Mittwoch, 31. Oktober 2012

An apple a day. Teil 4: Apfelchips.

Wenn der Apfelbaum immer noch mit Nahrung um sich wirft, aber wirklich kein einziges Einmachglas mehr aufzutreiben oder bei den Nachbarn zu erbetteln ist, dann muss man zu anderen Mitteln greifen. Wie wäre es mit klassischem Dörrobst?

Apfelchips schmecken prima, aber Vorsicht: Apfel minus Wasser = Fruchtzucker. Man sollte also aufpassen, dass man nicht zuviel davon isst, sonst ist der eigentlich gesunde Snack genauso kalorienreich wie Bonbons...

So geht's:
  • Äpfel waschen, schälen, Kerngehäuse ausstechen
  • gleichmäßige, möglichst dünne Ringe schneiden (wenn das nicht möglich ist weil eben Fallobst verwendet wird: gleichmäßige Scheiben anderer Form)
  • dünne Holzstangen auf Backofenbreite kürzen
    z. B. Pflanzenstützen aus dem Gartencenter, oder -wie hier - Haselruten aus dem Garten
  • Apfelringe mit etwas Abstand zueinander auf Stangen fädeln 
    bei mir passten ungefähr zwei Äpfel auf jede Stange
  • Stangen in Backblechführungsschienen einführen
    in meinem Ofen passen je vier Stangen auf jede der vier Ebenen = 16 Stangen = 32 Äpfel
  • nicht-ringförmige Chips auf Dörrsieb legen
    Dörrsieb erstellen, indem man Auflaufform mit alter aber sauberer Strumpfhose bezieht
  • bei vitaminschonenden 50-100°C  Äpfel trocknen, dabei Ofentür einen Spalt offen lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann

Die Trocknungsdauer hängt von der Dicke der Apfelstücke und dem gewünschten Knuspergrad ab, beträgt aber mindestens zwei, eher vier bis fünf Stunden. Es reicht, wenn die Ringe leicht ledrig sind, zumindest sollte beim Anschneiden keine Feuchtigkeit mehr an der Schnittstelle austreten. Wer zwischendurch an den Ofen muss, kann den Trocknungsvorgang auch jederzeit unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen.

In luftdichten Gläsern oder Dosen sollten sich die Apfelchips so lange halten, bis man sie aufgegessen hat...

Und weil der Oktober jetzt vorbei ist und die letzten Äpfel von den Eichhörnchen davongetragen wurden (ischwör! Die rote Baumratte hatte einen Apfel im Maul der so groß war wie sein Rumpf!) höre ich auch mit den Apfelposts auf. Das Geheimnis des perfekten Apfelstrudels behalte ich für dieses Jahr noch einmal für mich. Mit etwas Glück trägt der Baum im nächsten Jahr wieder!

Montag, 29. Oktober 2012

An apple a day. Teil 3: Spiced apple chutney

Apfelmus ist etwas ganz feines. Allerdings gingen mir langsam die Gläser aus. Ich sammele normalerweise Gläser in allen möglichen Größen - in alten Gurken- oder Joghurtgläsern zum Beispiel kann man prima Eintöpfe und Suppen einfrieren (nicht zu voll machen, sonst springt das Glas!), in Honiggläsern friere ich Nudelsauce ein (1 Glas reicht für 2-3 Personen), und Pestogläser sind prima für Marmeladen...

Inzwischen sind alle meine großen Gläser voller Apfelmus und die online bestellten funkelnagelneuen Sturzgläser sind noch nicht geliefert. Der Baum warf aber unverdrossen weitere Äpfel ab. Mus in kleine Gläser füllen ist doof. Apfelgelee ist auch doof - ich habe ja keinen Entsafter.
Zum Glück gibt es ja Nigella Lawson und den von mir hochgeschätzten Klassiker mit dem verheißungsvollen Titel "How to be a domestic goddess". (Kam auch schon hier zum Einsatz...)

Frau Lawson empfiehlt also Chutney, und zwar mit vielen schwierigen Gewürzen.
Da ich diese zufällig und ausnahmsweise tatsächlich alle vorrätig hatte, habe ich mich auch ausnahmsweise genau ans Rezept gehalten. (Bitte Rezept bei Frau Lawson nachlesen.) Einzig den geforderten Apfelessig musste ich durch Weinbrandtessig ersetzen. Schade, geht aber sicher auch.
So geht's:

  • Äpfel nicht zu klein schneiden
  • alle Zutaten in einem Topf zum Kochen bringen
  • Deckel drauf und einköcheln lassen 
  • ab und an umrühren, damit der Zucker nicht anbrennt
  • wenn der Löffel eine Furche hinterlässt, die sich nicht mehr sofort mit Essig füllt, ist das Chutney fertig
  • wie Marmelade auch in sterilisierte Gläser füllen, heiß verschließen und Glas auf den Kopf stellen
Gläser bei 100°C im Ofen mindestens 10 min sterilisieren

Herausgekommen sind 8 Gläser würziges Apfelchutney (eins ist schon verschenkt), die jetzt in der Vorratskammer noch durchziehen müssen.
 
