Samstag, 29. November 2014

Wie Fimo, aber essbar.

Mal ehrlich: Schachbrettmuster machen doch alle...

Ich wünsche Euch allen einen schönen und gemächlichen Ersten Advent! /Sonntag!

Freitag, 28. November 2014

Aus alt mach neu.

Der Meinige hortet alte Klamotten. Hemden mit ausgefransten Krägen und Manschetten - "kann ich noch zum Arbeiten nehmen!" Pullover mit durchgescheuerten Ellbogen und Löchern  - "kann man doch im Garten anziehen!" Mit "Arbeit" ist in solchen Situationen natürlich nicht leichte Bürotätigkeit zum Zwecke des Einkommenserwerbs gemeint, sondern körperlich anstrengende oder schmutzintensive Freizeitaktivitäten- Garten, Holzhacken, Streichen, Werkeln.

Wenn der Meinige dann tatsächlich einmal Zeit findet, einem solchen Hobby nachzugehen, zieht er sich aber nicht gleich um. Für eine Farbschicht über den alten Küchenstuhl lohnt es sich nicht, den besten Büropullover auszuziehen. Schuheputzen fällt uns auch immer erst ein, wenn die Sonntagshose schon am Leib ist. Ich mach' ihm da wolhlgemerkt keinen Vorwurf, mir geht es ganz genauso.
Aber zum einen pflege ich weniger schmutzige Hobbies, und zum anderen habe ich die Gelegenheit genutzt, alle alten Pullover neulich mal in die Kochwäsche zu werfen.
Mit Absicht.
Nun sind sie deutlich kleiner.
Wie geplant sind sie wunderbar eingelaufen, verfilzt, Walkwolle schönster Qualität.
Kann man wunderbar zerschneiden und in wenig Zeit zum Beispiel in ein warmes Jäckchen umwandeln.


Der Schnitt ist von Burda, ein einfaches Kinderjäckchen.
Rundherum eine Einfassung. Ich bin allerdings nicht ganz sicher, ob der Farbakzent durch das rote Garn eine gute Idee war.

Die Taschen sind aus einem anderen, dünneren Pullover, ein billig-Kaschmir von K*rst*dt.
Knopflöcher kann man einfach einschneiden, Einfassung braucht es nicht.
Knöpfe dran. Fertig.


Jetzt muss ich nur noch ein Kind mit Größe 92 finden. 

Mittwoch, 26. November 2014

FO und Fazit: Winter Garden Tunic.

Das Patenkind wächst und gedeiht und das ist gut so. Sie ist jetzt zweieinhalb und zu Weihnachten sollte sie wieder etwas selbstgestricktes bekommen. Ihre Mutter und ich finden, dass Kleider, die mitwachsen und irgendwann eine Tunika werden können sehr praktisch sind. Zugleich findet das Patenkind aber Wolle zunehmend kratzig und doof. Verständlich. Kratzige Kleider und Tuniken werden aber nicht angezogen und dann ist die ganze Mühe für die Katz, egal wie hübsch das Ergebnis geworden ist.
Also, wie immer, Mitbestimmung einholen.
Dank moderner Technik ist so etwas ja heutzutage sehr einfach. Per Whatsapp eine Auswahl an Modellen an die Kindsmutter geschickt. Das Patenkind zeigt auf ein Bild, das es besonders gut findet. Die Patentante besorgt butterweiche, garantiert nicht kratziges Garn in der Hamburger Wollfabrik, und die Akzentfarben bei This is Knit! und los geht's!
Da die Farben etwas anders sind als im Original, habe ich mir erstmal den (schwarz-weiß Ausdruck) des Bordürenmusters auf Karopapier in "meine" Farben übertragen. Eigentlich hätte ich das wohl auch mal probestricken sollen, aber ich bin volles Risiko gefahren und sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Obwohl das Rosa schon auffälliger ist als im Original. Ich hoffe, der kleinen Patentochter gefällt es auch - in dem Alter sollte rosa ja eigentlich kein Problem sein. Vorsichtshalber, weil das Kleidchen ja mitwachsen soll und das Kind wohl kräftig gewachsen ist, entscheide  ich mich für die nächstgrößere Größe von 4/5 Jahre (statt 3/4) - man weiß ja nie.



