Mittwoch, 29. Mai 2013

Schöner Wohnen mit Stoffen. Teil IV (geblümt).

Jaja.
Wir haben schon eine Tischdecke.
Aber ab und zu muss man die ja auch mal waschen, und so haben wir jetzt eine zweite.
alles neu macht der Mai...

Fällt Euch was auf?
Blümelein!
Der Meinige hat aber gar nichts zu den fehlenden Streifen oder Karos gesagt, sondern zustimmend gebrummt und sogar freiwillig fast ohne zu Murren die blöde Vorarbeit des ordentlich Bügeln übernommen. Der Stoff nimmt die anderen Farben im Raum (Vorhang! auch von mir...) wunderbar auf, ohne zu matchy-matchy zu wirken. Alles prima.
Ein Freischein zum Kleckern ist das aber nicht.

Sonntag, 26. Mai 2013

WIP: Lopi-Jacke. Es geht voran.

Das Stricken von kraus-rechts in großen Flächen ist unterschiedlich beliebt. Während Frau Zimmermann ganze Bücher zu dem Thema geschrieben hätte (hier hat ihre Tochter eins zusammengestellt), langweilen sich manche Menschen schon beim bloßen Gedanken.
Nachdem ich nun inzwischen drei Vorderteile für meine geplante Jacke fertiggestellt und das Rückenteil - Champions League Finale sei Dank! - um eine erfreuliche Reihenzahl vorangetrieben habe, kann ich für mich sagen: Nö, doch. Kann man machen.
Immer schön stumpf hin und her, nicht groß nachdenken, und am Schluss ein Stück warmer Wirkware, dessen grobe Optik gut zur ebenso groben Haptik der Lopi-Wolle passt. Noch dazu geht es wirklich recht schnell voran.
Trotzdem bin ich echt froh, ab und zu mal aus dem Stumpfsinn gerissen zu werden, also immer dann, wenn es gilt, falsche Rückennaht und Prinzesskordelintarsien zu stricken. Sonst wäre ich sicher schon längst eingeschlafen.
So sieht das übrigens aus:
Lopi-Jacke Fortschrittsbeweisfoto.
Zwei Vorderteile, sogar ordentlich gespiegelt, also eins links, eins rechts.
CHECK.
Prinzessnaht in Kontrastfarbe.
CHECK.
Ziemlich ähnlich in Größe und Format. (ungeblockt)
CHECK.
leichte Taillierung erkennbar.
CHECK.
erstaunlich tiefe Armlöcher versprechen endlich mal einfache Passform
NA, das sehen wir dann ja noch...

Hach, ick freu mir schon!
Irgendetwas Positives muss der verfrühte Herbst da draußen ja haben...

Dienstag, 21. Mai 2013

Meilensteine.

Kurze Zwischenmeldung:
zwei (verschiedene!) Vorderteile fertiggestellt.
Rückenteil steht bei Reihe 44 - das heißt, Taillenabnahmen stehen kurz bevor.
Fotos folgen - am Ende der Arbeitswoche.

Donnerstag, 16. Mai 2013

WIP: Lopi-Jacke.

Worte! Worte! keine Taten!
Niemals Fleisch, geliebte Puppe,
Immer Geist und keinen Braten,
Keine Knödel in der Suppe!

So schrieb einst Heine, und so denkt auch Ihr.
Völlig zu recht übrigens, schließlich habt Ihr ausser ein paar Wollknäuelen und einem schlecht beleuchteten Musterlappen noch nichts von meiner neuen Jacke gesehen. Nicht einmal etwas ähnliches könnt Ihr anklicken, z. B. in einer Produktgalerie bei Ravelry, weil es das Muster ja gar nicht gibt, außerhalb meines Kopfes, und ich den Prototyp gerade erst erstelle!
Entschuldigt!
Diesen Prototyp stricke ich übrigens mal nicht an einem Stück, obwohl das sicherlich ginge.
Zum einen, weil ich die am Ende zu erwartenden 900g Wolle nicht zugleich auf meinen Nadeln haben möchte. Ich fand Audrey schon schwer genug, das ging ganz schön auf die Handgelenke.
Zum zweiten, weil mir das Argument "Nähte stärken die Struktur" ganz einleuchtet, und ich keinen leiernden Sack am Leibe tragen möchte, nur weil ich zu faul zum Nähen war.
Zum dritten, weil ich das Nähen auch gar nicht schlimm finde.
Und viertens, weil ich meinen Prototyp ja noch ausprobieren möchte, und wer weiß, ob alles so klappt wie gedacht. Wenn ich ribbeln muss, ribbele ich lieber erstmal nur ein Vorderteil, als gleich das ganze Stück.
So wie hier:
linkes Vorderteil, Version 1, von rechts

