Sonntag, 8. Januar 2012

Später Jahresrückblick. Teil 1: Strickzeug, und Trageeigenschaften der FOs.


Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät für einen Jahresrückblick. Wegen der ganzen laufenden Projekte, etwas Urlaub, und der neuen, noch aufregenden Möglichkeit vom Mobiltelefon aus zu bloggen, habe ich den Beginn eines neuen Kalenderjahres ja ziemlich ignoriert.

Also, was habe ich strick-/bastel-/projektmäßig so geleistet?
Ein paar Erfolge, ein paar Mißerfolge. Ein paar unfertige Sachen. Gestrickt, genäht, geklebt, gemalt...
Wir erinnern uns:
Es begann mit einem Pullover:

Borowski bei Ravelry
Borowski - ein Rollkragenpullover für den Meinigen - hat den Sweater-Curse glücklicherweise NICHT gebracht. Er wird selten, aber gerne getragen, und ich habe den Meinigen im Verdacht, heimlich mit ihm anzugeben...

Die dazu-passen-sollende Mütze ist noch immer nicht fertiggestellt. Ein Knäuel der dicken Wolle ist eben zuwenig, ein zweites, passendes (noch) nicht gekauft. Mit unpassender Wolle gefiel mir das Ergebnis nicht, konnte aber immerhin das Muster adaptieren und verbessern.

Jodeldiplom bei Ravelry
Dafür ist endlich, nach langer Planungsphase, etwas aus meinem Jodeldiplom geworden - ein schöner Pullover nämlich! Nur etwas kurz ist er, und wie man ihn am besten verlängern könnte (Wolle wäre noch da) debattiere ich schön länger mit mir, dem Internet, und einigen mir bekannten Strickerinnen. Wird aber noch geschehen, denn ich liebe den Pullover, und würde ihn noch mehr lieben, wenn ich nicht immer nach unten zuppeln müsste...
Auch schaltechnisch hätte es besser laufen können.

Tumnus bei Ravelry
Tumnus - der erst 2011 vollendet wurde, und deshalb in diesen Jahresrückblick rutscht - war öde zu stricken, ist aber wunderschön, wird gerne getragen, und somit als voller Erfolg zu werten. Allerdings ärgere ich mich über die blöde, fusselnde Regia-Wolle. Denn qualitätsmäßig hat der Meinige mehr verdient, jaja. Nächstes Mal bekommt er etwas hochwertigeres. Ich habe da schon was im Auge...

Clapotis bei Ravelry
Für mich sollte es ein Clapotis werden - und der wäre auch schön geworden, hätte ich ihn nicht a) wegen zu schmal ribbeln müssen und b) wegen extremster Stricklangeweile nicht erneut anschlagen können. Vielleicht traue ich mich dieses Jahr noch einmal ran - die Wolle ist ja noch da. Wir werden sehen.

Taygete bei Ravelry
Dafür gelang mir eine wunderschöne Taygete, die ich liebe und gerne trage. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich sie wahrscheinlich noch mehr lieben und noch öfter tragen würde, wenn ich nicht  gedacht hätte, ich sei klüger als die Designerin. Mea Culpa! Taygete sollte dreieckig sein- und hätte ich sie kürzer gemacht, hätte die Wolle für die Spitze wahrscheinlich gereicht. Nuja. Man lernt nie aus. Nächstes Mal dann.

Streifenfaust bei Ravelry
Toll dazu, aber leider etwas zu groß und zu weit: die Streifenfäuste. Ich werde sie demnächst mal in die Waschmaschine hauen, und hoffen, dass sie nicht zu sehr einlaufen. Falls doch, freut sich hoffentlich eine meiner Nichten darüber...

Nichtenoutfit hier und hier bei Ravelry
Schlumpfine bei Ravelry
A propos Nichte: dieses Jahr kam nur eines der (inzwischen fünf) verwandten Kinder in den Genuss eines "weichen" Geschenks - und zwar das Jüngste (denn das ist wehrlos... harhar). Dafür hat sie mit einem Paar Babyschuhe (offenbar bereits fast zu klein), einem Strampler mit passender Jacke, und einer Mütze ein komplettes Outfit abgesahnt.
Die Mütze mit den wechselbaren Blümelein kam übrigens sehr gut an! Eine Bestellung für zwei Paar neue, und deutlich größere Schühchen liegt vor und wird demnächst irgendwann bearbeitet. Zwei weitere Paar  Baby-Schuhe wurden an Freundespaare mit Nachwuchs vergeben - kommt immer gut an, und macht nicht viel Arbeit.

