Montag, 30. Januar 2012

Pläne über Pläne

Ich habe dieses Jahr soviel vor, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Von den üblichen privaten und beruflichen Plänen mal abgesehen, sind da ja noch diverse Projekte fertigzustellen. Der Schrank. Der Pullunder. Die Smaragdpantoffeln - ein entnervend aufwendiges Muster übrigens. Ich glaube, ich muss bald mal wieder ribbeln... seufz.
Die kleine Nichte braucht dringend größere Schuhe für größere Füße. Ein Paar Saartje-Booties in hellgrün - passend zum Outfit - sind geplant, und dann diese süßen Dinger. Bald, bald.
Und ich muss unbedingt eine richtig dicke, warme Rumlunger-Strickjacke haben, ein bisschen so wie diese hier. Mit Reißverschluss, und vielleicht auch mit Kapuze. Ich bilde mir ein, dass nur Lopiwolle mich glücklich machen wird. Die müsste ich aber erst kaufen... hmm.
Dabei habe ich konenweise Wolle hier liegen um endlich endlich Kirigami anzuschlagen. Ein toller Pullover, mit einer sehr ungewöhnlichen Konstruktion. Und natürlich gestreift! Aber dieser Pullover und vor allem dieser Pullover hier geben mir das Gefühl, ich müsste einen stark gemusterten rot-weißen Winterpullover haben. Aber mit Rollkragen - so wie hier!
Aber zuerst: Angefangenes fertig machen. Schrank. Pullunder. Smaragdpantoffeln...

Donnerstag, 26. Januar 2012

FO und Fazit: Firestarter Skistrümpfe

Der  Meinige fährt morgen in den Schwarzwald. Er will dort Skifahren. Warum er das will, kann ich mir nicht erklären, und er kann es mir auch nicht erklären. Aber bitte. Soll er doch. Immerhin kann ich dafür sorgen, dass er es warm hat: er wird Borowski mitnehmen, Tumnus, und funkelnagelneue, extralange, extradicke, feuerrote Skisocken.
hier: beim Spannen. Leicht deformiert durch zu kurze Sockenspanner
Mehr kann ich wirklich nicht tun.
Der Meinige hat nämlich beschlossen, dass Socken, die aus einer Wolle stammen, die von seinem letztjährigen Weihnachtsgeschenk übrig ist, eigentlich ihm gehören müssten. Bestätigt wurde er in dieser Annahme von der Tatsache, dass die Socken mustermäßig schön schlicht gehalten sind. Und außerdem haben wir beide fast die gleiche Schuhgröße. Tja. Mir fehlten Argumente. Das wars dann wohl mit meinen extrawarmen Wintersocken. Aber ich teile ja gerne...:-) Damit sie in die anvisierten Skistiefel passen, habe ich sie besonders lang gemacht

- das Beinmuster hat 10 Mustersätze (der Fuß nur 5 Mustersätze), und das Bündchen hat 25 Reihen.
Und da der Meinige zwar sehr schöne, muskulöse Waden besitzt, diese aber deutlich weniger Umfang haben als meine eigenen Sauerkrautstampferle, muss ich neidlos anerkennen - sie stehen ihm sehr gut!
stramme Waderln
Er hat sie sogar anstandslos für mich Euch gemodelt!