Das war das Vorderteil, erste Version. Die Prinzessnaht läuft von der Saumkante bis zum Armloch. Die Taillierung verläuft mit Ab- und Zunahmen beidseitig der Prinzessnaht, die zugleich mit einem Vier-Maschen-Zopf (links, zwei-Maschen-Kordel, links) betont wird. Trotz Musterswatch kam ich erst beim Stricken drauf, dass die Kordel besser wirkt, wenn man in den Rückreihen die Maschen abhebt,
linkes Vorderteil, Version 1, von links - der Zopf verschwindet

aber dass dies zugleich bedeutet, dass man durch das Abheben faktisch eine Art verdrehte I-Cord einfügt, denn von links verschwindet die Kordel fast völlig im Gestrick. Und wenn ich die Jacke ja ohnehin am Ende komplett mit der etwas dunkleren Wolle mit I-Cord fassen will, dann könnte ich doch auch schon die Prinzess-i-cord  farblich abheben?
linkes Vorderteil, Version 2, von links - I-Cord-Zopf in Kontrastfarbe

Ja. Gefällt mir sehr gut! Wollverbrauch für andersfarbige I-cord-Prinzessnaht in Intarsientechnik: 5g pro Naht. Der Effekt rechtfertigt  den Aufwand. Und die erste Version wird neu geribbelt und gestrickt. Es eilt ja nicht...

Montag, 13. Mai 2013

Lopi-Jacke. Was war denn nun der Plan?

Es gibt einen Plan für die Lopi-Wolle, und der Plan nimmt Gestalt an.
Dass er sich dabei immer mehr verändert hat, liegt offenbar in der Natur der Sache.
So ist das halt - spontane Mutation ist die Grundlage der Evolution.
Der ursprüngliche Plan war erst einmal nur eine Idee.
Oder noch ursprünglicher: ein Bedarf.
Ich brauche eine Jacke, denn ich friere leicht, die man abends im Garten/auf der Terrasse mal schnell überwerfen kann. Robust und alltagstauglich wie meine alte (inzwischen zu kleine) Vliesjacke, aber ein bisschen "angezogener" - nicht ganz so outdoormäßig.
Ich dachte an eine Kapuzenjacke mit Reißverschluss.
Dann dachte ich an meinen Schwager, der in letzter Zeit immer häufiger mit einem klassischen, kraus-rechts gestrickten Trachtenjanker (dunkelgrau mit grüner Kante) gesichtet wurde.

Abbildung ähnlich
Das kann man m.E. machen, wenn man a) einheimischer Süddeutscher/Österreicher ist oder b) als Hipster durch Berlin streift (dann gerne mit löchrigen Jeans). Mein Schwager würde sicherlich ungern als Hipster identifiziert werden, aber die zweite Kategorie trifft eher zu als die erste. Trotz dieser meiner Vorbehalte bezüglich der Einschränkungen beim modischen Decorum hatte ich schon immer eine Schwäche für unaufdringlich trachtiges - und man könnte ja einzelne Elemente übernehmen und mit den Anspielungen flirten, ohne gleich eine Trachtenjacke zu stricken.
Dachte ich so. Bestärkt von Elizabeth Zimmermann, die lange im Alpenraum gelebt und eine lebenslange Vorliebe für "garter stitch" von dort beibehalten hat, dachte ich an folgendes: andere Farben als grau/flaschengrün -- schön sind wir weg von Trachten und eher bei "modischer Landhausstil". Das klingt nicht unbedingt besser, sieht aber schon besser aus. Außerdem muss meine Jacke lang sein, und darf auch bei Bückarbeiten nicht Nieren oder gar Bauarbeiter-Dekolletée freilegen. Zugleich muss sie mit Taillierung gearbeitet sein, denn zwischen meinem Hüftumfang und meinem Brustumfang liegen 30 cm, und weder möchte ich ein A-förmiges Zelt in eher-nicht-so-weichfließender-Lopi-Wolle um mich herumstellen, noch in einem zu großen Kasten stehen. Prinzessnähte! Das streckt optisch, und man kann sie betonen, mit einem kleinen Zopf oder so. Als Maßgrundlage dient die ungeliebte (weil an der Brust viel zu weite) Kostümjacke aus der Maßkonfektion (die nur für kleine Größen gut arbeiten, und auch nur, wenn man im Business-Look herumlaufen möchte. Ich bestelle da so schnell nicht wieder. Aber um zu sehen, wo die Prinzessnaht sein müsste, reicht es alllemal.)
3. Reinzeichnung
Ungefähr so könnte das aussehen.
Und da ich diesmal nicht nur eine Maschenprobe gemacht, sondern diese sogar gewaschen habe, musste ich jetzt nur noch ein bisschen rechnen...(unten links im Bild)
Kann ja alles nicht so schwierig sein.

Freitag, 10. Mai 2013

Zeitverschiebung.

