Normalerweise bin ich gar nicht so ein
Fangirl.
Ich belästige keine "Stars" für Autogramme und fotografiere niemanden unaufgefordert auf der Straße.
Aber ab und zu kommt das Fangirl in mir raus und verlangt Futter.
Deshalb musste ich jetzt endlich endlich ein lange gehegtes Wunsch-Sockenprojekt anschlagen.
Hier, einen Fuß habe ich schon fertig:
Es macht manchmal Spaß, Teil eines internationalen (Internet-)Hypes zu sein, mit Millionen anderen Menschen (total irrelevante) Themen zu diskutieren und über den möglichen Ausgang eines fiktionalen Geschehens zu spekulieren. Das war bei Harry Potter so (jich gestehe, ich hatte den 21. Juli 2007 als "Harry Potter Tag" im Kalender stehen und außer "Buch kaufen" alle weiteren Termine für den Tag abgeblockt), und das hat Spaß gemacht.
Erkennt Ihr, was mich aktuell begeistert?
Hier ein Hinweis:
Ja, ich stricke eine Tapete.
Eine
sehr teure Tapete, wie es aussieht, außerdem eine, die ich mir tatsächlich so nicht ins Wohnzimmer hängen würde, aber ich bin auch nicht so fan-verrückt wie bspw. die Macher
dieser Seite hier... oder
dieser.
Nein, das ist nicht aus Downton Abbey.
Noch ein Hinweis (die Serie ist mit jeweils drei Folgen sehr kurz und wird zu den in Deutschland üblichen absurden Terminen ausgestrahlt, die unsere Öffentlich-Rechtlichen für die besten zeitgenössischen TV-Formate reservieren.):
Das ist Benedict Cumberbatch als
Sherlock in der BBC Miniserie von Mark Gatiss und Steven Moffat. Oben sitzt Martin Freeman als Watson.
Die bisher ausgestrahlten sechs Folgen der ersten beiden Staffeln sind so fantastisch, dass ich keine Worte dafür finde - wer die Serie noch nicht kennt, sollte es dringend nachholen. Auch und gerade, wer den Doyle'schen "Kanon" liebt, und Neuverfilmungen daher skeptisch gegenüber steht.
Und nun wird, nach einem der grausamsten Cliffhanger der TV-Geschichte, seit 1. Januar die dritte Staffel auf BBC ausgestrahlt. (Heute abend: Teil 3 von 3 der 3. Staffel, sichtbar ab morgen - der livestream bricht schnell zusammen). Und dank Internet und Mediatheken kann ich das ganz legal einen Tag später mitverfolgen, ohne auf eine schlechte deutsche Synchronisierung warten zu müssen und einen noch schlechteren deutschen Sendeplatz (Pfingstsonntag? abends um 22.00 Uhr?). Außerdem habe ich zur Zeit keinen Fernseher.
Lucky me!
Das einzige Problem ist, dass "Sherlock" mal sowas von überhaupt kein geeignetes Format ist um genüßlich nebenbei ein Paar Socken (oder überhapt etwas) zu stricken. Aber das soll keine Beschwerde sein.
Ich habe mir die Vorarbeit
anderer Fangirls zunutze gemacht, die das Tapetenmuster bei Ravelry eingestellt haben, und weil zweifarbig-gestrickte Socken enger sitzen, nach mehreren zu engen Versuchen von der Spitze auf
73 Maschen zugenommen. Das sind 5 Mustersätze à 12 Maschen plus 1, in Nadelstärke 3,5mm.
Wie ihr seht, habe ich über 25 Sohlenmaschen Streifen gearbeitet - das geht schneller, und nach dem vielen Ribbeln um die passende Maschenzahl zu ermitteln war "schneller" ein Kriterium - und die ungerade Maschenzahl sorgt dafür, dass ein brauner Streifen an beiden Rändern ist...
...und auch in der Mitte der Wade, wo ich für meine dicken Beine ja gleich nach der Bumerangferse mit Zwickelzunahmen anfangen muss.
Die
Bumerangferse (in Nadelstärke 3mm) sitzt perfekt nach genau
60 Runden im Muster (ein Mustersatz geht über 12 M und 36 Runden) und ist mir noch nie so gut gelungen. Keinerlei Löcher, nirgends! Ich habe sie über
10/11/10 Maschen gearbeitet und die verkürzten Reihen mit
wrap&turns gearbeitet. Nach der ersten Hälfte, wo man für die "deutsche" Bumerangferse eigentlich ein oder zwei Runden über alle Maschen stricken soll (wegen des Musters unmöglich), habe ich sofort mit dem Stricken der länger-werdenden verkürzten Reihen begonnen, sodass die Maschen jeweils zwei "Wraps" hatten - die ich beide aufgenommen und mit der jeweils an der Reihe seienden Masche zusammengestrickt habe. Ergebnis:
Super Ferse!
Mache ich jetzt immer so.
Und die Socken sind was für den "Kopf", wenn mir der grüne "Stoker" nach Custom Fit zu langweilig werden sollte. Ich rechne damit, letzteren am kommenden Dienstag anzufangen. Wir werden sehen was geht.