Das Muster:
Die Firestarter sind ein schon klassisches Toe-up-Sockenmuster mit zwei einfachen Zöpfen aus verzogenen verschränkten Maschen (travelling twist-stitch cables?) – heißt das so? Die Zöpfe wandern beidseitig den Fuß hoch, teilen sich um den links gestrickten Zwickel zu umfassen, kommen nach dem Zwickel wieder zusammen und wandern das Bein hoch bis zum Bündchen. Fersenwände und das ganze Bein sind zusätzlich in 2 links 1 rechts verschränkten Rippen gemustert. Die Ferse ist eine runde Käppchenferse (ich glaube, das ist identisch mit der „Herzchenferse“).
WIP: erste Ferse fertig
Die Technik:
Man beginnt mit einem beliebigen toe-up Sockenanschlag – ich habe wie immer meinen Lieblings-Achter-Anschlag gewählt. Für die Zöpfe braucht man verschränkte Maschen, die ohne Hilfsnadel nach rechts oder links gezopft werden. Die Anleitung fand ich gut erklärt - ist ja auch nicht schwer. Nach einer Weile ist es ganz logisch – wie Zöpfe auch. Man kann das Muster gut auf der Nadel erkennen. Die linken Spickelmaschen waren mir schon von den Darling-Socken bekannt, und wie man die Spickelzunahmen links lochfrei hinbekommt, hat Ingrid hier sehr schön erklärt. Löcher habe ich übrigens keine – aber ganz in Ordnung ist das so auch nicht – es gibt manchmal so merkwürdige Knötchen…
Seht ihr was da komisch ist?
Für die Herzchenferse sollte man verkürzte Reihen beherrschen, ich habe wieder die von Elizzza hier erklärte Technik mit dem nur-rechts-hin-und-herstricken benutzt (allerdings nicht als Bumerangferse!) Und für die Ferse muss man natürlich zwei Maschen rechts zusammenstricken können. Alles kein Hexenwerk – viel Effekt mit einfachen Mitteln! Achja, für die Fersenwand hätte man wohl noch Maschen abheben sollen, das habe ich aber vergessen mich dagegen entschieden… *hust*
Die Wolle:
Die Regia 6-fach ist eine klassische Strumpfwolle – reine Wolle mit 25% Polyesterbeimischung. Angeblich filzt sie nicht, aber wie immer bei Regia kann ich das nicht bestätigen – die ersten Pilling-Knötchen entstehen schon beim Stricken. Ich mag sie nicht, und werde sie nicht wieder kaufen.
Eigentlich ging es mir darum, meine Vorräte abzubauen (stashbusting! Yeah!), und es war eben noch ein Knäuel vom letztjährigen Schal „Tumnus“ übrig. Dass ich, weil 6fache Wolle nun mal dicker und schwerer ist, noch zwei Knäuel nachkaufen musste, um die Socken zu beenden, liegt wohl in der Natur der Sache… (stashbusting = use one, buy two!) Ich habe von den drei Knäuelen noch genau 6g übrig, das sollte reichen für das Stopfen eventueller Löcher...
Änderungen:
Es sollten richtige Skisocken bzw. Strümpfe werden, daher habe ich die dicke Wolle extra-fest mit 2,5 mm Nadeln verstrickt, und erst für die Waden für mehr Weite auf eine größere Nadelstärke gewechselt – nach dem 7. Mustersatz auf 2,75mm, nach dem 8. Mustersatz auf 3,0 mm.
Außerdem habe ich testweise in ein Bündchen – ebenfalls extralang: 25 Runden – einen dünnen Elasticfaden eingestrickt,

damit die Strümpfe nicht rutschen. Wenn sich das bewährt, mache ich das öfter…
Der Meinige wird berichten, ob und welcher Strumpf besser sitzt.
Links: mit Gummiband. Rechts: ohne Gummiband
Also: Dickere Wolle. Eingestrickter Elasticfaden. Keine gemusterte Fersenwand. Ist sicherlich auch bequemer – soll ja im Skistiefel nicht drücken oder scheuern…
(Beim nächsten Mal würde ich gerne die Ferse und die hintere Wade mustern, aber die Oberfußnadeln würde ich glatt rechts halten.) Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Muster - simpel, aber nicht langweilig, und ein guter Sitz.