Wir werden wohl das erste Glas zur geplanten Martinsgans anstechen, bis dahin sollte es schon ganz gut sein, mal sehen. Je länger Chutney durchzieht desto besser, aber drei Wochen sind ja schon mal ein guter Anfang.

Die hübschen Hauben habe ich übrigens beim schwedischen Möbelhaus erstanden -

gedacht sind sie als Muffinform, allerdings sind sie für meine Muffinbleche viel zu groß. Für die kleinen Gläser sind sie aber perfekt! Einfach mit Gummiband befestigen...

Gibt's auch im Weihnachtslook! Die Mini-Förmchen könnte man vielleicht auf Flaschen machen...wenn man irgendetwas einflaschen würde. oder man klebt sie auf die Geschenke. Mal sehen.

Samstag, 27. Oktober 2012

An apple a day. Teil 2: Apfelmus.

Wenn das Fallobst überhand nimmt, und ein Entsafter nicht zur Verfügung steht, dann hilft nur eins. Apfelmus!
Ich mache das normalerweise ganz pur und ungewürzt.

So geht's:
  • Äpfel waschen
  • braune Stellen, verfaulte Stellen und Kerngehäuse großzügig wegschneiden (Schale lasse ich dran - mein Baum wird nicht gespritzt)
  • den größten vorhandenen Topf (bei mir: 15 Liter) damit füllen
  • zwei Becher (ca. 400 ml) Wasser dazu (wer mag kann auch Schnapps, Zimt, Vanille oder andere spannende, apfeltaugliche Gewürze dazu tun, so wie hier. Muss aber nicht. Das gilt auch für Zucker - wir lassen ihn in der Regel weg, aber das hängt von Geschmack und Apfelsorte ab)
  • mit Deckel aufkochen und zerkochen lassen, bis die Stücke zerfallen
  • mit dem Zauberstab bearbeiten, bis die Schale Geschichte ist
  • in sterilisierte Gläser füllen
    12 Gläser gingen an die Nichte. Diverse wurden gegessen. 14 haben wir noch...
  • ein Glas sofort essen (z. B. mit Reibekuchen oder Pfannkuchen oder...), den Rest dem Bruder für die kleine Nichte ins Auto packen
  • im Garten weiteres Fallobst sammeln
  • am nächsten Tag von vorne beginnen, bis der Vorrat an Gläsern absolut aufgebraucht ist.

Die kleine Nichte brauchte bei der Erkundigung unseres Gartens dringend eine warme Jacke - wie praktisch, dass die Tomten-Jacke  gerade ganz hervorragend zu Wetter und Körpergröße passte. Und wo sie schon mal da war, haben wir den Nichten-Geburtstag einfach mal vorgezogen. Solange das Geschenk noch passt...
Die Kapuze könnte ein bisschen größer sein, sieht aber ganz süß koboldhaft aus...

Donnerstag, 25. Oktober 2012

An apple a day... Teil 1: Apple Crumble

In den letzten Wochen habe ich unseren neuen Apfelbaum lieben gelernt.

Natürlich hatte ich mich schon beim Einzug auf die Apfelernte gefreut.
Und natürlich ist der Apfelbaum selbst keineswegs neu, vielmehr sind wir die Neuen hier. Der Apfelbaum hingegen ist alt, und groß und voller herrlicher Äpfel, die alle genau außerhalb unserer Reichweite hängen.

Macht nichts.
Sie fallen auch so herunter.

Wie die Sorte heißt haben wir noch nicht herausgefunden, aber die reifen Äpfel sind saftig und säuerlich, mit rotgelbstreifiger Schale und festem, weißen Fleisch, das sich manchmal am Blütenansatz rosa färbt. Sie schmecken hervorragend und eignen sich ausgezeichnet zum Einkochen.
Letzteres trifft sich gut, denn zum einen kommen wir ja nur an das Fallobst heran, und das muss zügig verarbeitet werden. Zum anderen ist das zügige Verarbeiten von Fallobst intellektuell wenig anspruchsvoll und somit prima geeignet, mir die plötzliche, ungeplante und unerwünschte Freizeit auszufüllen ohne mich mit Verantwortung zu überfordern...

Es folgt daher eine Reihe von Posts zum Thema "Äpfel - was tun mit Fallobst".

Heute: Apple Crumble
Apfelkuchen essen ich am allerliebsten. Egal ob gedeckt, versunken oder gestürzt als Tarte Tatin. (Die Apfelwut ist offenbar auch andernorts im Netz spürbar...) Mit Nüssen, Mandeln oder Rosinen. Auf Basis von Hefeteig, Rührteig, Mürbteig, Strudelteig. Apfelkuchenrezepte gibt es wie Sand am Meer, und ich bin sicher sie sind alle ausgezeichnet- vorausgesetzt man hat einen guten, säuerlich-festen Apfel.
Besonders schön, weil schnell und einfach ist aber dieser Kuchen, denn er braucht überhaupt keinen Teig, nur Streusel - Hurra! Dafür gibt's auch kein Rezept sondern nur eine vage Anleitung. Fotos gibt's leider keine - böse Bloggerin!