Das Muster:
Die Entscheidung war auf die "Winter Garden Tunic" von Sarah Pope (whistlinggirl) gefallen, ein ärmelloses Kleidchen, das ich schon supersüß fand, als sie es Anfang 2012 erstmalig in ihrem Blog gezeigt hat. Inzwischen gibt es auch die Anleitung, für 5$ zwar nicht ganz billig, aber jeden Cent wert. Man erhält eine gut beschriebene, wohl durchdachte Anleitung für ein Kinderkleid in  vier Größen, von ca. 1 Jahr alt bis 6/7 Jahre. Das Muster ist für mich schon jetzt ein Klassiker, zeitlos, schlicht, variabel adaptierbar. 
Technik:
Schon der Anschlag war neu für mich - dabei wird das Garn dreifach gehalten und es entstehen kleine Knötchen, sodass der Anschlag zugleich dekorativ ist und eine besonders robuste Saumkante hergibt.

Gestrickt wird von unten fast vollständig in Runden, was das Stricken der hübschen Fair-Isle Bordüre am Saum natürlich deutlich vereinfacht. Der Großteil des Rockteils ist dann glatt rechts, nur die Taille wird durch  eine kleine Lochbordüre markiert, durch die man ein Bändchen ziehen kann - oder auch nicht. 
Das Oberteil ist wirklich genial - die stark gerundeten Rippen entstehen durch eine Mischung aus Flecht- und Rippenmuster, das verstörend langsam wächst, aber sehr fest und dadurch auch formstabil ist. Den Musterrapport von vier Maschen kann man sich auch gut merken. Ein Detail, das nicht nur sehr hübsch ist, sondern auch strukturell sinnvoll ist - was will man mehr? 


Ganz klar: die besten Knopflöcher der Welt! Sehr sauber, und vor allem: einfach zu finden, zu öffnen und zu schließen. Und ausleiern tun sie auch nicht - das ist das bisschen extra Aufwand auf jeden Fall wert!
Die Wolle:
Das graue Garn ist die Mischung aus 70% Merino extrafein und 30% Baumwolle, die ich bei der HWF erstanden habe. Sehr weich, zudem stabil und waschmaschinenfest (im Wollprogramm). Das sollte eigentlich nicht kratzen. Die Farb-Akzente sind Jamieson&Smith 2ply Jumper Weight in homöopathischen Mengen - die ist natürlich schon kratziger (und könnte beim Waschen filzen), aber ich hoffe, dass das bei einer Bordüre am Saum nicht ins Gewicht fällt. Ich rechne mit Strumpfhosen (und auch T-Shirts oder ähnlichem unter dem Kleid.
Änderungen:
Bis auf die Wolle und daher auch die Farben - keine.
Die harten Fakten:
Winter Garden Jumper by Sarah Pope 
angefangen: 9. November 2014
fertiggestellt: 19. November 2014
verbraucht: ca. 185 g grau, 11 g rosa ,1 g Himbeerrot, je 2-3 g türkis, petrol, violett und blau.
Größe/Maße: 4/5Jahre
Nadeln: für die fair-isle Bordüre 3,25mm, sonst 2,75mm Chiaogoo Red Lace
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen, 5 Knöpfe, schmales Samtband
Kosten: Wolle ca. 30 Euro, Knöpfe und Samtband ca. 5 Euro.

Eigentlich muss die Puppe jetzt noch ein passendes Pendant bekommen - aber ich glaube, das schaffe ich dieses Jahr nicht. Na, noch ist ja etwas Zeit...

