Mittwoch, 28. Juli 2010

Desaster und Erfolge. Sauerkirschmarmelade.

Man kann natürlich behaupten, man sei nicht untätig gewesen, oder man kann es beweisen. Mit Fotos!
Wie zum Beispiel die Limonenpickel: Von denen hatte ich Euch ja erzählt.

Den Versuch, ein süßes Sommerkleid zu nähen, habe ich verschwiegen. So ein süßer Stoff! Von Amy Butler, ein Warengutschein der Arbeitskolleginnen, und ich habs einfach völlig verbockt. Das Problem gerade bei einteiligen Kleidern ist mein femininer Körperbau, der mir (zur Freude meines Liebsten) um die Hüften zwei Größen mehr beschert als um die Oberweite. Nun, dafür hat man etwas Nähen gelernt, flugs den Schnitt angpasst, ausgeschnitten, aufgesteckt, zugeschnitten, zusammengesteckt, zusammengenäht, Reißverschluss eingesetzt, Schweiß abgewischt (warum näht man bei 35°C, wenn Nähen für den Eingeweihten doch zu 90% aus Bügeln besteht?!) - und dann ausgesehen wie die Wurst in der Pelle.
Sau-ärgerlich! Ich mein, der Stoff ist ja auch teuer, selbst wenn man ihn geschenkt bekommt! Dabei wollte ich eigentlich ein Probekleid in altem Vorhangstoff nähen, zum Änden und testen, und dann hab ich das vergessen, weil es so heiß war, und der Stoff sooooo schön, und ich dachte, ich wüßte meine Größe... Tja, wohl nicht.
Was zu Frust führte, und dazu, dass keinerlei Fotos gemacht wurden, und ich auf die Hochzeit in einem völlig anderen, gekauften Kleid ging und trotzdem nett aussah (sagt der Liebste, und der hat mich ja angesehen...)
Das Kleid liegt in der Kiste und wartet darauf, dass ich 10 kg abnehme und es dann einfach enger mache.

Was allerdings funktioniert hat, war das Einkochen.
Eigentlich wollte ich gar nicht einkochen (Hitze), aber
1. hatte es glücklicherweise am Montag schon abgekühlt
2. waren die Sauerkirschen aber sowas von sauer! holla die Waldfee!
3. hatte ich rein zufällig alle Zutaten da
Gibts also Sauerkirschmarmelade.

So geht's:
1 kg Kirschen waschen, entstielen, wer kann: entsteinen. Ich kann das nicht, und muss die umständliche Methode fahren.
Kirschen noch nass in einen Topf geben. Gas geben. Oder Strom. Oder Induktion, was auch immer. Das Zeug soll kochen. Notfalls etwas Flüssigkeit (Wasser) angießen - es soll ja nicht anbrennen. Rühren.
Spätestens jetzt Schürze anlegen, weil Kirschsaftflecken gehen echt voll schwer wieder raus.
Kirschen von den Steinen matschen, zum Beispiel mit einem Kartoffelstampfer. Weiter rühren.
(ohne Foto)
Kirschen durch ein Sieb streichen, dabei zweiten Topf unterstellen! (Klingt banal? Manches muß laut ausgesprochen werden...) Mit einem Teelöffel alle Kerne aus dem Sieb pulen und im Glas sammeln. Kirschkompott zurück in den Topf, und alle Kerne nochmal durchs Sieb reiben, bis das Fruchtmus so komplett wie möglich vom Kern getrennt ist. Versonnen die Vorzüge von TK-Kirschen kontemplieren.
Fruchtzucker zufügen. Vorsichtig abschmecken. Ich sagte: Vorsichtig! Das Zeug ist heiß! Wenn der Fruchtzucker alle ist, feinen Zucker ergänzen, bis es lecker schmeckt.
Einen Beutel Großartige Gelierhilfe zufügen, gut einrühren, mindestens drei Minuten köcheln lassen. (Natürlich spritzt das, du dumme Gans! Und ich sag noch, heiß!)
In vorbereitete Gläser füllen (ich sammele für diesen Zweck Pestogläser, Meerrettich etc, bevorzugt kleine Füllmengen, weil wir nicht so viel Marmelade essen. Wie man sieht. Ich mein, ich schufte hier seit ner Stunde für vier (4!) Gläschen Marmelade. Hallo?), zuschrauben, sofort auf den Kopf stellen. Also die Gläser. Von zuckriger Marmelade verbrannte Finger unter kaltes Wasser halten. Laut fluchen hilft. Ein Marmeladentrichter auch. Über Nacht auskühlen lassen, im Spülbecken sorgfältig säubern.
Mützchen ausschneiden, aufsetzen, mit Gummiband befestigen. Ettiketten ausdrucken, aufkleben.
To do:
Frisches Brot kaufen. Genießen!