Dafür, dass ich 2011 eigentlich zum Jahr der Socke ausgerufen hatte, ist das Ergebnis mit drei Paar fertiggestellten, und ein Paar angefangenen Socken ja etwas mau. *hust*. Dennoch habe ich einiges gelernt:

Wyvvern bei Ravelry
Die Wyvvern zum Beispiel - ich trage sie, natürlich, aber sie sind mir noch immer zu weit, leiern schnell, und die Wolle fühlt sich synthetisch an. Die restliche Regia-Wolle im Stash wird verarbeitet werden, aber neue kommt mir nicht ins Haus. Basta.

Lizzy bei Ravelry
Die Darling-Zauberwolle ist da schon ein ganz anderer Schnack. Auch wenn die Lizzys mir beim Umsetzen des Musters Probleme gemacht haben - das sind schöne Socken (wenn man sie richtig strickt. Und mein Fazit kann jedem Neu-Anschläger hoffentlich helfen, meine Fehler zu vermeiden.), und werden gerne getragen.

Darlings bei Ravelry
Die absoluten Lieblinge sind aber die Darling-Socken - der Sitz ist perfekt, das Muster gefällt mir, und die Wolle trägt und wäscht sich wunderbar. Big Like, und wahrscheinlich mein liebstes und meistgetragenes FO des Jahres 2011.

(Die angefangenen/halbfertigen Firestarter habe ich übrigens im Verdacht, ähnlich schön zu werden - abzüglich der ungeliebten Regia-Qualität. Aber da der Meinige inzwischen beschlossen hat, dass die Wolle ja eigentlich seine sei, schließlich sei es die Resteverwertung von Tumnus... und er ein einzelnes Paar Wollsocken für seine dicken Schlechtwetter-Winter-Stiefel ja auch brauchen kann... )

Kerzenlicht, versaut, bei Ravelry
Zwei Projekte sind allerdings 2011 völlig daneben gegangen - dabei war der/das Kerzenlicht-Schal-Tuch  strickerisch-technisch großartig, ich habe endlich "richtig" purlen gelernt, das Muster ist hübsch, warm, und die Wollqualität war ein Traum! Leider gefielen mir die Farben im Ergebnis nicht, und bei dem Versuch, zu überfärben, ist leider alles zusammengefilzt und ...rabbäh. Kaputt. (Beim gleichen Färbeversuch sind übrigens auch die Mojos vom Vorjahr krepiert. Man lernt nie aus. Immerhin haben wir jetzt eine neue Waschmaschine.)

Hahnenzahn, misslungen, bei Ravelry
Und die gefilzte Hahnenzahn-Tasche hat mich gelehrt, dass man sich beim Designen von Strickwaren aller Art besser vorher ein paar Gedanken macht...

Ribbeck bei Ravelry
Wie schwierig das Entwerfen von Strickmustern ist, hat mir nicht zuletzt das Pullunderprojekt gezeigt, an das ich mich mit großem Enthusiasmus gewagt hatte - als ob ich nicht schon beim  Adaptieren, ja sogar Verstehen vohandener Muster oft genug in Teufels Küche käme! Zur Zeit liegt es brach, da ich zum Weitermachen meinen Körper vermessen lassen muss. Leider befürchte ich, dass sich die resultierenden Maße seit Beginn des Projektes im August ziemlich geändert haben. Seufz. Aber ich will das Ding fertig sehen, und so rückt es mit den anderen beiden WIPs wieder ganz nach oben auf die To-knit-Liste. Neues darf erst angeschlagen werden, wenn dieses Projekt fertig ist. Was ja eigentlich nicht mehr lange dauern kann...

Das sind immerhin 20 Strickprojekte in 2011, davon 2 völlig missraten, 2 nicht fertiggestellt/geribbelt, und 2 noch in Arbeit. (Plus ein WIP aus 2012). Und das ist nur die Strickerei!
Man kann nicht meckern, denn wenn auch nicht alles 10% gelungen ist, hat es mich doch vieles gelehrt. Und darauf kommt es doch schließlich an.
Achja, dingens: Happy New Year!