Donnerstag, 3. November 2011

Schöner Wohnen. Der Schrank.

Der alte Geschirrschrank steht im Wohnzimmer und behaust normalerweise unsere Gläser.
Prachtstück!
 Das macht er sehr gut, aber leider, leider hat ihn irgendjemand mal mit Schrankpapier ausgekleidet. Schrankpapier an sich wäre kein Problem, das kann hübsch sein und ist sicherlich praktisch. Aber in diesem Falle bestand das Schrankpapier aus dieser komischen veloursamtartigen Klebefolie. In dunkelrot.
wahrscheinlich immer noch besser als dunkelgrün. Oder Marmoreffekt.
 Zusammen mit dem dunklen Holz schluckt der Schrank trotz Glasvitrinenaufsatz sehr viel Licht. Das muss doch besser gehen, dachte ich, und lotste den Meinigen vorsichtig und wirklich ganz zufällig zum Stoffladen meines Vertrauens. Unter dem Vorwand, Material für die neue Tasche auszusuchen, entlockte ich ihm ein zustimmendes Brummen zu diesem gestreiften Stoff. (Überraschung: Streifen!)
Streifen gehen immer. Machen ja auch schlank...
Zu Hause haben wir dann die Schranktüren ausgehängt und die alte Klebefolie abgezogen - das ging zum Glück ganz leicht. Leicht angeschmirgelt, um alle Klebstoffreste zu entfernen, und feucht abgewaschen haben wir nun den geforderten staub-und fettfreien Untergrund.
 
Dann klingelte das Telefon und zog den Meinigen für die nächsten anderthalb Stunden aus dem Verkehr - umso besser, denn so blieb der ganze Spaß für mich! Für mich allein! mwahahaha!

Ähem.
Sprühkleber. Das war der Plan. Also mit Sprühkleber die Rückwand gleichmäßig besprüht, und eine grob zugeschnittene Stoffbahn aufgetragen - wir wollten, wie zuvor,  nur das "Fach" auskleiden, und die Struktur des Schrankes nicht verunklären.
die erste Tapete hängt etwas schief. Sieht man gar nicht.
Sorgfältig glatt streichen - die Streifen machen das zugleich leichter und schwieriger - und dann: gut trocknen lassen.
Beim zweiten Anlauf ging es schon besser. Tolle Sache, Sprühkleber.
Der Meinige fand zu seiner Enttäuschung schon alles fertig vor. Dafür durfte er am nächsten Tag alle Kanten sorgfältig mit dem Rotary Cutter (lange Kanten)
mit dem Fingernagel die "tiefste" Stelle erspüren, und hoffen, dass man wirklich gerade geklebt hat. Wenn nicht, fällt es jetzt auf.

bzw. einem scharfen Teppichmesser (Ecken) abschneiden.
zum Schluss mit Waschbenzin den letzten Sprühkleber vom sichtbaren Holz waschen.

Voilà!
Sieht doch schon viel hübscher aus!
Jetzt müssen wir nur noch überlegen, was wir mit den Brettern machen
Idealerweise würde man sie im gleichen Dessin allerdings mit Querstreifen beziehen - allerdings sind im Laden statt der erforderlichen 2,60 m nur noch knapp 1,80 m vorrätig.
War ja klar.
Und während die verschiedenen anderen möglichen Stoffläppchen probehalber auf den Brettern liegen,
mein Favorit: ganz links. SEIN Favorit: der blaue daneben, der mir zu dunkel ist. Der Stoffhändler schwört auf weiß mit Struktur... (rechts)
räumen wir den Schrank schon mal wieder ein. Irgendwo müssen die Gläser, Vasen und Karaffen ja wohnen. Und Tisch, Ablage und Küche sollten ja wieder benutzbar sein...

Edit: So geschehen im Jahr des Herrn 2011, am langen Wochenende des dritten Oktober. Also vor knapp vier Wochen. Mit den Brettern sind wir noch keinen Schritt weiter. Nichts ist so haltbar wie ein Provisorium...