Dienstag, 31. März 2015

Meine Nähmaschine und ich. Am zweiten Tag...

...war ich wieder so eingespielt mit dem Nähen, dass ich mich endlich der inzwischen schon wieder recht zerschlissenen Lieblingstasche widmen konnte.
Man sah ihr schon länger an, dass sie tagtäglich und bei jedem Wetter in Benutzung ist. 
Schon lange hat mich auf der Straße niemand mehr bewundernd angesprochen oder mir einen Dawanda-Shop empfohlen. Immerhin hat sie diesmal mehr als drei Jahre durchgehalten, und so werden die Neuerungen der 4. Generation für die 5. Tasche ihrer Art übernommen. (Ein bißchen wie bei Doctor Who - dauernd neue Regenerationen und "bigger on the inside"...)
Bei Les Tissus Colbert hatte ich einen frühlingsbunten Toiles de Jouy Stoff entdeckt, der mir geeignet schien. Ausserdem wollte ich einen dunkleren Filz und eine neue Schnalle.
All diese Dinge aufzutreiben kostete Zeit, erstaunlich viel Geld und Geduld mit den diversen Onlineversandhändlern, aber es hat sich gelohnt!
Voilà!

Meine neue Tasche!
Wiederum sind Handy-bzw. Sonnenbrillentasche, Notizbuchtasche...

...und Rückseite
 
mit Stoff bezogen.
Das hat sich bewährt, das bleibt so. Diesmal habe ich ihn allerdings mit Vliesofix aufgebügelt, das geht einfacher und lässt sich leichter nähen. Inzwischen greife ich auch gleich zu KamSnaps, weil Klettverschluss und Filz sich einfach nicht so gut vertragen.
An die neue Schnalle muss ich mich noch gewöhnen. Sie ist größer und schwerer als der Vorgänger aus Metall, sodass ich einige automatisierte Bewegungen neu einstudieren muss. Auch ist der Schulterriemen schmaler als gewohnt, und der dunkle Filz war viel dicker als der bisher von mir verwendete - so ist die Tasche auch schwerer und steifer geworden. Und hat mich fünf (5!) abgebrochene Nadeln gekostet!
Hat sich aber gelohnt.
:-)

Montag, 30. März 2015

Meine Nähmaschine und ich. Am ersten Tag...

... habe ich die günstig erworbenen Musterproben zu Einkaufstaschen verarbeitet.
Und zwar jeweils genau in dem Format, in dem die Stoffprobe vorlag - war ja alles schon wunderbar versäumt, was soll man da ändern?

Zwei kleine Beutel für normale Einkäufe, hübsch genderkonform für Jungs

und für Mädchen.

Und da heißt es, Shoppen sei nur für Frauen - ganz falsch!
Aus drei größeren Stücken wurden noch zwei recht große und tiefe Beutel für größere Einkäufe -

einmal in blau-bzw. rosa-kariert aus zwei passenden Stücken, und einmal in gestreift.
In die meisten Beutel habe ich auch einen Boden eingenäht und aus einer letzten Stoffprobe wurden alle Griffe.
 Jetzt kann man wieder hübsch shoppen gehen!

Alle Stoffproben von Les Tissus Colbert (und von mir bezahlt.)

Donnerstag, 19. März 2015

FO und Fazit: Hahnentritt.

Liebe Frau Zimmermann,
der Pullover ist fertig, und er ist wunderschön! Gucken Sie mal:

ist er nicht prima?
Nach dem Blocken wurde er sogar noch etwas schöner, und noch weicher...
Ich habe ihn im normalen Wollwaschgang gewaschen, und feucht auf links gedreht und recht aggressiv gedehnt und zurecht geruckelt. Dann wieder auf rechts gedreht und im Liegen trocknen lassen. Mit dem Maschenbild bin ich sehr zufrieden.

