Mittwoch, 26. Oktober 2016

Normalstrumpfregeln.

Es gibt ja für alles Regeln. Wer sie kennt, braucht
a) keine komplizierten Anleitungen mehr
b) kann davon ungeniert abweichen.

Zum Strümpfestricken stolperte ich jüngst über dieses Kleinod.
Quelle: http://patternmakercharts.blogspot.de/2009/09/alphabete-und-muster-zum-waschezeichnen_17.html Bild 39
http://patternmakercharts.blogspot.de/2009/09/alphabete-und-muster-zum-waschezeichnen_17.html Bild 40
http://patternmakercharts.blogspot.de/2009/09/alphabete-und-muster-zum-waschezeichnen_17.html Bild 41
http://patternmakercharts.blogspot.de/2009/09/alphabete-und-muster-zum-waschezeichnen_17.html Bild 42

Bitte schön. Gern geschehen.

Montag, 24. Oktober 2016

FO und Fazit: Ohrenmütze

Die Bäume sind bunt und der frische Wind frischt auf bringt eine Vorahnung von Winter. Bei unseren Spaziergängen reicht die Sweatshirtjacke nicht mehr, um Junior warm zu halten. Zum Glück herrscht kein Mangel an warmen Wolldecken. Passend zur Lieblingsdecke sollte jetzt eine Mütze her, um Babys Kopf und Ohren warm zu halten.
In den Kommentaren wurde mir der Garter Ear Flap Hat empfohlen als gut sitzende und gutaussehende Mütze mit Ohrenwärmern. Das musste ich gleich ausprobieren. 
Das Muster:
Die kostenlose Anleitung ist etwas ausführlicher als ich es bräuchte, aber Anfänger wissen das sicher zu schätzen. Die Mütze wird krausrechts gestrickt und ist dadurch warm und dehnbar. Sie hat Ohrenklappen und endet in einem kleinen Zipfel mit Troddel, die man sicher auch durch einen kleinen Bommel ersetzen oder weglassen könnte. Besonders hübsch fand ich die zweifarbigen Versionen, bei denen der Rand farbig abgesetzt wurd, oder auch die gestreiften Exemplare. (Lob sei der Projektdatenbank bri Ravelry, mal wieder!)
Die Technik:
Rechte und linke Maschen, verkürzte Reihen, zentrierte doppelte Abnahmen (s2kp) - fertig ist die Laube 
Die Wolle:
Cool Wool natürlich - in krausrechts ist sie besonders schön.
Änderungen:
 Der Rollrand besteht aus 2 Reihen glatt rechts, den ich farbig abgesetzt habe. Ausserdem musste ich aufgrund des dünneren Garns zwei Größen hochgehen, also 76 M anschlagen, damit die Mütze auf den dicken Babykopf passt. Nun sitzt sie sehr eng mit jeder Menge "negative ease", aber ich bin sicher, das soll so... Mir gefällt's!
Die harten Fakten:
Garter Ear Flap Hat by Purl Soho
angefangen: 16. Oktober 2016
fertiggestellt: 23. Oktober 2016
Garn: Lana Grossa Cool Wool Merino Superfein in türkis (598) und etwas marineblau (414)
verbraucht: 30g
Größe/Maße: "Kids" passt dem Baby mit etwa 43cm Kopfumfang
Nadeln: Holzrundstricknadeln 3mm
Maschenprobe: 26M x 56R = 10x10cm
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen
Kosten: 5,50 für ein Knäuel Garn
Und der Ravelry-Projekt-Link

Dienstag, 18. Oktober 2016

FO und Fazit: Genscher.

Welche politischen Ansichten Junior vertritt, darüber kann man nur spekulieren. Bisher ist er zwar ein lautstarker Verfechter des klassischen Familienbildes mit stark auf persönlichen Gewinn ausgericheten Zügen, was ihn in die Nähe der CSU rücken würde - aber die leicht abstehenden Ohren und die Frisur haben ihm den Spitznamen "Hans-Dietrich" eingetragen.


