricke, muss ich eben immer dran denken, wann eine "Zwischenreihe" zu stricken ist.

die glückliche 13. Reihe ist immer eine Hinreihe

Inzwischen habe ich das Muster glaube ich auch so gut drauf, dass ich es auf der Nadel erkennen kann. Im Endeffekt muss man sich beim Zopf ja immer nur merken, wo die linken Maschen hinwandern. Leider habe ich heute meine Zopfnadel in Anderswo liegen lassen. Mal sehen, ob ich hier noch einen Ersatz finden kann.
 
Man erkennt den Zopf schon. Und die Zöpfe helfen schön rhythmisch bei der Orientierung im Strickstück...

Und das ist der Status Quo nach dem ersten Knäuel - sieht doch schon nach was aus! Und inzwischen glaube ich auch, dass da ein Kind reinpasst - das Bündchen wirkte doch arg eng auf der Nadel - aber so ist das eben bei 1/1 Rippen!

 Dieses war der erste StreichKnäuel, und der zweite folgt sogleichist kein Gräuel...


Den nächsten Status gibt's dann beim nächsten Knäuel. Oder beim nächsten Problem. Mal schauen, was zuerst kommt...