Für die Abnahme- und Zusammenstrickorgie habe ich mir eine vierspaltige Tabelle gemacht -Ärmel, Körper (Sattel EZ) und Ärmel, Körper (contiguous Saddle).
Dann habe ich einfach die Zahlen für die normale Sattelschulterabnahmen aufgeschrieben, wie Sie, Frau Zimmermann, es ausgetüftelt haben. (Zum Glück hat eine Strickfreundin gerade ihre Zimmermann-Kollektion aufgelöst und mir überlassen, hurra!) Damit wusste ich schon einmal ungefähr, über wieviele Runden der Spaß zusammenwachsen sollte, und wieviel Höhe wir für das Armloch gewinnen sollten.
In die beiden rechten Spalten habe ich dann den Abnahmerhythmus der Contiguous Saddle Methode auf die Rundenzahlen angepasst. Flüchtig hingeschmiert sah das ungefähr so aus:
Und es scheint mir ganz gut geklappt zu haben.
Ich glaube, Sie, Frau Zimmermann, stricken die Körpermasche und die Ärmelmasche immer direkt zusammen. Ich fand es schöner, jeweils die vorletzte und die letzte Masche zusammenzustricken, da war es auch leichter, im glücklicherweise sehr regelmäßigen Muster zu bleiben. Ich finde, es sieht recht ordentlich aus, auch wenn die Fadenspannung insbesondere der Spannfäden auf der linken Seite etwas Übung benötigten.
Aber ehrlich gesagt, ich bin mir nicht zu schade, diese Löcher einfach zuzustopfen. Pfft. Ist nicht so, als würde dieser Pullover noch einmal aufgeribbelt und neu gestrickt (so wie damals Timpani, aus dessen Wolle er besteht.)

Mit der Schulterschrägung bin ich jedenfalls recht zufrieden. Ich habe für den Sattel auf jeweils eine Musterbreite plus Randmaschen gerechnet, da aber ein Mustersatz zu wenig in der Breite angesetzt war, habe ich jetzt eben eine blaue und eine graue Schulter. Egal.

Damit der Nacken etwas höher ist als die Vorderseite, habe ich dort übrigens einige halbe Short-Row-Runden eingefügt, bei der ich nicht die ganze Runde gestrickt habe.  Das kann man machen, aber eine (halbe) Runde weniger hätten es wahrscheinlich auch getan. Das muss man in der Anprobe sehen.


Die Paßform kann ich nämlich leider noch nicht ganz abschätzen, und auch die Tragefotos werden wohl bis Weihnachten warten müssen. Dafür sieht es so aus, als wollte der andere Neffe nun auch einen so schönen Pullover, wenn auch wahrscheinlich mit Grün statt Hellblau, und das würde ihm auch besser stehen. Vielleicht zeige ich ihm das fertige Stück morgen und frage ihn, ob er mal was zur Paßform sagen kann. Reinwachsen schön und gut, aber ich finde ihn doch proportional etwas lang, habe dafür Ärmel- und Halsbündchen im Verdacht, etwas eng zu sein. Naja, die Jungs sind beide sehr schmal, aber es würde mich beruhigen.
Und dann kann ich das Gelernte gleich in die zweite Version einfließen lassen.
  • Der Körper in jedem Fall 8 Maschen breiter, dafür 8 Reihen kürzer. 
  • Für die Ärmel würde ich von 25% der K-Maschen starten.
  • Und ich würde sichtbare "Nahtmaschen" in der Hauptfarbe einfügen, sowohl an den Seitennähten, wie auch entlang der Ärmel und Sattelschulterkanten, sodass die Mustermaschen von grauen "Nähten" geschluckt werden. 
  • Und für die Schulterschrägung würde ich eine Rücken-Short-Row weniger stricken.
Und die Nichten bekommen natürlich auch etwas...
Aber das zeige ich Ihnen dann auch.
Jetzt muss ich erst einmal die Nähmaschine aufbauen, ich habe da ein paar sommerlichere Kleider zu nähen. Frühling, Sonne, Hochzeiten, Taufen... da muss man ja gerüstet sein!
"Toni" wird mir hoffentlich gute Dienste leisten.
Schnell noch das Fazit.
(editiert am 01.06.2015 nach einigen Änderungen)