Die harten Fakten:
Firestarter vonYarnissima
angefangen: 22. Dezember 2011
fertiggestellt: 24. Januar 2012
Wolle: Regia Sockenwolle 6-fädig in 02002 (rot)
verbraucht:: 3 Knäuel, 6 g Rest = 144 g.
Größe/Maße: Größe 40, extra langes Bein (25 cm)
Nadeln: 2,5 (2,75/ 3,0) Chiaogoo Rundstricknadel 80cm Seil
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen
Kosten: 12,- Euro

Und bei Ravelry.

Dienstag, 17. Januar 2012

Später Jahresrückblick. Teil 2: Schöner Wohnen. Besser leben.

Nicht alle meine Projekte drehen sich ums Stricken. Es wird auch genäht im Hause Projektmanagerin. Keine Kleidung allerdings -zur Zeit/in letzter Zeit - sondern meistens Wohnaccessoires. So nennt man das wohl im weitesten Sinne. Auch gemalt haben wir manchmal, und  geschnitten und geklebt, wenn es denn der  Verbesserung der allgemeinen Wohnqualität dienlich war.

Handyladestationen. Werden benutzt. Manchmal.
Im Februar habe ich viel mit Filz gearbeitet - so wurde für diverse im Haushalt lebende mobile Fernsprechapparate und ihre Kabelage endlich einmal eine ordentliche Aufbewahrung fällig. Na gut. Ordentlich aufbewahren muss man die Ladestationen zwar immer noch, aber die Identifikation des jeweils richtigen Ladekabels scheint mir doch etwas geschwinder geworden zu sein. 

Strickkorb. Wird benutzt.
Und damit ich meine Stricknadeln, angefangene Strickprojekte und sonstiges verwandtes Gedöns zumindest theoretisch blickdicht wegverstecken kann - falls mal Besuch kommt, den man mit dem Anblick von Spitzem oder Wolligem verstören würde - habe ich mir, analog zur Werkzeugkiste des Meinigen, diesen Strickkorb aufgehübscht. Die Lösung für die Rundstricknadeln ist noch nicht ideal, aber etwas besser als vorher ist es doch.
Berlin - ick liebe Dir!
Im Juni haben wir endlich einmal den langen Flur aufgehübscht, indem wir eine (weitere) kleine Bildergalerie installiert haben. Dazu mussten fertig gekaufte Rahmen mittels Farbe nur etwas akzentuiert werden. Die Bilder hängen und gefallen!

Nichts ist so haltbar wie eine provisorische Lösung.
Im Oktober haben wir uns endlich des Schrankes angenommen, und ihm eine hübsche neue "Stofftapete" auf die Rückwand geklebt. Das gefällt uns immer noch sehr gut. Die Regalbretter sollten eigenltich auch noch irgendwann bezogen werden. Natürlich ist das immer noch nicht geschehen, aber neulich, bei Karstadt, schien mir ein recht günstiger heller Bezugsstoff ins Auge zu springen, der nur ein Drittel der bisher vorgeschlagenen Stofffetzen kosten würde. Das Projekt wird also, zumindest gedanklich, noch weitergetrieben.

Allenfalls indirekt zum schönen Wohnen trägt meine neue Tasche bei, die ebenfalls im Oktober entstand - immerhin steht sie ständig gut sichtbar hier auf einem Stuhl herum. Ich liebe sie sehr, und habe noch nie so viele spontane Kommentare und Komplimente (und Kaufanfragen) für ein von mir gefertigtes Stück erhalten wie für diese Tasche... *stolz*

individueller Schick
Nach der gleichen Logik gehört mein neuer Gürtel zum Wohnklima, denn ich trage ihn fast ausschließlich und finde, ich sehe damit ausgesprochen dekorativ aus. :-) Den nächsten Gürtel würde ich aber wohl mit einem fertigen Gurtband weiter verstärken, denn die Dauerbenutzung führt doch zu unerwartet schnellem Krunkeln.

