Bloggen fällt mir zur Zeit etwas schwer. Aber dieser Blog dient dem Projektmanagement, also sollte ich wohl zumindest die FOs dokumentieren...
Da meine fast elfjährige Nichte inzwischen die Nähmaschine ihrer (nicht-nähenden) Mutter entdeckt hat, und ich mich mit ihr zu einem Nähwochenende in naher Zukunft verabredet habe, um sie anzulernen, habe ich mich nach einfachen und günstigen Schnittmustern im Netz umgesehen. Denn da die Nichte noch eine sehr kleine Schwester hat, die vor kurzem erst Laufen gelernt hat, liegt der Gedanke nahe, dass man gemeinsam die kleinste Nichte benähen könnte. Das geht schnell, braucht nicht viel Material und ist immer niedlich.
Außerdem erwähnte ich bereits, dass ich "Upcycling", also die Produktion neuer, besserer Sachen aus alten (kaputten), total gut finde. Und wo ich die Nähmaschine gerade einmal aufgebaut habe, habe ich auch gleich mal die große Tüte mit den (Resten der) alten Hemden des Meinigen herausgekramt.
Zuletzt hatte ich daraus diese Decke gemacht, die ja leider bisher nicht wie geplant zum Einsatz kam. Die Idee war immer, aus der vielfach vorgewaschenen, butterweichen Baumwolle noch irgendetwas Nützliches für sehr kleine Menschen zu machen.
Kurzum, ich habe ein allerliebstes Muster für eine kleine Pumphose entdeckt und mittels meiner alten Hemdreste einmal etwas probegenäht.
Frida von vorne - das ist die kleinste Größe, 50 |
Frida von hinten. Wer will, sieht wo es mal eine Hemdtasche gab. |
Und in der Tat - ganz einfach und anfängertauglich. Falls die Nichte dies nähen will, kaufen wir allerdings das "richtige" Muster mit allen Größen - das können die Schwestern dann im Partnerlook tragen. Wenn auch eher nicht mehr aus alten Hemden...
Das Schnittmuster ist aber auch sonst sehr vielseitig - allerlei Taschenlösungen und verschiedene Längen erlauben es, sehr unterschiedliche Hosen zu nähen.
Hier zum Beispiel ist aus einem alten Cordrest noch eine kleine Pumphose bzw. Shorts entstanden - ebenfalls in Größe 50.
Diesmal nur mit aufgesetzten Fronttaschen (natürlich mit "Hemd" gefüttert).
Und von der Pullover-zu-Jacken-Aktion im November lagen noch allerlei verfilzte Pullover herum. Und da ich neulich den kleinen J. getroffen habe, der im Prototyp wirklich zum anbeißen aussah, habe ich gleich noch zwei kleine Jacken genäht.
Die braune Jacke ist von wunderbarer weicher Qualität und mir roter Tresse abgesetzt. Die Taschenpasse besteht direkt aus der Tresse, da noch ein Stück Stoff einzufassen, ist mir zu fummelig gewesen.
Die Kragennaht habe ich mit einem hübschen "bayerischen" Bändchen (farbenmix?) versäubert, unter das ich das ursprüngliche Pflegeettikett wieder eingenäht habe. Sollte ich mir auch mal personalisierte Einnäh-Bändchen drucken lassen? Na, so geht's ja auch. Klassische "Horn"-Knöpfe (aus Kunststoff) passen gut dazu. Die Jacke ist Größe 98 und fällt aufgrund des A-förmigen Schnittes weit aus, obwohl ich die Rückenfalte immer weglasse.
So auch bei dieser blauen Jacke, die aber wegen des roten Steppfutters, das hier noch irgendwo herumflog, wahrscheinlich etwas enger, dafür aber auch doppelt so warm ist.
Der dem Ärmel zugrundeliegende Pulloverärmel war allerdings so durchgewetzt, dass ich am Ärmel ein Webband über ein Loch nähen musste, damit das komplett verstürzte Futter nicht durchschien.
Die Taschenblenden sind diesmal aus dem Pulloverbündchen geschnitten und nicht mit Tresse verstürzt - gefällt mir auch sehr gut. Die Knöpfe sind klassische blaue Lederknoten, die ich mal von einem Jacket geschnitten habe. Glaube ich.
Nach dem Füttern konnte ich die Jacke durch die offene Kragennaht wenden, den Kragen wie gewohnt annähen und mit einem hübschen Band (auch farbenmix, glaube ich) versäubern. Auch hier habe ich das Originalettikett wieder mitgefasst.
Auch diese Jacke ist Größe 98, weil das die größte Größe ist, die ich aus einem geschrumpften Pullover meines Mannes zuschneiden kann. Jetzt kann man sich natürlich fragen, wieviele Kinderjacken Größe 98 ein kinderloses Ehepaar so brauchen kann, und ob man nicht auch mal eine andere Größe nähen kann. Könnte man. Allerdings will ich ja Reste verbrauchen und nicht neue Reste produzieren.
Und solange wir auf 6-7 Hochzeiten pro Jahr eingeladen werden, und inzwischen auch zu 2-3 Taufen, werden die Jacken schon einen Träger finden. Macht jedenfalls wahnsinnig viel Spaß, dieses Kleinzeug.
:-)
Und weil es passt, versuche ich diesen Post demnächst mal bein Nina's Upcycling Tuesday zu verlinken. Auch wenn das streng genommen alles im März gefertigt wurde, und April vorbei ist, der Mai ist schließlich gekommen...
So. Nun muss ich nur noch 3 fertige Kleider für mich dokumentieren, dann kommt wieder Strickkram.