"Hahnentritt" Neffenpullover
angefangen: 18. Februar 2015
fertiggestellt: 16. März 2015/27. Mai 2015
verbraucht: ca. 356g, davon 156 g blau und 200 g grau
Größe/Maße: Brustumfang 70 cm, Länge Schulter-Bund 65 cm, Länge Ärmel 60 cm
Nadeln: 3,5 mm für einfarbig grau, 5 mm für Muster
Maschenprobe: 27 M x 40 R = 10 x 10 cm
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen
Kosten: etwa 12,40 Euro blaue Wolle und  etwa 25 Euro graue Wolle... 37 Euro. Passt. Ist ja für Geburtstag und Weihnachten zusammen...

Donnerstag, 12. März 2015

Doof.

Merke:
Ärmel zentriert über der imaginären Seitennaht anbringen.  Vorder- und Rückenteil sollten die gleiche Maschenzahl aufweisen.
#ribbel
#Rettungsleinensindsuper
 

Mittwoch, 11. März 2015

WIP: Hahnentritt. Schulterbreite im Verhältnis zum Brustumfang.

Argh.
Mir fehlt ein wichtiges Maß. Und leider hat Frau Zimmermann dafür kein Prozentverhältnis entwickeln können, weil es zu individuell ist. Ich habe gefragt.
(Im Ravelry Forum der Zimmermaniacs wurde das bereits vor fünf Jahren geklärt.)

Ich spreche von der Schulterbreite im Vergleich zum Umfang des Pullovers, denn dies ist die erste Abnahmestufe: Körpermaschen abnehmen bis Schulterbreite erreicht ist. Die Schulterbreite definiert, wie gut das fertige Stück nachher sitzt und verändert sich nicht proportional mit größeren Größen. Wer schmale Schultern hat, hat auch in Übergrößen (vergleichsweise) schmale Schultern, unabhängig von Bauch oder Oberweite.
Zum Glück gibt es anderswo Hilfe:
Bei einem Onlinehändler für (formale) Kinderkleidung fand ich folgende Tabelle:
http://www.puddlescollection.com/size-chart/boy-size-charts
 Zum Glück habe ich vor Jahren bei Ikea ein Maßband mitgenommen (=gekauft), dass auf der einen Seite cm, auf der anderen inch-Angaben hat. Das spart das Umrechnen. (So genau nehmen wir das hier nicht.) 70 cm Körperumfang hat der Pullover, das entspricht sehr genau den 27,5 inch einer Größe 3. Die Schultern sollten dementsprechend sowohl bei Hemden als auch Jacken 11,75 inch haben, das wären 30 cm. Whoa. deutlich weniger als erwartet!
Über der Tabelle ist beschrieben, wie man als Eltern an die Maße kommt. "Chest" ist demnach bei einem flach ausgebreiteten Kleidungsstück Seitennaht bis Seitennaht mal zwei, Schultern ist Naht bis Naht einfach. Das heißt für mich ...(*legt Maßband auf Pulloverkörper*) ... ein Mustersatz pro Seite = -32 Maschen über 8 Runden.
Das klingt schon wieder vernünftiger. 
Auf geht's.




Dienstag, 10. März 2015

4. Brief. Der Plan: Sattelschulter von unten. (WIP: Hahnentritt)

Liebe Frau Zimmermann,
es ist so weit!
Ich bin jetzt mit allen drei Einzelteilen unter den Armen angekommen.
Der Körper hat inzwischen großzügige 16 Musterreihen, das sind 128 Runden und ca 47 cm Länge.
Die Ärmel haben 14 Musterreihen, das sind 112 Runden und ca. 43 cm Länge, wobei sich das Bündchen aufkrempeln und um weitere 5 cm verlängern lässt.

Sicherheitshalber habe ich in der letzten Runde überall Sicherheitsleinen eingestrickt (ich bevorzuge dafür einfaches Plastik-Geschenkband, weil es formstabil ist und nicht fusselt - es macht das Sichern und ggf. Abstricken der Maschen sehr einfach). AÄrmeln beidseitig der "Naht" und an den (nicht existierenden) Seitennähten habe ich eweils 16 Unterarmmaschen stillgelegt.

