Dienstag, 27. September 2011

Erschreckend: Projektmanagerin ist unberechenbar!

Erstmal großen Dank für die schnelle Hilfestellung!
Folgende Vorschläge wurden gemacht:
1. den gemusterten Teil mit größeren Nadeln (+0,5 mm = 3mm) stricken, da er durch die Doppelfädigkeit enger und fester, und damit auch weniger elastisch wird. 

Leuchtet mir sehr ein, und ist mir beim Stricken auch schon aufgefallen. In den sauren Apfel muss ich wohl beissen, denn erstens hat es ja keine Eile (grmpf) und zweitens soll mein erstes Selbst-Design ja auch perfekt werden - also genauso wie ich es mir vorstelle, und nicht nur irgendwie so ähnlich...


2. a) Erstellung einer aktuellen, realistischen und total gültigen Maschenprobe des vorhandenen Gestricks (die dann allerdings mit der potentiellen Mapro mit einer größeren Nadelstärke nicht mehr übereinstimmen würde...)
2. b) den gemusterten Teil komplett ribbeln und gleichmäßig verteilt für drei bis vier Mustersätze zusätzliche Maschen aufnehmen(entspricht zusätzlich 24 bzw. 32M)
oder 
2. c) zusätzliche Maschen nur am Vorderteil für Brustabnäher aufnehmen (wie hier)
Maschenprobe. Ich stehe ja auf Kriegsfuß mit Maschenproben. Aber wo ich nun schon mal 8 cm Echtzeit-Gestrick habe, kann ich die auch mal auszählen. Von da aus sollte ich dann ausrechnen können, wie viele Maschen ich zunehmen muss. Dann kann ich mir immer noch überlegen, wie ich diese Zunahmen am besten im Muster unterbringe. Da muss es ja Methoden geben...


Bis hierhin ist alles einfach.
Das Auszählen meiner Maschenprobe (nur Fair-Isle-Teil) ergibt:
2 x 2 inch: 22 bzw. an anderer Stelle 23 Maschen Breite auf gleichmäßig 23 Reihen Höhe
Für 10 Quadratzentimeter muss ich die 2-Inch-Angabe nur verdoppeln...

Die Gegenprobe in Zentimeter bestätigt das Ergebnis. An verschiedenen Stellen zähle ich auf 10 cm Breite einmal 44, einmal 46 Maschen. Die bisher gestrickten 37 Reihen ergeben erst 7 oder 8 cm Höhe (schwer zu sehen, wegen der Nadeln), das passt auch, denn 23 R = 2 inch = 5 cm + 14 R (=1 inch =2,5cm)... Wenn ich den Mittelwert nehme zwischen der schwankenden Maschenanzahl, komme ich auf eine Maschenprobe von  45 M x 46 R = 10 cm2

So weit so gut.
Nun muss ich das anwenden auf meine Körpermaße. Richtig? Richtig!
Messpunkt 1: An der schmalsten Stelle meiner Taille (= Position "Astwerk"; geplanter Beginn Fair-Isle-Blattwerk) messe ich 97 cm Umfang (über dünnem Baumwollpullover, d. h. "minmial ease")
Messpunkt 2: An der Stelle, an der die Armlöcher (des gekauften Pullunders, den ich gerade trage) beginnen, messe ich 105 cm Umfang.
Laut meiner Maschenprobe müsste ich also an der Taille (Messpunkt 1) [45 M x 9,7 = ] 436,5 Maschen für 97 cm Umfang haben. Bis zu den Ärmellöchern müsste ich insgesamt 36 Maschen auf [45 M x 10,5] 472,5 Maschen Umfang zunehmen, und zwar verteilt über 20 cm = 92 Reihen.

Wenn man bedenkt, dass ich jetzt gerade 300 Maschen auf den Nadeln habe, und den Rippenteil des Pullunders ja auch irgendwie über den Kopf und sogar halbwegs passend an den Leib bekommen habe...
...wir erinnern uns... Da 300M Zopf passen müßte ich eine Traumtaille von 67 cm haben. Kein Wunder, dass ich ein gestörtes Körpergefühl habe!
...scheint mir eine Steigerung der Maschenanzahl um 136 bzw 172 Maschen jedoch ganz schön happig. (äh. plus 45% bzw plus 57%? vielleicht?) 13 - 17 zusätzliche Mustersätze?!?
Wieso finde ich das unwahrscheinlich?
Habe ich irgendwo pi vergessen (weil ich ja in Runden stricke)?

Ich stehe wirklich auf Kriegsfuß mit Maschenproben. Soll ich einfach mal 100 Maschen abziehen?
Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen. 
Ich gehe solange schon mal ribbeln... hilft ja nix.