Das Muster:
Es muss also ein klassischer gelber Pullunder mit V-Ausschnitt her. Glatt rechts. Und -aus Gründen- mit Knöpfen auf der linken Schulter.
Im Fundus fanden sich noch zwei Knäuele der geliebten Cool Wool im richtigen blassen Gelb (411). Warum ich irgendwann mal gelbe Wolle gekauft habe, entzieht sich meiner Erinnerung. Gelb gehört nicht zu meinen Lieblingsfarben. Nun aber zeigt sich ihr Schicksal.
Herr Genscher wäre neidisch
Da ich den Pembroke Pullunder auch in Cool Wool gestrickt habe, kann ich mich an seinen Angaben orientieren. Er war etwas eng - sicher auch aufgrund des Zopfmusters - also wähle ich für mein schnellwachsendes Kind von 4,5 Monaten die Größe 2 (12 Monate). Zum Reinwachsen.
auch auf links gedreht sehr schön


Technik:
Also je 66 Maschen für Vorder und Rückseite, provisorischer Anschlag und nach 8 Reihen Wendereihe in links für "turned hem" - wie heißt das auf Deutsch? - und dann mit größerer Nadel 23 cm geradeaus bis zu den Armausschnitten. Nach 8 Reihen das Zusammenstricken mit den provisorischen Anschlagmaschen nicht vergessen! Weil ich linke Maschen lockerer stricke, nutze ich in den Rückreihen die kleinere Nadelstärke. Das sieht schonmal sehr ordentlich aus.
Für die Ausschnitte folge ich der Anleitung. Am Rückenteil erhält die linke Schulter einen Untertritt im Muster für die Blenden. Damit es nicht ganz so langweilig ist, werden diese 2links1rechtsverschränkt. Das Aufnehmen der richtigen Maschenanzahl gelingt mir auf Anhieb - hier zahlt sich Übung aus, ich fand das gerade zu Anfang sehr schwierig.
Meine Faustregel:
Abgekettete Maschen: 1zu1 - Faden durch die oberste Masche hindurch aufnehmen
schräge Maschen (ssk/k2tog am Rand): 2 zu 1 - also 2 aufnehmen, eine überspringen - 1 Masche vom Rand entfernt Faden durch die Löcher zwischen den Querfäden aufnehmen. Hier: pick-up-and-knit.
senkrechte Maschen: wie eben, aber 3 zu 1.
alte Hemdknöpfe passen hier sehr gut.
Rechter Armausschnitt, Halsausschnitt, linker Armausschnitt im Blendenmuster und zum Schluss mit 4er Häkelnadel abketten. Die Öffnungen an der linken Schulter erhalten einen I-Cord-Abschluss, in den vorne drei Knopflöcher eingearbeitet sind. Knöpfe annähen, fertig ist die Laube.




Das war ein hübsches kleines Projekt, bei dem mir vor allem aufgefallen ist, wie sicher ich mit den verschiedenen Techniken inzwischen geworden sind. Die Anleitung diente mir allenfalls als Referenz für die Maschenzahl und die zu erzielenden Maße, den Rest kann ich frei adaptieren oder improvisieren. Das war ja auch schon beim bretonischen Norwergerrestepullover so, und erfüllt mich mit Stolz und Befriedigung. Wer sich erinnern will, wie schwer mir solche Sachen früher gefallen sind, kann ja in diesem Blog einige Jahre zurücklesen...
Die Wolle: 
Dennoch lief nicht alles glatt, denn natürlich reichten zwei Knäuele Wolle nicht aus... (grmpf.) Ein drittes konnte immerhin nachgekauft werden, mit einer dritten Farbpartie - deren mögliche Unterschiede aber (mir) überhaupt nicht auffallen. Alles gut also. Außer dass Lana Grossa meinte, sie müssten die Preise erhöhen, sodass mich das Knäuel im örtlichen Wollgeschäft inzwischen satte 5,50 Euro kostet. Damit gerate ich ein bißchen an meine Schmerzgrenze für solch ein "normales" Standardgarn - ich werde nach Sonderangeboten Ausschau halten müssen oder -da mir die Qualität bekannt ist- online kaufen, obwohl ich lieber die Läden in der Nähe unterstützen würde. Auch auf das angekündigte Merinogarn von fairalpaka bin ich gespannt, denn wenn es mit der Alpaka-Qualität mithalten kann, wird das eine interessante Alternative.

hier wird ein Tragefoto nachgeliefert


Die harten Fakten:
"Genscher" ist frei improvisiert unter Zuhilfenahme von Maßen aus der Pembroke Vest


angefangen: 1. Oktober 2016
fertiggestellt: 17. Oktober 2016
Garn: Lana Grossa Cool Wool Merino Superfein in hellgelb (411)


verbraucht: 110g
Größe/Maße: "12 Monate" =74-80 -- ist jedenfalls bei Größe 68 momentan noch zu groß
Saum-Achsel: 23cm
Armloch: 11cm
Gesamtlänge: 34cm
Unterbrustweite: 25cm
Nadeln:Ciaogoo Red Lace Twist in 3mm und 3,25mm, Häkelnadel 4mm
Maschenprobe: 24Mx39R = 10x10cm
weiteres Material: Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen
Kosten:15,50 Euro für 3 Knäuel Wolle, aber noch 35g übrig...