Ich habe mich dafür entschieden, eine etwas modifizierte Sattelschulter  nach EZ aber anders zu stricken, wie sie Ann Kingstone in ihrem Buch "Stranded Knits" beschrieben hat. Das Buch besitze ich zwar nicht, aber Carol Feller von Stolenstitches.com hat eine Rezension mit Interview, in dem sie das Prinzip beschreibt. Ich versuche mich hier einmal an einer gekürzten, etwas freien Übersetzung (Hervorhebungen von mir):


"Die Grundzüge von Elizabeth Zimmermann's Konstruktionsmethode sind folgendermaßen: Man arbeitet den Körper und die Ärmel vom Bund bis unter die Achseln. Hier werden sie für das Joch zu einem Stück zusammengefügt, und dann wird in jeder Runde an jeder "Kontaktstelle" eine Körpermasche abgenommen (-4/Runde), bis der Körperumfang der Schulterbreite entspricht. Als nächstes werden in jeder Runde die Ärmelmaschen verringert, bis man nur noch 8% der ursprünglichen Körpermaschen hat (=Sattelmaschen). Jetzt werden endlich (wieder) die Körpermaschen über 10 Runden abgenommen. Im letzten Schritt werden die Schultern einzeln geformt, indem in Hin-und Rückreihen über die Schultern Körpermaschen verringert werden, bis nur noch die Sattelmaschen und die Halsausschnittmaschen verbleiben."
(Ich hoffe, Frau Zimmermann, Sie haben nichts dagegen, so verkürzt dargestellt zu werden, aber so läuft es nun mal. Die Methode wird allgemein als elegant und einfach gepriesen. Mehreren Menschen, auch mir, ist aber aufgefallen, dass es dabei gleich zu Beginn unter den Armen zu kleinen Beulen kommen kann, und manchmal würde man ja auch gerne die Jochtiefe etwas anpassen können... Deshalb hat Ann Kingstone Ihre Methode folgendermaßen angepasst:)
[...] "Ann hat in der Unterarmregion normale Raglan-Abnahmen gearbeitet, erst in jeder Runde, dann in jeder zweiten Runde. Dann hat sie die Armkugelabnahmen erst in jeder, dann in jeder zweiten Runde gearbeitet. Zuletzt arbeitet sie die Sattelschulter, aber statt die Schultern separat fertig zu stricken, arbeitet sie in Hin-und Rückreihen innerhalb der gesamten Runde.
In Ann's Worten: 'Elizabeth Zimmermann's Sattel-Methode (die von unten gestrickt wird) werden Körper und Sattelschultern für die halbe Schulterbreite zusammengestrickt, so dass die Abnahmen die Körpermaschen "auffressen". Auf diese Weise wird der Körper mit jeder Reihe länger, sodass die Schulter schräg nach oben verläuft. Für die zweite Hälfte der Schulter wird jede Schulter separat gearbeitet, wobei immer noch Körpermaschen "gegessen" werden, aber ohne weitere Brust- oder Rückenmaschen. Daher verläuft die zweite Hälfte der Schulter flach, ohne Aufwärtsschrägung. In einer von unten gearbeiteten Schulter nach der "contiguous"-Methode werden die Körpermaschen durchgehend in jeder Runde gestrickt, wobei durchgehend Körpermaschen abgenommen werden. Jede Reihe für die Schulter entspricht einer Körperreihe. Dies führt zu sehr hohen Schultern, mit einer viel stärkeren Schrägung als Pullover mit eingesetzten Ärmeln normalerweise haben. Meine Methode führt dazu, dass jede Reihe für den Körper drei Reihen für die Schulter entspricht, sodass beim Stricken der Schultern viel weniger Reihen zum Körper hinzugefügt werden. Nachdem man den Sattel gearbeitet hat, wendet man und strickt links zurück über den Sattel, dann wendet man wieder und strickt ihn nochmal bevor man mit den Körpermaschen weiterstrickt. Die Abnahmen "fressen" eine Körpermasche am Anfang und am Ende der ersten Passage über den Sattel, und am Ende der nächsten beiden Passagen. So "frisst" jede vollständige Runde (inklusive 6 Schulterreihen - 3 an jeder Schulter) 8 Körpermaschen. Dadurch entsteht eine eher dem Standard entsprechende Schulterschrägung als bei den Methoden von sowohl Elizabeth Zimmermann oder der Contiguous-Methode. Die Schrägung verläuft sanfter, aber über die gesamte Schulterbreite. Ich habe es einen "Hybrid" genannt, weil es den Sattel nutzt (wie EZ), aber eine kontinuierliche Schrägung (wie die Contiguous Methode).'"
http://www.stolenstitches.com/2013/10/strandedknits/
 Um sicher zu gehen, dass ich das alles richtig verstanden habe, habe ich mir ein paar Skizzen gemacht.
1. Raglan (von unten oder oben) - in jeder Runde werden sowohl Ärmel als auch Körpermaschen verringert und so gleichmäßig pro Abnahmerunde 8 Maschen vermindert. Die Raglannaht verläuft daher gleichmäßig schräg. Für einen höheren Nacken kann man mit verkürzten Reihen über den Rückenabschnitt arbeiten. Indem Ann Kingstone mit Raglanabnahmen beginnt, reduziert sie die kleine Beule, die es bei der EZ-Methode manchmal geben kann.
 2. Sattelschulter Elizabeth Zimmermann - wo am Anfang nur Körpermaschen abgenommen werden, beulen die Ärmelmaschen möglicherweise aus. Wenn nur Ärmelmaschen vermindert werden, steigt die "Naht" fast vertikal an, der Sattel steigt erst schräg, dann verläuft er horizontal. Auch hier müssen für einen höheren Nacken am Rücken verkürzte Reihen gestrickt werden.
 3. Ann Kingstones Contiguous Hybrid - versucht das Beste aus den beiden Methoden. Die schnelle Schrägung zu Beginn vermindert Beulen, der Anstieg der Kurve verläuft weniger steil, weil nicht unbedingt in jeder Reihe abgenommen wird - so lässt sich bei bestimmten Maschenproben auch Höhe gewinnen. Zuletzt wird die Schulter leicht geschrägt, indem zusätzlich zu den verkürzten Schulterreihen noch Körperreihen Höhe hinzufügen.