Und da noch hübscher Stoff von Tasche und Schrank übrig war, haben wir jetzt auch endlich hübsche neue Topflappen. Geplant ist auch noch eine neue Schürze.Mal sehen, wann das klappt...Das rotweißkarierte Weihnachtsschnickeldi findet ihr unter dem gleichen Link, das Bild spare ich mir jetzt - sah aber gut aus an Kranz und Bäumchen.

Das ganze Jahr über habe ich gekocht und eingekocht und gebacken und mich auf unterschiedlichste Art und Weise in der Küche betätigt. Weil ich häufig weder Zeit noch Energie zum täglichen Kochen habe, aber mich nicht ausschließlich von hochindustrialisierten Lebensmitteln, Fertigfutter, Fastfood oder Butterstullen ernähren will, nutze ich häufig die Wochenenden  zum großflächigen Vorkochen. Portionsweise eingefroren halten Suppen, Eintöpfe, oder Nudelsoßen lange - jedenfalls länger als unser Verzehrtempo vorgibt - und man muss nicht jede Möhre einzeln kaufen, sondern kann auch mal günstiger das Kilonetz mitnehmen. Und selbstgemachte Marmeladen und Chutneys sind beliebte Mitbringsel, über die sich die meisten Freunde ehrlich zu freuen scheinen.Neuer Star im Repertoire: das Pfirsich-Cranberry-Chutney (ich habs gar nicht gebloggt glaube ich) kommt fast noch besser an als der all-time-favorite (Rhabarber). Und eine hübsche Verpackung hilft enorm: die letzten Empfänger mussten ob des professionellen Erscheinungsbildes subtil darauf hingewiesen werden, dass es sich nicht um schnöde gekauftes Einkochgut handelte, sondern um mit viel Liebe selbst gemachtes...

Hmm. Wenn man das so liest - gar nicht schlecht. Kein Wunder, dass wir uns so wohl fühlen in unserem home-sweet-home. Und nur ein WIP - der Schrank - das sollte man doch auch noch fertigstellen können.

Sonntag, 15. Januar 2012

Happy Birthday to Blog!

Lieber Blog,
heute wirst Du tatsächlich schon  zwei Jahre alt!

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht!
Letztes Jahr habe ich Dir einen ausführlichen Statistik-Rückblick gewährt, doch für eine solche Nabelschau habe ich momentan leider weder Zeit noch Lust.

Immerhin habe ich eine ähnlich hohe Taktzahl beim posten wie 2010 (112 Einträge, durchschnittlich 2/Woche), wobei die Wintermonate jeweils zweistellig sind, und es im Sommer regelmäßig weniger war. Mehr als 12 Posts habt Ihr nie von mir bekommen, aber auch nie weniger als fünf - selbst in der Ferienzeit. Ich bin damit zufrieden.
Und von 29 letztes Jahr ist die Anzahl der regelmäßigen (via Google-Friends geouteter) Leser nun schon auf 47 angestiegen - Wahnsinn! Dabei mache ich gar nicht viel dafür. Ich kommentiere nur auf wenigen Blogs, kümmere mich gar nicht die Optimierung für Suchanfragen, und locke auch niemanden mit regelmäßigen Blog-Candys, vielbeworbenen KALs, oder hüschen, kostenlosen Anleitungen...

Umso schöner, dass Ihr alle da seid! Und die Ankündigung, dass es bei Erreichen von 50 "offiziellen" Lesern doch wieder einmal eine Verlosung geben wird, bleibt natürlich bestehen. :-) 
Jetzt muss ich aber wieder einmal stricken, damit ich auch wieder etwas zu erzählen habe. Bleibt mir wohlgesonnen!

Samstag, 14. Januar 2012

Über Recycling. Tutorial und FO: Servietten zu Schuhbeuteln.

