Das Muster:
Es muss also ein klassischer gelber Pullunder mit V-Ausschnitt her. Glatt rechts. Und -aus Gründen- mit Knöpfen auf der linken Schulter.Im Fundus fanden sich noch zwei Knäuele der geliebten Cool Wool im richtigen blassen Gelb (411). Warum ich irgendwann mal gelbe Wolle gekauft habe, entzieht sich meiner Erinnerung. Gelb gehört nicht zu meinen Lieblingsfarben. Nun aber zeigt sich ihr Schicksal.
Herr Genscher wäre neidisch |
auch auf links gedreht sehr schön |
Technik:
Also je 66 Maschen für Vorder und Rückseite, provisorischer Anschlag und nach 8 Reihen Wendereihe in links für "turned hem" - wie heißt das auf Deutsch? - und dann mit größerer Nadel 23 cm geradeaus bis zu den Armausschnitten. Nach 8 Reihen das Zusammenstricken mit den provisorischen Anschlagmaschen nicht vergessen! Weil ich linke Maschen lockerer stricke, nutze ich in den Rückreihen die kleinere Nadelstärke. Das sieht schonmal sehr ordentlich aus.Für die Ausschnitte folge ich der Anleitung. Am Rückenteil erhält die linke Schulter einen Untertritt im Muster für die Blenden. Damit es nicht ganz so langweilig ist, werden diese 2links1rechtsverschränkt. Das Aufnehmen der richtigen Maschenanzahl gelingt mir auf Anhieb - hier zahlt sich Übung aus, ich fand das gerade zu Anfang sehr schwierig.
Meine Faustregel:
Abgekettete Maschen: 1zu1 - Faden durch die oberste Masche hindurch aufnehmen
schräge Maschen (ssk/k2tog am Rand): 2 zu 1 - also 2 aufnehmen, eine überspringen - 1 Masche vom Rand entfernt Faden durch die Löcher zwischen den Querfäden aufnehmen. Hier: pick-up-and-knit.
senkrechte Maschen: wie eben, aber 3 zu 1.
alte Hemdknöpfe passen hier sehr gut. |
Das war ein hübsches kleines Projekt, bei dem mir vor allem aufgefallen ist, wie sicher ich mit den verschiedenen Techniken inzwischen geworden sind. Die Anleitung diente mir allenfalls als Referenz für die Maschenzahl und die zu erzielenden Maße, den Rest kann ich frei adaptieren oder improvisieren. Das war ja auch schon beim bretonischen Norwergerrestepullover so, und erfüllt mich mit Stolz und Befriedigung. Wer sich erinnern will, wie schwer mir solche Sachen früher gefallen sind, kann ja in diesem Blog einige Jahre zurücklesen...
Die Wolle:
Dennoch lief nicht alles glatt, denn natürlich reichten zwei Knäuele Wolle nicht aus... (grmpf.) Ein drittes konnte immerhin nachgekauft werden, mit einer dritten Farbpartie - deren mögliche Unterschiede aber (mir) überhaupt nicht auffallen. Alles gut also. Außer dass Lana Grossa meinte, sie müssten die Preise erhöhen, sodass mich das Knäuel im örtlichen Wollgeschäft inzwischen satte 5,50 Euro kostet. Damit gerate ich ein bißchen an meine Schmerzgrenze für solch ein "normales" Standardgarn - ich werde nach Sonderangeboten Ausschau halten müssen oder -da mir die Qualität bekannt ist- online kaufen, obwohl ich lieber die Läden in der Nähe unterstützen würde. Auch auf das angekündigte Merinogarn von fairalpaka bin ich gespannt, denn wenn es mit der Alpaka-Qualität mithalten kann, wird das eine interessante Alternative.
hier wird ein Tragefoto nachgeliefert
Die harten
Fakten:
"Genscher" ist frei improvisiert unter Zuhilfenahme von Maßen aus der Pembroke Vest
angefangen: 1. Oktober 2016
fertiggestellt: 17. Oktober 2016
Garn: Lana Grossa Cool Wool Merino Superfein in hellgelb (411)
verbraucht: 110g
Größe/Maße: "12 Monate" =74-80 -- ist jedenfalls bei Größe 68 momentan noch zu groß
Saum-Achsel: 23cm
Armloch: 11cm
Gesamtlänge: 34cm
Unterbrustweite: 25cm
Armloch: 11cm
Gesamtlänge: 34cm
Unterbrustweite: 25cm
Nadeln:Ciaogoo Red Lace Twist in 3mm und 3,25mm, Häkelnadel 4mm
Maschenprobe: 24Mx39R = 10x10cm
weiteres
Material:
Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen
Kosten:15,50 Euro für 3 Knäuel Wolle, aber noch 35g übrig...
Und der Ravelry-Projekt-Link.