Freitag, 29. April 2011

WIP: gefilzte Tasche im Hahnentritt/Houndstooth-Muster

Wer aufmerksam in die rechte Leiste ("auf den Nadeln") gespäht hat, hat entdeckt, dass ich sofort nach Fertigstellung der Lila-Lizzys ein neues Projekt angeschlagen habe, das nun auch schon fast fertig ist.
neues Projekt in schlechter Farbe- inzwischen habe ich aber kapiert, wie man lila fotografiert. Glaube ich.

An dieser Stelle muss ich aber einfügen, wie schade ich es fände, wenn mein Strickbericht irgendjemanden von den Lizzys abschrecken würde - nur weil ich (noch) keine Lace-Muster stricken/ nicht bis vier zählen kann, heißt das ja nicht, daß Ihr das auch nicht könnt! Und außerdem könnt Ihr von meinen Ratschlägen (gerade im Fersenbereich) doch auch profitieren - also, lasst Euch nicht abschrecken. :-)

Ich hatte ja eine Reihe von lila Projekten angekündigt, und hier ist nun das Zweite: ich nenne die Tasche "Hahnenzahn", ein unglaublich witziges Wortspiel basierend auf der deutschen und der englischen Bezeichnung des Musters...Die Wolle, eine ordinäre "Wash+Filz-it!" habe ich letztes Jahr zum Geburtstag bekommen. Damals hatte ich mir gerade lila Pumps gekauft, es mag da einen Zusammenhang gegeben haben. Ich habe eine ganze Weile überlegt, was ich damit anfangen kann, und dann sprang mir irgendwann dieses in den Einkaufskorb
namenloses Verschlussinstrument, wie eine Geldbörse, nur größer
 - wie nennt man das eigentlich? Ein Verschluss jedenfalls. Ich wollte ein zweifarbiges Muster, und weiß gab einen guten Kontrast. Lila gibt dem ansonsten sehr klassischen (dann meist schwarz-weißen) Muster den modischen Schlag, und so habe ich einfach drauf los gestrickt.
in Runden kann ich wieder beidhändig die Farben trennen.
 Ausgangspunkt war die Größe des geöffneten Verschlusses, die im gefilzten Zustand dem Boden der Tasche entsprechen soll. Nach einem türkischen Anschlag habe ich einfach an den Ecken Maschenmarkierer platziert und dort immer eine Masche durch herausstricken zugenommen, bis die Fläche etwa ein Drittel größer war als laut Maschenprobe für den Verschluss nötig war. Danach habe ich einfach im Houndstooth-Muster weitergemacht (die Maschenzahl sollte durch vier teilbar sein), bis die lila-Wolle alle war, dann noch drei Reihen in weiß. Nach dem Abketteln in der vierten Reihe hatte ich nur wenige Zentimeter weißer Wolle übrig...
kleiner, fester, ausgestopft
 Nach dem Waschen ist die Tasche wie erwartet um ca. 1/3 eingegangen (und nein, ich habe das nicht gemessen, aber der Verschluss passt genau rein) und nun trocknet das gute Stück ausgestopft mit mehreren Büchern, um ein bisschen Form zu erhalten.

Damit ist der Strick-Teil erledigt.
Als nächstes muss ich noch ein Futter nähen, in das ich auch Innentaschen (z.B. für Handy, Schlüssel) einbauen kann. Und dann muss ich schleunigst herausfinden, wie man den Verschluss in die Tasche einsetzen soll - ich hege den Verdacht, dass ich dazu die momentan Seitenwand an der noch imaginären Naht aufschneiden muss, was dank des Filzens aber wohl kein Problem darstellen wird. Schaumama.

Die nächste lila Wolle ist jedenfalls schon angeschlagen...

Mittwoch, 27. April 2011

Fazit: Lila Lizzy oder doch Sudoku? (Fotoversion!)

EDIT: JETZT AUCH MIT FOTOS!