Lange Zeit waren Handarbeiten nicht beliebt als schönes, kreatives Hobby, sondern aus schierem Mangel, wenn nicht gar Not. Wer einen warmen Winterpullover brauchte, musste ihn sich stricken (lassen). Baumwolle anbauen und ernten/Schafe aufziehen und scheren, (Baum-)Wolle vorbereiten, evtl. färben, spinnen, weben/stricken -- wer soviel Aufwand betreiben musste für ein Stück Stoff oder ein Strickstück, der hat kein Kleidungsstück leichtfertig weggeworfen, nur weil es unmodern war. Löcher wurden sorgfältig geflickt, alte Pullover aufgeribbelt und neu gestrickt, alte Kleider zerschnitten und zu Patchworkdecken neu zusammengesetzt. (Ich wüsste gerne, was die Pionierinnen im Wilden Westen davon gehalten hätten, einen vollständig neuen, unversehrten Stoffballen willkürlich zu zerstückeln...)

Von zwei Eltern, die die Erfahrungen der Mangelwirtschaft der Nachkriegszeit in ihrer Erziehung an mich weitergegaben, habe ich einen Hamster- und Recyclingtrieb geerbt. Als 2007 von einer Mottenplage alle meine (damals noch gekauften) Pullover angefressen wurden, habe ich sie nicht in den Müll oder die Altkleidersammlung getan, sondern in die Kochwäsche. Und so hat mein Lieblingsmantel (genäht 2003) neulich nicht nur ein neues Steppfutter bekommen, sondern auch neue Taschen aus feinstem Kaschmirfilz. Kuschelig- und warm! Man braucht gar keine Handschuhe mehr... :-) Auch die alten Hemden vom Meinigen warten in einer Tüte auf ein zweites Leben- wahrscheinlich als Quilt, denn sie sind alle aus ähnlicher Baumwollqualität, und auch in der Farbwahl erlaubt sich der Meinige wenig Extravaganzen, sodass die verschiedenen Blautöne, gestreift und kariert, sicherlich harmonieren werden... Wir werden es sehen, wenn es soweit ist.

Neulich fielen mir vier große Stoffservietten im Maß von ca. 45 x 45 cm in die Hände, die ich vor Jahren als Gastgeschenk von der Mutter eines Freundes erhalten habe. Die Servietten bestehen aus reinem, leicht angerauhtem Baumwollflanell in olivgrün - so hatte ich damals mein Wohnzimmer gestrichen. Fragt nicht. Ich habe die Servietten schon lange nicht mehr benutzt. - Wenn wir verreisen, verpackt der Meinige, ordentlich und sorgfältig, seine Schuhe in Stoffbeutel, sodass sie nicht verkratzen und die Wäsche nicht verschmutzt. - Seit wir zu zweit verreisen, herrscht öfters Mangel an solche praktischen Schuhbeuteln. Für große, olivgrüne Flanellservietten hingegen habe ich keine Verwendung.
Zum Glück habe ich eine Nähmaschine.

Und so geht's:
Material:
  • Servietten
  • Schnur, Kordel oder Schnürsenkel
  • Klemmdingens für Schnüre (Kordelstopper! so heißt das!)
  • Tüddelkrams nach Bedarf
Werkzeug:
  • Nähmaschine
  • Bügeleisen
  • je nach Tüddelei: Stoffmalfarbe, Freezerpapier, spitze Schere oder Cutter, Vliesofix oder was man so braucht
1. Aufhübschen und betüddeln
Ich habe mir aus dem Internet ein hübsches Motiv gesucht - in diesem Fall ein paar Stencils von Banksy - und mit dieser Methode mit Stoffmalfarbe auf zwei der Servietten übertragen. Zum Fixieren von links bügeln.
Banksy-Ratten mit Melone und Schirm

Die anderen beiden Servietten wurden mit Hilfe von Vliesofix verziert: Wieder habe ich aus dem Internet Motive gewählt, ausgedruckt, und auf das Vliesofix durchgepaust. Dann Vliesofix auf einen Rest Stoff - in diesem Fall brauner Walkfilz - aufbügeln, Motiv ausschneiden, Papier abziehen, und auf die Serviette aufbügeln.
Wildsau und Hovawart
Wäre das ein Kleidungsstück, würde ich die Applikation noch an den Umrissen feststeppen, aber ich bezweifle, dass die Beutel stark beansprucht werden, und spare mir den Aufwand.