Dienstag, 25. November 2014

So viel zu tun bis Weihnachten!

Jetzt nur nicht den Kopf verlieren....
:-)

Sonntag, 23. November 2014

This is knit.

Der Kurztrip nach Dublin war so spontan, so ungeplant, dass ich im Vorfeld noch nicht mal die einschlägigen Wollgeschäfte recherchiert hatte. Fast ein bisschen stolz wies ich den Meinigen auf diesen Akt uneigenütziger Bescheidenheit hin. Unbeeindruckt verwies er auf den gerade erst erfolgten Beutezug.
Und dann bogen wir um eine Ecke und ich stolperte -wirklich, ich hatte ja keine Ahnung!- über This is knit. Ein Wollgeschäft im ersten Stock des Powerscourt Townhouses, einer Art Mall in einer ehemaligen Privatvilla mitten in der Stadt,  mit einer für deutsche Augen exotischen Auswahl an Internetbekannten Garnen zu vergleichsweise vernünftigen Preisen. Und weil ich für ein geplantes Projekt noch dringend einige Akzentfarben brauchte, und immer schon mal die schöne Shetlandwolle von Jamieson&Smith ausprobieren wollte, und diese mit 3,25 Euro/25g vergleichsweise günstig schien...stand ich bald grübelnd vor dem Regal, als mich eine sehr freundliche Mitarbeiterin ansprach. Ich schilderte kurz mein Problem, und natürlich war ich überhaupt nicht vorbereitet - wer nicht mit Wollgeschäften rechnet, schleppt auch keine Anleitungen mit sich herum. Ich hatte, kurzum, keine Ahnung, welche Farben ich brauchte, und wieviele, und musste sowieso etwas improvisieren, weil die in der Anleitung angegebene Farbtöne zwar poetisch-klingend, aber farblich-nichtssagend waren. Zum Glück gibt es Ravelry! Und zum Glück hat This is knit selbstverständlich einen Rechner mit Internetanschluss und Ravelry-Zugriff auf dem Kassentisch stehen. Nur einmal möchte ich das in Deutschland erleben - es ist unglaublich, in welcher Internetfreien Zone sich meine üblichen Wollgeschäfte bewegen! Schnell war das Muster gefunden, mögliche Farben identifiziert, und ich verließ freudestrahlend und tänzelnd den Laden. Und 6 x 25 g, das kann man ja nicht einmal "schwer bepackt" nennen.
besser als Bonbons
Den Nachmittag habe ich wohl zum Ausgleich in verschiedenen Pubs gesessen und dem Meinigen beim Biertrinken beobachtet. Jedem Seins.
Dublin jedenfalls - eine Reise wert!

Donnerstag, 20. November 2014

Fertiger Kleinkram.

Während das neueste Machwerk auf Knöpfe wartet, habe ich noch einige andere fertige Dinge nicht verbloggt.
Mützen gehen aber auch so schnell.
Zum Beispiel hatte ich schon länger eine Mütze für den Meinigen angefangen, die aber, da ich damals aufgrund räumlicher Trennung keine Zwischenanproben machen konnte, zu klein war.
 Also habe ich sie nochmal aufgeribbelt und komplett neu gemacht und nun passt sie. (eigenes Design, hinimprovisiert.) Ein zweifarbiges Rippenbündchen für extra warme Ohren, danach Streifen mit Hebemaschen.
 Nicht kompliziert, aber effektvoll.(Notizen bei Ravelry).


 Und männlich bunt, das frische Steingrau akzentuiert das Anthrazit so schön...


Und die Schwiegermutter bat auch um eine warme Mütze, fand aber, dass ihr Mützen eigentlich gar nicht stehen. Vielleicht lag das an ihrer Vorstellung oder dem, was zur Zeit so im Handel erhältlich ist. Eine slouchige Mütze in eisengrau würde ihr tatsächlich nicht stehen. Mein Vorschlag: neutrale, aber wärmere Farben, und eine schmalere Form, einfach aber mit Pfiff.