Ungewohnte Reize und das Nachdenken über Neues stimulieren das Gehirn und halten jung.
Einige Menschen kaufen sich deshalb "Hirnjogging"-Computerspiele, dabei würde es völlig reichen (und wahrscheinlich mehr bewirken) einfach mal eine Tageszeitung zu lesen, die nicht das druckt, was man selber auch meint. (Zum Beispiel internationale Presse. Das trainiert auch gleich die Sprachmuskeln.) Oder Kreuzworträtsel - ist Sudoku eigentlich noch in? (Überraschung! Denken hält wirklich jung - liest du hier)

Am besten strickt man einfach die Lizzy-Socken. (Link führt zu Ravelry.) Anders als Sudoku kann man die nämlich hinterher anziehen, und das klingt doch erstmal vorteilhaft.
Mir gefielen die Fotos der fertigen Lizzy-Socken, die übers Netz verteilt und bei Ravelry eingestellt sind. Hübsche Söckchen. Mal was anderes. Mir war nicht klar, dass das Nachstricken eines Musters einer so renommierten Sockendesignerin wie Stephanie van der Linden dann doch so schwierig sein viel Konzentration und eigenes Mitdenken erfordern würde...
Fotoshooting - so sieht das übrigens aus. Der Meinige schüttelt zwar den Kopf, aber er drückt dennoch auf den Auslöser...

Mein Lieblings-Muster wird Lizzy jedenfalls nicht.Warum erkläre ich im  
***trommelwirbel***
Fazit:
Anschlag:
nicht spezfiziert - ich stricke auf, weil ich sonst immer so lange Bändsel über habe.
Muster:
Die vielen linken Maschen hatte ich ja schon als "Trainingsstrecke" eingeplant. Freut mich zwar nicht, aber die Übung macht mich schneller - es ist also auch keine Katastrophe. Allerdings ist der Sitz leider nicht sooo super - die Socken rutschen - nicht so schlimm, weil sie kurz sind, aber dennoch...
Schoppersocken muss man mögen. Und ja - das sind zwei unterschiedliche Spitzen. Mit Absicht!

Die Lace-Diamanten sehen charmant aus, erfordern aber deutlich mehr Konzentration und genaueres Zählen, als ich es gewohnt bin -von drei Reihen später noch mal nachbessern ist jedenfalls nicht möglich, da muss gleich großflächig geribbelt, oder die Unvollkommenheit des Menschen und seiner Socken mit vollem Herzen begrüßt werden. Ich glaube, inzwischen habe ich aber begriffen, wie das Muster zustande kommt und ab dem zweiten Durchlauf Lace konnte mich etwas mehr vom Chart lösen, bzw. das Chart auf den Nadeln wiederfinden. (Man könnte natürlich auch einfach mal ein Musterswatch stricken, bis man das Muster kann. Aber das wäre wohl zu einfach...) Fehler sind dennoch auch noch in der dritten Lace-Diamanten-Reihen zu finden.
Lace-Diamanten. Nicht brilliant. (sorry. platte Wortspiele sind manchmal unwiderstehlich)

Schwierig ist die teilweise lakonisch-kryptische Formulierung der Anleitung, die auch viele Andere schon bemerkt haben. (Allgemein gilt Lizzy nicht als Anfängermuster - man sollte schon wissen, was man tut.) Ich hatte ja erwähnt, dass ich einige Tage um die Ferse herumgeschlichen bin, bis ich einfach blind nachgestrickt habe - und dann ging es auf einmal sehr einfach. Natürlich sollten NICHT alle Fersenmaschen abgenommen werden, wie die Anleitung zu suggerieren schien. Vielmehr handelte es sich um eine ganz normale Herzchen-Ferse, gearbeitet über beide Fersennadeln eines Nadelspiels (4 und 1, offenbar bekanntlich beginnt man die Zählerei in der Fersenmitte, mit dem Uhrzeigersinn) - oder eben die Fersenseite auf der Zauberschlinge... Der Sitz ist ganz ok.
Herzchenferse. Mir gefällt die Fortführung des Musters über die gesamte Fersenwand.