Ach, was war das schön!
Der Mai hat ja was herrliches - andauernd Feiertage mitten in der Woche. Es schreit geradezu nach Brückentagen und Kurzurlauben und spontanen Touren an irgendein Meer, um die Tage mit der Suche nach und dem Verzehr von Fischbrötchen zu verbringen.
Der Fressfeind
 Daher hier auch die unerwartet lange Funkstille.
Und daher wiederum die zeitversetzte Bloggerei.
Habe ich ursprünglich dieses Blog als eine Art gleichzeitiges "Lerntagebuch" begonnen, stelle ich gerade fest, dass inzwischen häufiger ein etwas zeitversetztes "Ergebnisprotokoll" abliefere. Ich werte das als Zeichen des Fortschritts, offenbar muss ich mich nicht mehr über jeden Schritt vergewissern, und/oder mir das zustimmend-wohlwollende Abnicken der Netzgemeinde holen. Prima!
Auch die strickende Kollegin hat das neulich bemerkt. Als sie mich mit meinen vierfarbig-zweihändigen Kniestrümpfen sah fragte sie leicht überrascht: "Hast du nicht gesagt, du seist Anfängerin?"
Selbsteinschätzung, Fremdwahrnehmung. Manchmal gehen sie weiter auseinander, als man so meint.
Sicherlich bin ich weit davon entfernt, eine Meisterin im Stricken zu sein, aber es gibt nicht (mehr) viel, vor dem ich mich fürchte - wobei "fürchten" ohnehin das falsche Wort ist.
Wenn ich mir ein Projekt vornehme, dass ich technisch noch nicht meistern kann, kann mir schließlich nichts passieren. Selbst wenn ich das Teil in die Ecke hauen würde -- nu mal ehrlich: es handelt sich um Wolle! Da geht nicht einmal etwas kaputt!
In diesem Sinne wird die neue Lopi-Jacke ein Gesellenstück.
Eigener Entwurf, komplett aus meinem Kopf heraus.
Eigene Berechnungen.
Eigene Umsetzung.
Eigene Markenzeichen (heißt: "unnötige" Komplikationen eingebaut...warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?)
Und es entwickelt sich prima!
Wenn ich nur endlich Zeit finden würde, ein paar ordentliche Bilder zu machen!

Freitag, 3. Mai 2013

WIP und Zwischenfazit: Eisblumen.

Der erste Kniestrumpf ist fertig. Und passt. Draußen wird es Frühling.
Wann ich einen zweiten Kniestrumpf stricke, ist daher nicht ganz absehbar. Momentan hege ich den Plan, die Anleitung niederzuschreiben, dann die Lopi-Jacke zu stricken, und dann den zweiten Strumpf zu stricken, sodass ich zugleich meine eigenen Teststrickerin wäre. Soll mir recht sein.
Ja. Ich brauche doppelt soviele Maschen um die Waden als um den Fuss.
Das gibt mir auch Zeit, ein neues Knäuel von der schneeweißen Wolle aufzutreiben - bei meinem letzten Besuch im örtlichen Wollgeschäft gab es nur ein weicheres weiß. Mitte Mai, haben sie mir versprochen, soll der gesamte Ladenvorrat wieder frisch aufgefüllt sein. Und wenn der zweite Strumpf schon die Verbesserungen und Lerneffekte aus dem ersten Exemplar inkorporiert, und so schön das wäre daher evtl. leicht anders wird, so sollen zumindest die Farben die gleichen sein.
Das Bein hat, wie errechnet, 10 Streifen erhalten, in denen ich ab dem 2. Streifen kontinuierlich pro 3cm breitem Streifen eine 3 cm breite Blume zugenommen habe. Eigentlich sind die Blumen ja pro Streifen versetzt angeordnet, und wenn man die Zunahmen beidseitig einer imaginären Mittelnaht, symbolisiert durch den Blumenstiel, ausführt, kann man das Muster genauso erhalten. Aber das hatte ich ja auch schon gezeigt.Menschen mit weniger Wade können das natürlich variieren...
Der zehnte Streifen besteht aus 1x1 Rippen - für einen etwas besseren Sitz - die mit einem 6reihigen Picot-Abschluss enden.
Hier gibt es einen schönen Vergleich verschieden ausgearbeiteter Picot-Kanten für toe-up socks, und daher habe auch ich die Abschlusskante habe ich nicht abgekettet, sondern innen direkt von der Nadel festgenäht - vielleicht bastele ich dazu noch ein Tutorial.

Dadurch wird die Kante schön elastisch und es entsteht zudem ein Tunnel, breit genug für das Wäschegummi, das ich für besseren Halt noch hindurchgefädelt habe.

Ich finds hübsch, wie die zwei Hauptfarben auseinander herauswachsen, und warm ist der Strumpf und vor allen Dingen passt er.
Mal sehen, wie lange ich für den  zweiten Strumpf brauche...Im Sommer brauche ich ihn ja nicht...