2. Beutel nähen
Praktischerweise sind die Servietten schon gesäumt. Ich muss also nur  drei Nähte steppen: einen Tunnel für das Beutelverschlussband, den Boden und die Seite.
Für den Tunnelzug* habe ich die obere Kante der Serviette 10 cm rechts auf rechts nach vorne geklappt ...
bügeln und mit Stecknadeln fixieren
 ...und doppelt füßchenbreit/1,5 cm weit abgesteppt.
Innenansicht
 Aufklappen. Bügeln. Der Tunnel liegt innen.
Außenansicht
Für den Beutel die Serviette längs rechts auf rechts falten. Seitennaht absteppen. Bodennaht absteppen.
Nahtlinien zur besseren Sichtbarkeit nachgezeichnet
 Seitennaht auf Höhe des Tunnels wieder auftrennen.  
ohne diese Lücke läge der Verschluss im Inneren des Beutels. Unpraktisch.
 Kordel einfädeln. Stopper anbringen, Kordelenden mittels Knoten sichern.
Kordellänge hängt von der Beutelgröße ab - mindestens 70 cm.

Wenden.
Fertig!
 Kordelende samt Stopper durch Lücke in der Seitennaht nach außen bringen.
In diesen Beutel passt ein Paar, aber mit insgesamt 4 Beuteln kann ich die Schuhe auch einzeln verpacken.
 Schuhe einpacken. Fertig!
Reisespaß!
*Irgendwie ist das mit dem Kordeltunnel noch nicht ideal. Aber es funktioniert. :-)

Sonntag, 8. Januar 2012

Später Jahresrückblick. Teil 1: Strickzeug, und Trageeigenschaften der FOs.


Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät für einen Jahresrückblick. Wegen der ganzen laufenden Projekte, etwas Urlaub, und der neuen, noch aufregenden Möglichkeit vom Mobiltelefon aus zu bloggen, habe ich den Beginn eines neuen Kalenderjahres ja ziemlich ignoriert.

Also, was habe ich strick-/bastel-/projektmäßig so geleistet?
Ein paar Erfolge, ein paar Mißerfolge. Ein paar unfertige Sachen. Gestrickt, genäht, geklebt, gemalt...
Wir erinnern uns:
Es begann mit einem Pullover:

Borowski bei Ravelry
Borowski - ein Rollkragenpullover für den Meinigen - hat den Sweater-Curse glücklicherweise NICHT gebracht. Er wird selten, aber gerne getragen, und ich habe den Meinigen im Verdacht, heimlich mit ihm anzugeben...

Die dazu-passen-sollende Mütze ist noch immer nicht fertiggestellt. Ein Knäuel der dicken Wolle ist eben zuwenig, ein zweites, passendes (noch) nicht gekauft. Mit unpassender Wolle gefiel mir das Ergebnis nicht, konnte aber immerhin das Muster adaptieren und verbessern.

Jodeldiplom bei Ravelry
Dafür ist endlich, nach langer Planungsphase, etwas aus meinem Jodeldiplom geworden - ein schöner Pullover nämlich! Nur etwas kurz ist er, und wie man ihn am besten verlängern könnte (Wolle wäre noch da) debattiere ich schön länger mit mir, dem Internet, und einigen mir bekannten Strickerinnen. Wird aber noch geschehen, denn ich liebe den Pullover, und würde ihn noch mehr lieben, wenn ich nicht immer nach unten zuppeln müsste...
Auch schaltechnisch hätte es besser laufen können.