Unklar war mir auch, was ich während der Fersenwand mit den Rechtsrippen anfangen soll. Sollen sie entlang der Fersenwand weiterlaufen, oder entlang des Fußrückens? Zahlreichen Fotos fertiger Socken ist das nicht zu entnehmen, jeder scheint es für sich zu entscheiden. Ich bin der Anleitung gefolgt, habe die verlangte Zahl Maschen umgerückt (erforderte einige Mühe - runter vom Loop, wieder rauf auf den Loop) und hatte am Schluß gegengleiche Socken, eine Seite mit der Rippe an der Fersenwand, gegenüber mit der Rippe am Fuß.
links: Rippe verläuft am Fersensteg -- rechts: Rippe verläuft am Fußrücken
 Inzwischen denke ich, die Rippe teilen wäre die beste Methode gewesen - so hätte man an der Fersenwand eine schöne Möglichkeit zur Spickelaufnahme gehabt, und zugleich den Spickel hübsch gerahmt, und außerdem alle Nadeln immer mit einer Rechtsmasche begonnen. Letzteres hätte auch die Einhaltung des Fußmusters erleichtert. Hinterher ist man immer schlauer, und zurückzuribbeln hatte ich keine Lust. (Meine Selbstwertschätzung ist offenbar nicht so hoch wie die Liebe zu meinen Mitmenschen - typisch Frau! - denn wären die Socken ein Geschenk, hätte ich das natürlich gemacht!)
Spickel:
Die Spickel in verschränkten Rippen find ich hübsch. Plus, man kann sich für die Abnahmen ganz gut am Muster auf den Nadeln orientieren. Mit der geteilten Rippe, wie oben vorgeschlagen, wäre es wohl noch besser geworden.
Spickelmaschen im Twisted Rib - mit verschränkten Rechtsmaschen

Spitze:
Da die Socken wegen der zahlreichen Fehlerchen und kleinen Mängel ohnehin den etwas provisorischen Charakter eine Übungsswatches erhalten hatten, habe ich mich für die Spitze zu einem weiteren Experiment entschieden. Vorgeschlagen war eine "normale" runde Bändchen-Spitze in glatt rechts, hier habe ich einfach mal probehalber die zwei Mustervariationen durchgespielt: rechts der twisted rib aus Spickel und Bündchen, links das Grundmuster bis zum Ende durchgeführt.
rechts: verschränkte Rippen verlängern den Fuß optisch --links: Grundmusterspitze gefällt mir fast besser

Technik:
Möglicherweise lag ein Großteil meiner Verwirrungen aber auch daran, dass ich eben nicht mit dem Nadelspiel, sondern mit dem MagicLoop stricke. Ein Nadelspiel würde dieses Muster aber wahrscheinlich einfacher machen. Noch dazu wollte ich wieder beide Socken zugleich stricken, erschwert wird dies dadurch, dass ich beide Socken vom gleichen Knäuel stricke - eins von innen, eins von außen. Ich habe das schon mal gemacht, und es geht, wenn man regelmäßig zum entwirren innehält und sein Strickzeug sorgfältig aufbewahrt. Warum einfach, wenn man es kompliziert haben kann?

Paßform:
Normalerweise stricke ich für Socken 60 Maschen auf 2,5er Nadeln. Das Muster verlangt aber 64 Maschen, also habe ich einfach kleinere Nadeln (Stärke 2) genommen. Allerdings ist weder der Diamant noch das links-lastige Muster besonders elastisch, sodass ich gut daran tue, sehr kurze Söckchen zu stricken - sie sitzen dann doch eher eng auf meinen kräftigen Waden...Aber nicht zu eng. Wäre allerdings mit 2,5er Nadeln auch gegangen, vielleicht sogar schneller... :-) Dennoch - ich habe schon besser sitzende Socken gestrickt - das Muster ist mir einfach nicht elastisch genug.

Wolle:
Die Darling-Wolle strickt sich herrlich knötchenfrei und ist auch angenehm am Fuß und im Trageverhalten. Allerdings käme Lizzy meines Erachtens in einer sehr klaren/knalligen Uni-Färbung besser zur Geltung als im sonst-geliebten semi-solid (Verlaufsgarn würde ich sowieso nicht empfehlen). Schade - hier waren Wolle und Muster kein perfektes Paar.

Die harten Fakten:
Lizzy von Stephanie van der Linden  (Ravelry-Link)
angefangen:  6.April 2011

fertiggestellt:  22. April 2011
Wolle: Zauberwiese "Darling", handgefärbt: semi-solid in lila (4fädig, 75% Merino, 25% Nylon)

Maße: 38/39
verbraucht:: 60g
Nadeln:  Prym Alu Rundstricknadel 80 cm,  Stärke 2; jeweils Magic Loop/Zwei zugleich
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen, weitere Nadelspielnadeln um zwischendurch Maschen zu verschieben oder still zu legen
Kosten: 6 Euro (100 g für 10 Euro und ich habe noch 38 g über...)