So geht's:
  • Äpfel waschen, schälen, vierteln, Kerngehäuse (sowie evtl. braune Stellen und Würmer) entfernen und in gleichmäßige gabelgerechte Stücke schneiden. (Die Menge ist abhängig von der Anzahl der Esser - ich rechne mindestens einen großen Apfel pro Person oder bis die Form fast voll ist. Wie groß die Stücke sind, ist recht egal - aber eine gleichmäßige Größe garantiert gleichmäßiges Durchgaren.)
  • Apfelstücke in gefettete Auflaufform geben, nach Geschmack gehackte Mandeln/Nüsse und/oder Rosinen untermischen, nach Geschmack mit Zimt würzen, nach Geschmack mit Zucker oder Honig süßen...(Wir mögen es auch ganz pur sehr gerne! Das ist dann auch faktisch nur Obst, also gesund, und total kalorienarm...*hust*)
  • Aus 2 Teilen Mehl, 1 Teil Butter und 1 Teil Zucker (sowie nach Geschmack gehackten Nüssen/Mandeln und etwas Zimt) Streusel kneten und über die Apfelstücke verteilen
  • Crumble bei 180°C backen bis es gut schmeckt (und riecht, also bis die Apfelstücke wie Kompott zerfallen und die Streusel goldbraun sind)
  • Am besten noch warm mit Saurer Sahne (oder Schlagsahne, Vanillesauce, pur...) servieren
  • Von vorne anfangen.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Schöner Wohnen. Der Schrank - Teil 2. FO.

Nicht mal ein Jahr hat es gedauert, schon haben wir es geschafft unser Schrankverschönerungsprojekt zu vollenden! Gut Ding will eben Weile haben, nichts ist so haltbar wie ein Provisorium, usw usf.

Nachdem aber die Umzugsleute neulich schon so freundlich gewesen waren, den zahlreichen und kleinteiligen Inhalt des Schrankes in Kisten zu verstauen, war nicht nur die Gelegenheit günstig - es gab auch keine Ausreden mehr.

Wir erinnern uns: Die Schrankrückwand war bereits mit einem hübschen blaugestreiften Stoff beklebt, nun sollten noch die Einlegebretter vom roten Samtkleber befreit und frisch bezogen werden.

Natürlich war der Streifenstoff alle, aus, und auch nicht mehr zu bestellen, die vorgeschlagenen Alternativen gefielen uns nicht und waren auch sehr teuer (Ausstattungshaus). Zufällig fand ich nun in einer Filiale des großen Kaufhauses ein einfaches Baumwollstöffchen in "rauchblau" zu 10 Euro/Meter. Es war zwar etwas dunkler als die Streifen, aber der Farbton passte gut. Kurzerhand drei Meter mitgenommen, die Einlegebretter aus dem Schrank genommen,

auf den Stoff gelegt, die Konturen samt Zugabe für Brett-Dicke und Nahtzugaben angezeichnet,

je zwei Lagen zusammengenäht, das Brett damit wie ein Kissen komplett bezogen,

den hinteren Rand mit Textilkleber festgeklebt - und fertig!




Jetzt noch schnell den Boden mit Stoff auskleiden - dazu ausgehend von einem der Bretter ein großzügig bemessenes Stück Stoff zuschneiden, auslegen, mit Sprühkleber befestigen...
...sorgfältig glattstreichen und nach dem Trocknen die überflüssigen Ränder mit scharfem Cutter/Rollschneider entfernen. Voilà!


Zuguterletzt habe ich noch den Meinigen mit einem Stoffrest in den Baumarkt geschickt, passende Farbe anrühren und damit die Wand im Esszimmer, vor der unser Schränkchen künftig wohnen soll, hübsch streichen lassen.
Ich liebe dieses Blau!
Fertig ist der Chamäleon-Schrank!
Das alles passierte in der letzten August-/ersten Septemberwoche, 11 Monate nach dem ursprünglichen Projektbeginn.
Und wieder ein Projekt beendet...

Sonntag, 21. Oktober 2012

Manchmal...

...erwischt einen das Leben unvermittelt.
Da gibt es nicht nur einen Kinnhaken.
Da werden alle Regeln des Marquis de Fantailler komplett ignoriert.
Da stirbt ohne Vorwarnung das neugeborene Kind direkt nach der Geburt, atmet einfach nicht, und man bleibt zurück, entgeistert, verstört, verwaist, in einem immer noch/plötzlich wieder viel zu großen Haus (lohnt es sich überhaupt noch, hier irgendetwas einzurichten?), untröstlich.
Dem Leben ist das ziemlich egal.
Das Leben macht einfach weiter wie bisher.

Wir, fünf Wochen danach, versuchen so langsam wieder mitzumachen.
Morgen fahren wir ins Möbelhaus. Sieht so aus als hätten wir jetzt ein Arbeitszimmer einzurichten.
Projekte, Projekte...immer was zu tun.