Tumnus bei Ravelry
Tumnus - der erst 2011 vollendet wurde, und deshalb in diesen Jahresrückblick rutscht - war öde zu stricken, ist aber wunderschön, wird gerne getragen, und somit als voller Erfolg zu werten. Allerdings ärgere ich mich über die blöde, fusselnde Regia-Wolle. Denn qualitätsmäßig hat der Meinige mehr verdient, jaja. Nächstes Mal bekommt er etwas hochwertigeres. Ich habe da schon was im Auge...

Clapotis bei Ravelry
Für mich sollte es ein Clapotis werden - und der wäre auch schön geworden, hätte ich ihn nicht a) wegen zu schmal ribbeln müssen und b) wegen extremster Stricklangeweile nicht erneut anschlagen können. Vielleicht traue ich mich dieses Jahr noch einmal ran - die Wolle ist ja noch da. Wir werden sehen.

Taygete bei Ravelry
Dafür gelang mir eine wunderschöne Taygete, die ich liebe und gerne trage. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich sie wahrscheinlich noch mehr lieben und noch öfter tragen würde, wenn ich nicht  gedacht hätte, ich sei klüger als die Designerin. Mea Culpa! Taygete sollte dreieckig sein- und hätte ich sie kürzer gemacht, hätte die Wolle für die Spitze wahrscheinlich gereicht. Nuja. Man lernt nie aus. Nächstes Mal dann.

Streifenfaust bei Ravelry
Toll dazu, aber leider etwas zu groß und zu weit: die Streifenfäuste. Ich werde sie demnächst mal in die Waschmaschine hauen, und hoffen, dass sie nicht zu sehr einlaufen. Falls doch, freut sich hoffentlich eine meiner Nichten darüber...

Nichtenoutfit hier und hier bei Ravelry
Schlumpfine bei Ravelry
A propos Nichte: dieses Jahr kam nur eines der (inzwischen fünf) verwandten Kinder in den Genuss eines "weichen" Geschenks - und zwar das Jüngste (denn das ist wehrlos... harhar). Dafür hat sie mit einem Paar Babyschuhe (offenbar bereits fast zu klein), einem Strampler mit passender Jacke, und einer Mütze ein komplettes Outfit abgesahnt.
Die Mütze mit den wechselbaren Blümelein kam übrigens sehr gut an! Eine Bestellung für zwei Paar neue, und deutlich größere Schühchen liegt vor und wird demnächst irgendwann bearbeitet. Zwei weitere Paar  Baby-Schuhe wurden an Freundespaare mit Nachwuchs vergeben - kommt immer gut an, und macht nicht viel Arbeit.

Dafür, dass ich 2011 eigentlich zum Jahr der Socke ausgerufen hatte, ist das Ergebnis mit drei Paar fertiggestellten, und ein Paar angefangenen Socken ja etwas mau. *hust*. Dennoch habe ich einiges gelernt:

Wyvvern bei Ravelry
Die Wyvvern zum Beispiel - ich trage sie, natürlich, aber sie sind mir noch immer zu weit, leiern schnell, und die Wolle fühlt sich synthetisch an. Die restliche Regia-Wolle im Stash wird verarbeitet werden, aber neue kommt mir nicht ins Haus. Basta.

Lizzy bei Ravelry
Die Darling-Zauberwolle ist da schon ein ganz anderer Schnack. Auch wenn die Lizzys mir beim Umsetzen des Musters Probleme gemacht haben - das sind schöne Socken (wenn man sie richtig strickt. Und mein Fazit kann jedem Neu-Anschläger hoffentlich helfen, meine Fehler zu vermeiden.), und werden gerne getragen.

Darlings bei Ravelry
Die absoluten Lieblinge sind aber die Darling-Socken - der Sitz ist perfekt, das Muster gefällt mir, und die Wolle trägt und wäscht sich wunderbar. Big Like, und wahrscheinlich mein liebstes und meistgetragenes FO des Jahres 2011.

