Freitag, 2. Januar 2015

FO. Noch'n Weihnachtsnachtrag. Tweed-Tuch.

Ein frohes neues Jahr allerseits!
Auch hier beginnt es, wie überall, mit dem Aufräumen des alten Jahres.
Nach dem schnellen Erfolg mit dem roten Schal für meine Mutter wollte ich sehen, ob ich auch der Schwägerin noch schnell ein Tuch stricken kann - ich hatte das schon ziemlich lange vor, brauchte aber offenbar den Druck einer Deadline. Sogar das passende Garn lag hier schon lange herum!
Und zwar sollte das schöne Tweedgarn der aufgeribbelten "Pink Lucy" endlich einer neuen, besser passenden Bestimmung zugeführt werden. Weil es aus gefilzter Merinowolle besteht, ist es für Tücher und andere Sachen, die "drape" benötigen, nämlich ganz hervorragend geeignet. Die Schwägerin kann mit dem etwas rustikaleren Look wahrscheinlich auch mehr anfangen, als mit einem Spitzentuch - Rheinspaziergänge, Fahrradtouren, Spielplatzaufenthalte - ich kann mir vorstellen, dass das Tuch viel Auslauf erhält.
Auf der Suche nach Inspiration stieß ich bei Ravelry auf das "Seashore Kerchief" von Churchmouse Yarn und Teas, dessen Optik mir schon sehr gut gefiel. Allerdings wird es von der Spitze aus gestrickt, beginnt also mit der Bogenkante und gibt damit die endgültige Länge schon vor. Das muss doch auch "andersrum" gehen? Ich wollte ja auch die zwei Knäuel Wolle möglichst aufbrauchen. Außerdem wollte ich kein rechtwinkliges Dreieckstuch, sondern einen etwas spitzeren Winkel für die Bindezipfel, damit man besser knoten kann - hier haben mir die "22 Little Clouds" von Martina Behm weitergeholfen.
Beide Anleitungen sind kostenlos, und ich habe daraus mein eigenes Tuch gebastelt. Mir gefällts - und man kann dabei wunderbar "Das letzte Einhorn" oder "3 Haselnüsse für Aschenbrödel" gucken...
Im Endeffekt habe ich das Tuch nämlich auf den Nadeln frei entworfen. Die Zunahmen erfolgten während der ersten 50 g in allen Hinreihen am Anfang und Ende der Reihe (kfb) sowie beidseitig der Mittelachse (M1l/M1r), für ein schön tiefes Halstuch. Für längere Binder habe ich ab dem zweiten Knäuel auch in den Rückreihen Zunahmen am Anfang und Ende der Reihen eingefügt, so wird das Dreieck flacher und länger. In willkürlichen Abständen habe ich kraus-rechte Reihen eingefügt, oder eine einfache Lochreihe aus Umschlag/k2tog. Abgekettet habe ich dann mit einer Häkelnadel und eine einfache Muschelkante angehäkelt. 
alles nach der Lochkante ist die Verlängerung - hat sich gelohnt
Dazu mit der Häkelnadel immer die Masche von der linken Nadel nehmen und jeweils drei feste Maschen häkeln/abketten und in die vierte Masche 1 halbes, 1 ganzes, 1 halbes Stäbchen häkeln.

Ein erster Versuch gefiel mir schon sehr gut und aus dem Rest Wolle wollte ich noch Handstulpen machen - aber dafür reichte das Garn natürlich nicht.
Erste, etwas kleinere Version
 Also habe ich einfach das Tuch noch einmal verlängert - Häkelkante wieder auf, noch ein paar Reihen stricken, Häkelkante wieder dran - und der Schwägerin geschickt. Das Hasenpaket war bis dahin natürlich schon unterwegs, denn die Stulpen haben mich Zeit gekostet. Dennoch war das Tuch zuerst da, und die freute sich, ebenfalls sehr glaubhaft, und wirkte am Telefon ganz gerührt. :-)
Zweite, etwas größere Version


Die harten Fakten:
Eigener Entwurf für ein Halstuch
angefangen: 17. Dezember 2014
fertiggestellt: 21. Dezember 2014
verbraucht: fast 100 g Lana Grossa Classic Tweed in 006 (pink)
Größe/Maße: 45 cm tief, 140 entlang der Hypothenuse
Nadeln:4 mm Chiaogoo, 4mm Häkelnadel
weiteres Material: Häkelnadel, Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen
Kosten: Garn war im Stash (14 Euro Neuwert)