Montag, 8. März 2010

Norwegermarathon1. Neue Ärmel, zwei zugleich.

Nachdem ich den Ärmel aufgeribbelt hatte, musste ich mich erstmal neu motivieren - warum sind es immer die Ärmel, die ich nicht auf Anhieb hinbekomme?
Dabei liegt es diesmal sicher nicht an der Anleitung: zum einen stricke ich ja mit dem vorgeschlagenen Garn, und obwohl ich fest stricke, stimmen die Maße bisher immer ziemlich gut überein. Außerdem ist die Anleitung ganz überzeugend geschrieben, und wo die deutsche Version undeutlich ist, hilft die englische immer weiter. Dadurch, dass ich die Mustersätze in Excel vergrößert abgeschrieben hatte, kann ich sie auch gut erkennen, ihnen folgen und notfalls Notizen machen. Nein, was mich diesmal gestört hat, war die Proportion zwischen Ärmel und Körper. 

In meinem zweiten Anlauif habe ich daher mehrere Sachen geändert:
1. Ich habe für das Bündchen keine kleinere Nadel genommen (Anleitung: 2,5 statt 3,5), weil ich sehr fest stricke und mir das Bündchen einfach viel zu eng und unelastisch wurde. Stattdessen stricke ich jetzt alles in 3,5.

2. Ich will einen weiteren Ärmel, der dem sehr weiten Körper entspricht - wenn das Kind ihn wie eine Jacke tragen soll (also z. B.  mit einem dünneren Pulli drunter) brauchen die Ärmel genausoviel "Spiel" wie der Körper. Daher habe ich jetzt zwei Größen größer angeschlagen und stricke den Ärmel für 7/8jährige statt 3/4 jährige. Soweit so gut.
Allerdings hat Margot inzwischen in den Kommentaren angemerkt, dass ich ja keine Ärmellöcher hätte - und das hatte ich tatsächlich nicht bedacht. Natürlich: bei den überschnittenen Schultern müssen die Ärmel viel kürzer sein, weil ja der Körper bis auf den Oberarm reicht!
 
Hier kann man sehen, wie weit der Körper auf den Arm reicht!

Im Internet steht es auch:
"The actual length of the sleeve is shorter than a measurement from the wrist to the shoulder. This way the upper edge of the sleeve doesn't reach the actual shoulder line." (http://www.smart-knit-crocheting.com/sweater-pattern.html)
Danke Margot, für den Hinweis! Dennoch bin ich m it der größeren Weite sehr zufrieden. Und da die Ärmelschrägung bei beiden Größen im gleichen Rhythmus voranschreitet (alle 4 bzw 5 Reihen) werde ich einfach bei der "Originallänge" aufhören, aber in der größeren Größe/Weite weitermachen. Sonst wäre wahrscheinlich auch das Einsetzen/Anpassen an das aufzuschneidende Steek-Loch schwerer geworden...
Außerdem bin ich ja auch schon so weit gediehen , denn:

3. Um meinem schwindenden Elan für dieses Projekt entgegenzuwirken und das Stricken interessant zu halten, habe ich schon wieder eine neue Technik probiert. Der Magic Loop war ja keine Herausforderung - also warum nicht den folgerichtigen nächsten Schritt versuchen und zwei Ärmel zugleich auf die Zauberschlinge nehmen?
 zwei zugleich! nicht wirklich schneller - die Maschenzahl ist ja auch doppelt - aber es wirkt so...


Nach einem kurzen Fehlstart ist es gelungen und geht ganz gut. Ein 100cm Kabel wäre sicherlich noch besser, aber bisher konnte ich alle fallengelassenen Maschen wieder retten. Mit vier Knäulen ist die Gefahr des Verhedderns trotz zweihändiger Stricktechnik inzwischen aber sehr hoch, insofern ist das wohl kein Reiseprojekt mehr - zumindest würde ich dieses Fadengewirr nicht mehr während einer Zugfahrt auspacken. Zum Glück kamen heute sehr früh die Handwerker, sodass ich in aller Ruhe während der Oscar-Verleihung ein paar Reihen weiterkommen konnte.
 hier sieht man links und rechts die Schlingen. Cool, hm? :-)

Und jetzt muss ich wieder an die "richtige" Arbeit... Aber vielleicht kriege ich sie bis zum Wochenende fertig? Schön wäre das...