Donnerstag, 21. April 2011

WIP: Lila Lizzy mit Fersen

Alles gar nicht so schwer: einfach mal machen, was da steht. Und siehe da - geht doch.
Ich glaube, es war eine Herzchenferse.
Und da das Foto den Stand von gestern zeigt, bin ich bis Ostern wahrscheinlich schon frisch besockt!
Sehr gut - ich habe nämlich allerlei lila Projekte in der Warteschleife...
(woher nur die ganze lila Wolle auf einmal kommt?)

Mittwoch, 20. April 2011

WIP: Borowski's Mütze: top-down watchcap. Eigenes Design.

Nach Fertigstellung von Borowski hatte ich genau ein Knäuel Lana Grossa Mille II übrig. Prima, dachte ich, kriegt der Meinige noch 'ne schöne warme Mütze zum Pullover. Passend zum Rollkragen bot sich eine klassische 2x2 gerippte an - bei Ravelry findet man so etwas unter "Watchcap".
Allerdings wollte ich sicher sein, dass die Restwolle optimal verwertet wird und wollte daher top-down stricken. Nur gab's dafür wiederum keine Anleitung - zumindest habe ich keine gefunden...
Glücklicherweise besitze ich ja dieses hübsche Heftchen---
http://ecx.images-amazon.com/images/I/51ELQk8yAlL._SL500_AA300_.jpg

---welches mir eigentlich helfen sollte, genau dieses Problem zu lösen. Allerdings finde ich, dass die Mützenspitze/-krone (wie heisst das eigentlich, oben, wo alles zusammenkommt?) bei der beschriebenen Methode immer irgendwie merkwürdig aussieht.

Besser gefiel uns die Lösung, die Erica Fire in ihrer kostenlosen Anleitung vorschlug; allerdings war die bottom-up und ausserdem im Patentmuster, welches bei mir irgendwie gar nicht richtig schön war.

Kurzerhand habe ich ein bisschen herumgespielt und ein eigenes Design entworfen. So sieht das bisher aus:
Borowskis Mütze auf den Nadeln
Damit man alles besser erkennen kann, hier noch einmal über eine Plastikrührschüssel gestülpt,die auch über meinen Kopf passt:
Borowskis Mütze aufgetopft
Davon abgesehen, dass ich mit dem Knäuel jetzt durch bin, und ganz offensichtlich noch ein zweites bräuchte, damit man die Krempe verlängern und dann irgendwann doppelt umklappen kann, gefällt mir das ziemlich gut.
Aber noch ein Knäuel nachbestellen? Nee. In den Geschäften sind die Sommergarne und online - für ein Knäuel lohnt sich doch das Porto gar nicht! Mist!

So habe ich's gemacht:

Auf einer Rundstricknadel Nr 5 mit türkischem Anschlag 8 M angeschlagen - 4 auf der oberen, 4 auf der unteren Nadel - und
R1:  k8:  = 8M
 (alle Maschen rechts abgestrickt auf dem magic loop. man kann das natürlich auch mit Nadelspiel machen, ist anfangs vielleicht sogar einfacher)
R2:   kfb 8x = 16M
(Zunahme auf doppelte Maschenanzahl durch doppeltes abstricken jeder Masche rechts und rechts verschränkt)
R3: k16
R4: kfb 16x = 32M
R5: k32, pm after every 5th stitch; there will be 7 st after last marker
(alle Maschen rechts abstricken, nach jeder 5. Masche einen Maschemarkierer setzen. Nach dem letzten Markierer gibt es 7 Maschen)
R6: [kfb, k4, kfb] 5x, k7 =42M
(die erste und die beiden Maschen rechts und links aller Markierer durch doppeltes Abstricken zunehmen, bis zwischen allen Markierern 7 Maschen sind.)
R7/R8: k42
R9: [k6, kfb]6x =48M
(die letzte Masche vor dem Markierer durch doppeltes Abstricken zunehmen; zwischen allen Markierern sind 8M)
R10/11/12: k48
R13: [k7, kfb]6x = 54M
R14: k1, kfb,p1, [k2,p2] 13x, k1, kfb,p1, [k2,p2] 13x = 56M
(der Wechsel ins 2r2l-Rippenmuster: damit die Rippen aufgehen, brauchen wir 56M, es müssen also verteilt 2M zugenommen werden. Bei kfb entsteht eine neue Masche, die wie eine linke Masche aussieht, und so ins Muster integriert werden kann.)