(Die angefangenen/halbfertigen Firestarter habe ich übrigens im Verdacht, ähnlich schön zu werden - abzüglich der ungeliebten Regia-Qualität. Aber da der Meinige inzwischen beschlossen hat, dass die Wolle ja eigentlich seine sei, schließlich sei es die Resteverwertung von Tumnus... und er ein einzelnes Paar Wollsocken für seine dicken Schlechtwetter-Winter-Stiefel ja auch brauchen kann... )

Kerzenlicht, versaut, bei Ravelry
Zwei Projekte sind allerdings 2011 völlig daneben gegangen - dabei war der/das Kerzenlicht-Schal-Tuch  strickerisch-technisch großartig, ich habe endlich "richtig" purlen gelernt, das Muster ist hübsch, warm, und die Wollqualität war ein Traum! Leider gefielen mir die Farben im Ergebnis nicht, und bei dem Versuch, zu überfärben, ist leider alles zusammengefilzt und ...rabbäh. Kaputt. (Beim gleichen Färbeversuch sind übrigens auch die Mojos vom Vorjahr krepiert. Man lernt nie aus. Immerhin haben wir jetzt eine neue Waschmaschine.)

Hahnenzahn, misslungen, bei Ravelry
Und die gefilzte Hahnenzahn-Tasche hat mich gelehrt, dass man sich beim Designen von Strickwaren aller Art besser vorher ein paar Gedanken macht...

Ribbeck bei Ravelry
Wie schwierig das Entwerfen von Strickmustern ist, hat mir nicht zuletzt das Pullunderprojekt gezeigt, an das ich mich mit großem Enthusiasmus gewagt hatte - als ob ich nicht schon beim  Adaptieren, ja sogar Verstehen vohandener Muster oft genug in Teufels Küche käme! Zur Zeit liegt es brach, da ich zum Weitermachen meinen Körper vermessen lassen muss. Leider befürchte ich, dass sich die resultierenden Maße seit Beginn des Projektes im August ziemlich geändert haben. Seufz. Aber ich will das Ding fertig sehen, und so rückt es mit den anderen beiden WIPs wieder ganz nach oben auf die To-knit-Liste. Neues darf erst angeschlagen werden, wenn dieses Projekt fertig ist. Was ja eigentlich nicht mehr lange dauern kann...

Das sind immerhin 20 Strickprojekte in 2011, davon 2 völlig missraten, 2 nicht fertiggestellt/geribbelt, und 2 noch in Arbeit. (Plus ein WIP aus 2012). Und das ist nur die Strickerei!
Man kann nicht meckern, denn wenn auch nicht alles 10% gelungen ist, hat es mich doch vieles gelehrt. Und darauf kommt es doch schließlich an.
Achja, dingens: Happy New Year!

Dienstag, 3. Januar 2012

WIP: Emerald slippers

Grad ist ja ein bissel der Wurm drin...
Die Firestartersocken liegen brach, bis ich neue Wolle besorgen kann. Soweit zum stashbusting.
Die übergangsweise für die achtstündige Zugfahrt angeschlagenen "glass slippers" in grassgrüner Darling-Zauberwolle habe ich im Tran versehentlich toe-up angeschlagen.

das geht ja so gar nicht! Das Muster setzt - wegen Zurückribbelns - auf verschiedenen Höhen an...
Leider bin ich zu doof dazu, ein Muster mit lauter twisted stitches in der Richtung zu konvertieren. Ich musste ribbeln.

Und nun will die olle Original-google-blooger-App den humorvoll verfassten Post vom Handy aus nicht bloggen, hat ihn gar gefressen!
Mal sehen, ob "bloggeroid" den Job besser macht. Links muss ich ohnehin nachtragen.
Betrachten wir dies als Test.


posted from Bloggeroid

Edit 8.Januar 2012, vom Laptop: Links nachgetragen. Foto nach oben verschoben  Bildunterschrift und Tags hinzugefügt. Die Farbe soll übrigens grün sein, nicht grau...