Sonntag, 4. August 2013

Apfelsaft.

Der frühe Apfelbaum ist so weit.
Er wirft mit grünen Äpfeln um sich, dass es nur so auf den Boden kracht.
Die Schnecken freuts, die Mistviecher. Immerhin lassen sie jetzt unsere Stauden in Ruhe.
Weil wir nicht andauernd auf faulige Äpfel treten wollen, der Kompost schnell übersäuert wäre und die (unbekannte) grüne Sorte aber sehr sauer und/oder mehlig ist und zum Essen, Kochen oder Lagern nicht recht taugt - dafür haben wir ja noch den anderen Apfelbaum - haben wir uns einen Entsafter gegönnt.
Apfelsaft geht auch mit sauren Äpfeln.
So geht's:
Zuerst Äpfel pflücken (lassen). Wenn sie erstmal Fallobst sind, müssen sie sofort verarbeitet werden.
 Wenn der Korb/die Wanne voll ist, Äpfel gut abwaschen.
Sind zwar nicht gespritzt, Dreck ist trotzdem dran.
Äpfel schnibbeln (lassen)- der Entsafter kann sie zwar komplett verarbeiten, aber braune Stellen, Würmer etc wollen wir trotzdem nicht im Saft. Wespen allerdings auch nicht.
Entsaften! Kanne und Trester regelmäßig ausleeren nicht vergessen!
Naja. Die Tischdecke kann man ja waschen. Vielleicht hätten wir sie trotzdem besser vorher abgenommen...?
Saft in einen Topf füllen. Wenn der Topf voll ist, Apfelsaft vorsichtig erhitzen.
Den ziemlich fiesen Schaum, den so eine Zentrifugalpresse mitproduziert - wahrscheinlich voll von wertvollen Ballaststoffen-
sollte man trotzdem abschöpfen. Nach einer Weile wird er etwas fester, dann geht das recht einfach. Ob man daraus noch Apfelmus kochen kann oder will kann jeder selbst entscheiden. Wir haben's auf den Kompost gegeben.
Wenn der Apfelsaft mindestens 85°C erreicht hat, kann man ihn einflaschen. Ich habe ihn mangels funktionierenden Thermometers ganz kurz aufkochen lassen. Hat trotzdem gut geschmeckt.Vitamine sind für kleine Kinder.
Am besten sind dunkle Flaschen, weil Saft lichtempfindlich ist (wie eigentlich alle Getränke). Bügelflaschen sind auch sehr praktisch, kosten aber im Laden echtes Geld. "Billiger" und aus dunklem Glas ist es, aufs Pfand zu verzichten. Dankenswerterweise trinkt der Meinige schon seit Monaten nur noch Biersorten aus Bügelbuddeln. Der Gute! Wenn man sie nach dem Austrinken gleich richtig ausspült, verschimmelt darin auch nichts, und man muss sie vor Gebrauch nur noch mit klarem heißen Wasser ausspülen um Staub und tote Spinnen zu entfernen und sie etwas anzuwärmen. Wäre doch schade, wenn die Flasche platzen würde! Ein Trichter hilft ungemein, über dem Trichter lag noch ein Sieb, um die gröbsten Feststoffe abzufangen. Nächstes Mal versuche ich es zusätzlich noch mit einm Kaffefilter im Trichter - ist schon sehr "naturtrüb" geworden. (Gibt's auch unnatürlich trüb?) Befüllt wird ungefähr bis zum Bügelbeginn. Heiß einfüllen, sofort verschließen, dann sollte sich, wie beim Marmeladekochen auch, ein Vakuum bilden.
Jetzt kommt das Schönste! Ettiketten entwerfen, drucken, ausschneiden. Ich habe auf Rat von Ingrid diesmal Ettiketten von hier direkt auf normales Druckerpapier gedruckt und mit Milch aufgeklebt (aufkleben lassen). Klappt super!
Und sieht super aus! Schade, dass wir nur einen Schwarz-Weiß-Drucker haben... :-)
Immerhin 8 Liter Apfelsaft haben wir jetzt. Wie lange der wohl hält?
Und jetzt: Plopp! und genießen... am schönsten als Schorle, prickelnd und frisch!