Von hier aus weiterstricken bis
a) die Mütze die gewünschte Länge hat oder
b) die Wolle alle ist.
(Wahrscheinlich sollte man zwischen den Zunahme-Reihen mehr "normale" Reihen stricken, als ich es getan habe. Es wobbelt ein bisschen, aber nichts was sich nicht durch etwas nasses Spannen nicht ausgleichen ließe...)

Mal sehen obich noch ein Knäuel Mille II bekommen kann...

Mittwoch, 13. April 2011

Wo's grad hakt.

Ich habe Clapotis geribbelt.
Die Wolle ist wunderbar, und ein fertiger Clapotis wäre sicher ein toller Schal, aber jedesmal wenn ich lustlos ein paar weitere Reihen daran gestrickt hatte, dachte ich: der wäre toll, wenn er breiter wäre. Und ich habe sowas von keine Lust zu ribbeln bloß um neu anzuschlagen, viel mehr Zunahmereihen zzu machen und dann noch mehr dieser langweiligen Reihen zu stricken!
Also: geribbelt. Die traumhafte Zauberwolle wird ein schöneres Projekt finden, da mache ich mir keine Sorgen....

Aus der übrigen Borowski-Wolle (etwa ein Knäuel) wollte ich noch Borowskis Mütze (Ravelrylink) stricken. Ich hatte schon am 3. April angeschlagen und einige Reihen im Patentmuster gestrickt, aber irgendwie sieht das alles merkwürdig aus. Ich trau der Sache nicht - wahrscheinlich muss auch hier geribbelt und neu versucht werden. Wäre ja was für die morgige Zugfahrt...

 Die Lizzy-Socken verwirren mich bei der Ferse. Was soll ich denn da machen? Die Anleitung verlangt, in Hin-und Rückreihen Maschen irgendwo zwischen Nd. 4 und Nd 1 abzunehmen, also wenn ich das richtig verstehe in der Mitte der Ferse (nicht an den Rändern), und zwar, bis alle Maschen weg sind. Das habe ich noch nie so gehört, und daher zögere ich etwas mißtrauisch, hier ins kalte Wasser zu springen. Andererseits: Frau van der Linden, als eine der bekanntesten und besten deutschen Sockendesignerinnen, weiß sicherlich, was sie tut und von mir verlangt. Ich sollte ihr einfach vertrauen. Ribbeln kann man immer. (Und nein, einfach eine mir bekannte und erprobte Ferse zu stricken, ist in diesem Fall leider keine Lösung. Neue Techniken zu lernen, auszuprobieren und gegeneinander abzuwägen ist ja schließlich der Sinn des Sockenprojekts 2011. Da muss ich jetzt durch...)


Irgendwann gibt's dann auch wieder Fortschrittsbilder.

Freitag, 8. April 2011

WIP: Lila Lizzy.

Clapotis nervt.
Borowski bekommt noch eine passende Mütze aus der Restewolle, aber die nervt auch. Patentmuster - so'n Murcks. Habe immer Angst, dass mir die Nadeln brechen, und irgendwie sieht's auch komisch aus. Hat ja auch Zeit.

Also, Rückbesinnung auf das Wesentliche, das Eigentliche, das Sockenprojekt 2011.
Mir ist nach Frühlingsfarben.
Mir ist nach Sommersöckchen.

Angeschlagen habe ich daher Lizzy-Socken von Stephanie van der Linden, ein hübsches, kostenloses Muster. Top-down, mit etwas Lace in der herrlichen Darling-Wolle von der Zauberwiese - diesmal in Lila. Auch hier wieder zwei zugleich im Magic Loop.
Hier ist der erste Mustersatz erledigt. Eigentlich bin ich schon weiter.
 Das erste Muster am Bein habe ich auch schon bei einer der Socken vermurkst. Keine Lust zurückzuribbeln, ist halt handmade, und nur für mich, da ist das egal.
Erstaunlich ist, wie schnell ich mit 2er Nadeln vorankomme. Bin schon halb mit der Ferse durch...

Dienstag, 5. April 2011

WIP: Clapotis.