 Diese letzte Methode ähnelt im Übrigen meines Erachtens auch der im letzten Beitrag angesprochenen Methode von Tichiro, außer dass sie mit den verkürzten Reihen sozusagen früher beginnt und den Abschluss der Armkugel nicht als Sattelmaschen weiterführt.

Und natürlich kann man mit dem Stricken von "halben Runden" auch gleich den Nacken etwas heben. Zwar muss ich so auch einige Musterreihen in Hin-und Rückreihen stricken  - aber bedeutend weniger als mit anderen Methoden. Ich glaube, das wird gut.

Mein Plan ist es allerdings, einen Sattel von 10 Maschen (= 1 Mustersatz plus Randmaschen) zu stricken - das ist etwas schmaler als Ihre 8% (=16 Maschen), Frau Zimmermann, aber ich glaube, ich kann die zusätzliche Höhe gebrauchen.
Wie hoch soll denn der Abstand sein, vom Armloch bis zur Schulter? Ich mach da ja tendenziell zu wenig, also zu enge Armlöcher - das ist dann unbequem.
Wahrscheinlich muss ich dazu erst noch eine Tabelle machen. Das kann also noch etwas dauern.
Bis dahin herzliche Grüße, halten Sie mir die Daumen!
Ihre Projektmanagerin
PS: Da der Blog das Stricken inzwischen eingeholt hat, geht es jetzt wieder langsamer voran...

Sonntag, 8. März 2015

PS: Aha!

Endlich habe ich die Eltern erreicht.  Jetzt habe ich mehr Infos zu den Maßen - wie es aussieht, ist der Pullover weit genug,  aber Körper und Ärmel dürfen ruhig noch etwas länger sein, wenn das länger als sechs Wochen passen soll.
Ich verlängere  jetzt erstmal überall um  2-3Mustersätze, das sollte 5-8 cm bringen. 
Und dann geht der Spaß los!

