Selbst wenn absehbar ist, dass das Ergebnis nicht so ist, wie erwünscht - das ist kein Grund, mittendrin aufzugeben. (ja, ich gebe es zu: ich habe ein doppeltes Kriegstrauma geerbt: es gab ja nichts, damals... man musste ja froh sein, wenn man überhaupt was hatte...) Und vielleicht kann man ja noch was retten?
Vielleicht hilft ja ein hübsches Futter?
Hmm. Naja.
Was wirklich geholfen hätte? Man hätte sich mit der notwendigen Konstruktion einer Bügelverschluss-Tasche auseinandersetzen sollen, bevor man anfängt, einen Korpus zu stricken oder irgendeinen Stoff zuzuschneiden.
Dann wäre sofort klar geworden, dass aus dieser Grundform
rechteckig. nicht praktisch. nicht gut. |
nichts werden kann. Der Bügelverschluss muss sich schließlich öffnen können, und dazu müssen Schlitze in der -hier nicht vorhandenen- Seitennaht sein. Natürlich ist es ein leichtes, und so war es auch geplant - in einen gefilzten Stoff Schlitze hineinzuschneiden, doch leider war die Tasche nicht genug geschrumpft, um dann genau zu passen. Und der Filz, aus doppelter Filzwolle entstanden, war zu fest um sich hübsch zusammenraffen zu lassen, wie es bei einem Baumwoll oder Leinenstoff, ja selbst bei Denim, möglich gewesen wäre.
Ich musste also einiges auf- und dann abschneiden.
Dann die Seitennaht zur Hälfte schließen
Dann ein Futter nähen, und an der nicht-geschlossenen Seitennaht verstürzen.
Dann die gefütterte Tasche an den Bügelverschluss annähen.
Das ist auch alles geschehen, zum Teil mehrfach, weil ich offenbar nicht drei Schritte dreidimensional vorausdenken kann.
Das Ergebnis?
Hahnenzah-Tasche. Fertig. |
Aber ein Knäuel Sockenwolle und ein Nadelspiel passt hinein. Sie wird also eine kleine Weile benutzt werden, und irgendwann nehme ich sie auseinander und widme den Verschluss um. Bis dahin erinnert sie mich daran, wieviel man beim Scheitern lernen kann.