Die gute Nachricht ist: die perfekte, stehende Welle, für die der Name "Clapotis" steht, kann man bereits gut erkennen:
5 Wellen stehen schon

Möglicherweise ist die "Welle" sogar ausgeprägter, weil ich die Masche, die man fallen lassen soll (leicht zu finden: zwischen zwei verschränktenMaschen und über einem yo), zur besseren Orientierung links gestrickt habe.
Ich glaube, das kann ein sehr sehr schöner Schal werden, den ich gerne tragen werde... wenn.
Ja, wenn ich ihn jemals fertigstricken sollte. Clapotis ist so ziemlich das langweiligste, was ich jemals auf den Nadeln hatte - inklusive Tumnus, und der war nicht für mich, so dass ein externer Antrieb zum Fertigmachen da war....

Außerdem bin ich jetzt laut Anleitung bei ziemlich genau der Hälfte, aber habe gerade erst ein Drittel des ersten von zwei Wollknäueln ( also ca 35 von 200 g) verbraucht...
Der Schal ist für einen Schal "normal breit" - könnte aber für meinen Geschmack stola-ähnlicher werden, also ca. doppelt so breit sein. Natürlich gibt jede der Laufmaschen noch 8-10 mm Breite dazu, vor allem nach dem Spannen, aber auch dann reicht es mir noch nicht. Die Länge sollte sich dabei nicht verdoppeln sondern ungefähr dreimal so lang werden (zur Zeit misst er ca. 55 cm an der langen Kante). Nach meiner Schätzung könnte meine Wolle für so einen Schal reichen, allerdings hieße das: aufribbeln und neu machen.

Und das würde mich wahnsinnig langweilen.
Die Frage scheint also ganz klar zu sein: wie sehr möchte ich einen Clapotis? Oder darf es auch ein anderes Muster sein?
Was meint Ihr?

Sonntag, 3. April 2011

Fazit: Borowski und das Glückliche Ende.

Geschafft!
Noch zweimal musste ich den Kragen weiter machen, bis der Meinige den Kopf hindurchbekam, und zugleich noch immer der geforderte enge Sitz gewährleistet war... Allerdings war der Ausstieg wohl noch etwas schwierig - wie eine Fischreuse, aber so ist das eben bei einem Fischerpullover...
er wollte das so! Wirklich! und jetzt mosert er... abern nochmal ändere ich das nicht.
 Nun endlich ist Borowski offiziell fertiggestellt, und mit mahnenden Worten zur guten Pflege dem neuen Eigentümer überantwortet worden.
Hurra! Ungefähr sechs Wochen für einen warmen Winterpullover für den Meinigen- gestartet, ganz passend, am Tag der Liebenden, fertiggestellt, ganz unpassend, am ersten Tag, der mit Temperaturen über 25°C statistisch/meteorologisch zu den Sommertagen zählt... Ich bin mit Zeitaufwand und Ergebnis durchaus zufrieden.
So sieht das gute Stück nun aus:
"Borowski" von vorne

"Borowski" von hinten

"Borowski" im Profil
Es folgt das obligatorische Fazit:
Passform: Sitzt, wie ich finde, fast perfekt - wahrscheinlich hätte man für das Ärmelloch noch zwei Maschen zusätzlich abnehmen können, dort gibt es eine unschöne Beule, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau. Im Vergleich zu normal gekauften Pullovern passt "Borowski" dem Meinigen ganz sicher am besten, denn im Geschäft fängt die Herrenstrickware regelmäßig erst zwei Nummern weiter an. Und ein guter, schmaler Sitz war ja der Sinn von das Ganze.
Haken dran.
Look: "Borowkski" hat seinen Namen ja vom Kieler Tatort-Kommissar. Ob unser "Borowski" nun mit dem Pullover, den Axel Milberg in einigen Folgen trug, tatsächlich Ähnlichkeit hat, ist schwer zu überprüfen, allerdings auch ziemlich unwichtig, denn die wesentlichen Merkmale habe ich glaube ich eingefangen: ein zeitloser, maritim-sportlicher Stil, ein richtiger Seemanns-Pullover für rechte Nordlichter. Und der Meinige ist ja schließlich ein Hamburger Jung.
Also: Haken dran.
fällt kaum auf, aber dokumentiert den Status "Einzelstück"
 Außerdem finde ich die falschen Zöpfe echt gelungen - unaufdringlich, aber für geübte Augen ein nicht zu fälschendes Detail: hier wurde mit der Hand und viel Liebe ein Einzelstück geschaffen. Das war mir wichtiger als ihm, aber das Ergebnis überzeugt uns , so glaube ich, beide.
also, mir gefällt das!