Freitag, 6. März 2015

3. Brief. Zusammenstricken - aber wie?

Liebe Frau Zimmermann,
an sich habe ich überhaupt nichts gegen das Stricken von Einzelteilen, die ich dann zusammennähe. Ich habe weder eine Phobie vor linken Maschen, noch vor Nähten. Nähte haben auch Vorteile, sie machen das Stück bspw. stabiler.
ABER: ich mag es überhaupt nicht, wenn ich ein mehrfarbiges Muster in Reihen stricken soll. Das geht in Runden einfacher, schneller, schöner und in der Regel auch mustergerechter.
Da ich nun schon am zweiten Ärmel arbeite, wird es höchste Zeit, mir zu überlegen, wie ich die Ärmel mit dem Körper zusammenstricken will. Sie haben da ja mehrere Vorschläge.

1. Ich könnte einen Raglanpullover stricken, am besten mit betonten Nähten in grau.
Pro: Die Berechnungen sind einfach, und im Muster zu bleiben wäre einfach. Optisch sähe das so ähnlich aus wie hier.

Contra: Raglan macht schmale Schultern. Der Neffe ist ohnehin schon schmal. Und es sähe eben anders aus als der ursprüngliche Plan.












2. Ich könnte eine Sattelschulter stricken, ähnlich wie bei Borowski. Die Sattelschulter könnte über ein oder zwei Mustersätze gehen (8-16 Reihen), das muss ich nochmal nachlesen (wo ist mein Buch bloß?*)
Pro: macht breite Schultern, Muster würde gut aufgehen.
Contra: immer noch andere Optik

3. Ich könnte versuchen, eine contiguous-Schulter, aber von unten zu stricken.
Pro: sehr ähnliche Optik, bis auf betonte Schulternaht.
Contra: argh. Zählen und Rechnen. Es wurde schon gemacht, Forumsbeiträge bei Ravelry belegen es, aber noch nie im Muster. Und ich habe ja noch nicht einmal contiguous von Oben gestrickt!

4.  Ich könnte Tichiros Methode versuchen.
Pro: Tichiros Erklärung ist nah an meiner Maschenprobe, Optik ideal.
Contra: Daran sind schon ganz andere gescheitert - einfarbig! Und verkürzte Reihen heißt eben doch: in Reihen im Muster stricken..

Ach menno. Ich kann mich nicht entscheiden. Was meinen Sie?
Herzliche Grüße,
Ihre Projektmanagerin

_____________________
*Danke für die Angebote, lieber Mitleserinnen! Ich fühle mich abgesichert, dass ich rechtzeitig an die benötigte Anleitung gelangen kann! Danke!


Dienstag, 3. März 2015

2. Brief. Die Maße. (WIP: Hahnentritt)

Liebe Frau Zimmermann,
leider finde ich gerade meine Ausgabe von "Kniting without Tears" nicht, deshalb wende ich mich direkt an Sie (und die Mitleser/innen, die mir eventuell das Buch leihen könnten. Ihr wisst, wer Ihr seid... :-D).
Nachdem ich versucht habe herauszufinden, wie groß so ein Neffe ungefähr ist - und leider keine richtig zufriedenstellende Antwort bekommen habe, weil das Telefonieren mit Spanien einer anderen Zeitzone gleichkommt und Neffen möglicherweise schwer einzufangen sind - habe ich mich auf Ihren Leitsatz besonnen: Ein Pullover besteht aus drei Röhren.
Ich hatte beschlossen, für die Körperröhre 70 cm zu veranschlagen und dafür 200 Maschen = K(ey Number) anzuschlagen. Das ist praktisch, weil das eine bei Ihnen recht beliebte Key number ist., und ich sofort weiß, dass ich 40 M für Ärmel anschlagen soll und 16 M für Unterarmdings stilllegen muss. Offenbar stricken Sie aber mit sehr viel dickerer Wolle als ich.
Nun stricke ich also erstmal Körper und Ärmel und Körper bis zu den Achseln,  was den Vorteil hat, dass man sich mit Muster und Wolle und  hübsch anfreunden kann, bis ich zum eigentlich spannenden Teil komme.
Und hier ist jetzt auch gleich meine Frage: wie lange strickt man denn da so? 
Sie empfehlen "so lange wie man es erträgt", da die Kinder sowieso aus allem rauswachsen. Einleuchtend, aber ein Kleid soll es ja auch nicht werden. Wie lang ist als vom Po bis zu den Achseln? (Die Ärmel scheinen ziemlich genauso lang zu sein...)  Sie hatten ja offenbar das Anschauungsmaterial herumspringen, aber ich kann das alles nur raten... Hier hätten Sie gerne auch Prozente entwickeln können, finde ich.
Ich habe mit dem Körper jetzt jedenfalls nach 13 Mustersätzen =104 R Muster (= 31cm + 5cm Bündchen = 36 cm Körperlänge) erstmal aufgehört und mich den Ärmeln zugewandt.