Kurzum, ich habe nochmal die "Lucy" gestrickt, diesmal aus dickerer Wolle (Lana Grossa Bingo), die ich zufällig noch im Stash hatte und die aber wirklich gerade so gereicht hat.
Die runde Verzwirnung bringt das Flechtmuster wunderbar heraus, und die feste Verstrickung mit sehr kleiner Nadel optimiert die gerollte Kante. Viel besser als der erste Anlauf. Eine Anprobe nach dem Waschen und Blocken wurde mit einiger Überraschung für gut befunden, dann habe ich ihr die Mütze wieder weggenommen. Weihnachten ist schließlich erst in vier Wochen.
Waaaaaaaaaaah!
In vier Wochen ist schon Weihnachten!

Sonntag, 16. November 2014

FO und Fazit: Pocahontas.

Die kleine Nichte geht schon in den Kindergarten. Klar, sie ist ja auch schon fast drei! Nicht mehr lange, dann hat sie Geburtstag. Und ihre Mama hat mir erzählt, dass sie im Kindergarten in der "Indianergruppe" ist. Und ob ich der Kleinen nicht  zum Geburtstag eine Indianermütze stricken könnte?
Klar kann ich. Allerdings musste ich kurz überlegen, ob ich sollte. Ich weiß schließlich inzwischen, dass die amerikanischen Ureinwohner nicht allzu begeistert davon sind, als "Indianer" bezeichnet zu werden, stereotyp-rassistisch dargestellt zu werden, und ihre Kultur für weiße Natur-Romantik herhalten zu lassen, und ich kann mich nicht davon frei machen. Die große Tradition von (ethnographisch übrigens meist sehr sorgfältig arbeitenden) Indianervereinen in Deutschland steht dem nicht entgegen, und ich wüsste wirklich gerne, wie amerikanische Ureinwohner wohl reagieren würden, wenn sie in so einem Wochenend-Ferienlager mal zu Besuch wären.
Auf der anderen Seite leben wir nicht in den USA, und die Wahrscheinlichkeit, dass meine kleine Nichte jemanden persönlich verletzt und beleidigt, weil sie eine Perücken-Mütze mit Federschmuck trägt, ist relativ gering.
Also habe ich ein wenig bei Ravelry gesucht, und nach einigen Inspirationen von Häkelmustern eine einfache Rippenmütze mit "Stirnband" gestrickt. 
Die Partie im Nacken und über den Ohren habe ich mit verkürzten Reihen etwas verlängert, sodass die Ohren schön warm bleiben und eine gute Basis für die angeknüpften Zopfhaare bildet.
Die hervorragende Anleitung für Federn stammt natürlich kostenlos von Ravelry.
 Ich habe schon während des Strickens Kam-Snaps eingesetzt, sodass man die Feder abmachen und austauschen kann.
 Festnähen wäre sicher auch gegangen. Wenn man die Feder sehr fest strickt, ist sie ziemlich standfest.
Am meisten Freude hat mir die Smokerei im "Stirnband" gemacht - ich finde es ein richtiges I-Tüpfelchen und als Designmerkmal hat es noch sehr viel Potential. Ich habe da Ideen, nur leider zur Zeit keine Zeit für die Umsetzung.



Die harten Fakten:
 "Pocahontas" - schwarze Zopfmütze, mein eigenes Design (Notizen bei Ravelry)
angefangen: 24. Oktober 2014
fertiggestellt:26. Oktober 2014
verbraucht: lauter Reste Lana Grossa Cool Wool und Hamburger Wollfabrik (Wolle-Kaschmir-Nylon)
Größe/Maße: Kinderkopf
Nadeln: Mütze: 3 Konen/4mm Nadeln; Federn 2,75 mm
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen, KamSnaps
Kosten:alles aus dem Stash
Und der Ravelry-Projekt-Link (mit Notizen zur Mütze).