Noch'n Haken dran!
Anleitung/Konstruktion/Technik: Frau Zimmermann's Anleitung ist eine echte Hilfe für Strickerinnen und Stricker, die mit einer Faustformel und viel Fantasie weiter kommen als mit einer genau definierten Strickvorschrift. Sie richtet sich daher an diejenigen Stricker/innen, die ohnehin bei jeder Anleitung erst einmal die Wolle durch eine andere ersetzen, den Ausschnitt adaptieren oder die Passform anpassen. Wer damit kein Problem hat, und es außerdem schafft, aus einer Maschenprobe korrekte Zahlen abzuleiten, ist gut bedient -- er/sie kann zeitlos-klassische und zugleich hoch-individuelle Pullover stricken, gegen die auch die wählerischten/mißtrausichten Männer nichts einzuwenden haben dürften.
Konstruktionsdetail der Sattelschulter
Dabei ist vor allem die Partie oberhalb der Armausschnitte, also nachdem Körper und Ärmel zusammengeführt werden, regelrecht spannend zu stricken. Die Konstruktion ist so einfach wie überzeugend: Ärmellöcher abnehmen, Armkugeln formen, Sattel für Schulter stricken. Dabei sind alle Details für einen guten Sitz schon mitbedacht, insbesondere die Möglichkeit, im Rückenbereich und im Nacken mittels verkürzter Reihen für einen besseren Sitz zu sorgen. Alles was man können muss, sind Zunahmen (M1), Abnahmen (k2tog; ssk) und schnöde rechte Maschen, wodurch auch unerfahrene Stricker/innen ein schnelles Erfolgserlebnis haben dürften. Kompliziertere Muster gehen natürlich auch... :-)
Würde ich sofort wieder stricken!

Wolle: Die Wolle ließ sich recht gut, und vor allen Dingen aufgrund der 7er Nadeln megaschnell verstricken, sodass das merhfache Ribbeln nicht so schlimm war. Allerdings neigt sie zum Splitten, und meines Erachtens hätten 5er Nadeln sogar ein schöneres Strickbild abgegeben. Beim nächsten Mal würde ich auf jeden Fall kleinere Nadeln nehmen, denn die Anleitung erlaubt mir ja, nein verlangt sogar, meine Maschenprobe so wie ich sie will...
Durch den Acrylanteil ist der Pullover sowohl relativ leicht als auch angenehm weich, und zugleich hoffentlich für Motten vergleichsweise unattraktiv und waschmaschinenfest. Ich hoffe, dass sie sich beim Tragen ebenfalls bewährt, aber das werden wir wohl erst im nächsten Winter erfahren...


Die harten Fakten:

Seamless Saddle Shoulder Pullover by Elizabeth Zimmermann (Ravelry-Link)
angefangen:  14.Februar 2011

fertiggestellt:  3. April 2011
Wolle: JLana Grossa Mille II (012, nachtblau)
Maße: der Meinige trägt Anzugjacken in Größe 44
verbraucht:: 14 Knäuel à 50g: 700g; ein Knäuel übrig (für eine Mütze?)
Nadeln:  Addi Alu Rundstricknadel 100 cm,  Stärke 7;
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen, Maschenmarkierer, Maschenraffer
Kosten: 66,15 Euro, davon 49,- Euro für Wolle; 9,20 Euro weiteres Material, und 7,90 Porto -- hätte ich gleich die richtige Menge Wolle bestellt wäre es also noch günstiger geworden.

Samstag, 2. April 2011

Borowski hat den Hals zu voll.

Ich habe Euch ja erzählt, wie ich ungefähr die Hälfte von Borowski zwischendurch geribbelt und neu gestrickt habe, weil die Maße jeweils nicht passten.
Ich habe Euch außerdem erzählt, dass der Meinige sehr genaue Vorstellungen vom angestrebten Sitz des Pullovers hat: nicht weit und schlabbrig soll es sein, körpernah vielmehr, natürlich ohne eng zu sein. Was die amerikanischen Anleitungen "fitted" bzw. "zero ease" nennen.

Vor diesem Hintergrund wird Euch das versprochene Tragefoto nicht weiter überraschen...
Offenbar doch noch nicht fertig.

Ich geh dann mal ribbeln...