Der Ärmel erhält ein doppelt so langes Bündchen mit einer Knickfalte zum Umkrempeln, und ich halte mich an Ihre Zunahmen (jede 5. Runde entlang einer "Nahtmasche", die ich in grau links stricke). 
für ordentlich-lange Spannfäden stricke ich "auf links"

Allerdings habe ich jetzt schon wieder die Sorge, dass das alles nicht (lange) passt.  DerÄrmel beispielsweise wirkt ziemlich eng. Dann wieder - ist ja für ein Kind und nicht eine übergewichtige Erwachsene (die im übrigen trotzdem ihre Hand da hineinzwängen kann).
Aber: Diese Tabelle, auf die ich mich da bezogen habe -- das sind ja Körpermaße.
Da hätte ich bestimmt noch "ease" draufschlagen müssen, oder? oder? und wenn ja - wieviel?
Och menno.
Egal. Ich mach jetzt erstmal weiter. Irgendwem passt das immer. Und Weihnachten ist ja noch lange hin. Im Notfall muss ich halt nochmal ran. Habe die Norweger ja auch viermal gestrickt....

Und das nächste Mal melde ich mich dann, wenn es um das Zusammestricken geht. Da bin ich nämlich noch überhaupt nicht entschieden!
Bis dahin, herzliche Grüße,
Ihre Projektmanagerin

Sonntag, 1. März 2015

Wie groß ist wohl so ein Kind?

Kindergrößen lassen sich recht einfach herausfinden. Man fragt die Eltern.
Die Eltern sagen "123".
Ein Blick in gängige Größtentabellen lässt darauf schließen, dass es sich wahrscheinlich um die Körperlänge handelt.  Wenig überraschend (die Eltern sind beide sehr groß gewachsen) scheint der Junge groß zu sein für sein Alter, ist er doch gerade erst sieben geworden.

https://www.otto.de/shoppages/service/guidance/groessentabellen_kinder
Ich orientieren mich mal beim Otto-Versand, mit ihren Größen scheinen sie ja recht erfolgreich zu sein. Jetzt weiß ich nicht, ob ich mich an Brust-, Taillen-, oder Hüftumfang orientieren soll, aber da wir hier von einem kleinen Jungen sprechen, der sich viel bewegt, gehe ich von einer "normalen" Kinderform ohne große Kurven aus. Und schlage mal 12 cm Wachstum und ca. 2 Jahre drauf - damit komme ich auf einen Brustumfang von ungefähr 70 cm, der hoffentlich passen müsste...
Heißt für mich bei einer Maschenprobe von 27M für 10 cm 189 Maschen. Der Mustersatz muss durch 8 teilbar sein - also 192 Maschen. Einlaufen, Weite, weiteres Wachstum -- ach, machen wir doch gleich 200 Maschen. Das ist eine lustige Maschenzahl, mit der ich Prozente vielleicht auch im Kopf ausrechnen kann (hahaha. Spaß muss sein!).
Na, dann kann es ja jetzt losgehen!