Hier ist er!
Zuk-ker-süß! |
Das Muster:
Die Anleitung ist kostenlos, muss aber gesucht werden, da sie über die ursprüngliche Download-Seite nicht mehr auffindbar ist. Es gibt aber einen Webarchive-Link, den ich unten angegeben habe. Die Größen reichen von 6 Monate bis 8 Jahre. Ein sehr klassischer kleiner Pullunder mit einem hübschen Zopfmuster, das sich wunderbar um den V-Ausschnitt herumschmiegt. Letzteres macht es etwas schwieriger, wenn die Maschenprobe wie bei mir stark abweicht, aber man kann sich helfen. In den kleinen Größen kann man die linke Schulter mit Knöpfen versehen. Der Pullover soll flach in Einzelteilen gestrickt und dann zusammengenäht werden, bevor die Blenden angestrickt werden.
Technik:
Zopfmuster sind eigentlich Rippenmuster, insofern sind sie immer leichter zu stricken als man meint. Allerdings sollte man die Maschen auf den Nadeln schon "lesen" können, für ganz blutige Anfänger ist diese Anleitung daher wohl eher nicht geeignet. Ansonsten - rechts, links, gerichtete Abnahmen, verkürzte Reihen für die Schultern - und eben Zöpfe. Da hier immer nur 2/2 Zöpfe gestrickt werden sollten, habe ich auf eine Zopfnadel verzichtet und ohne Hilfsnadeln verzopft. Dazu gibt es unzählige Tutorials, beispielsweise hier.
Die Wolle:
Die Wolle ist mein liebstes Standard Merino-Garn: Lana Grossa Cool Wool, in einem pudrigen jeansblauen Melangeton. Außerdem habe ich alle Bündchen mit einer einzelnen Rechtsreihe in babyblau absetzen müssen. Es rief danach. So süß! Merinowolle stammt von einem sehr "lockigen" Schaf, das heißt, Zopfmuster werden sehr plastisch und bei dem geringen Eigengewicht leiert sie auch nicht aus. Außerdem ist sie wunderbar weich. Und die Cool Wool ist waschmaschinenfest, was bei Kindersachen ja kein Nachteil ist.
Gerade weil Merinowolle so viel "Gedächtnis" hat und das Zopfmuster stark zusammenzieht, sollte man die Einzelteile vor dem Zusammennähen und Anstricken der Blenden waschen und in Form gesteckt trocknen lassen (blocken).
Ich stecke das nasse Stück resolut mit Stecknadeln auf dem Bügelbrett fest und achte darauf, die "vorgeschriebenen" Maße zu erreichen. |
Manche Menschen blocken mit Dampf, aber davon würde ich bei Merino und Zöpfen absehen (anders als bspw. bei Baumwolle). Zum einen reicht ein Dampfstoß nicht, und zum anderen könnte zu große Hitze oder versehentliches Bügeln die Plastizität der Zöpfe gefährden. Niemand will platte Zöpfe! Aber waschen und spannen macht einen erstaunlichen Unterschied, wie man hier sehen kann:
links - ungeblockt. Rechts - fertig gespannt |
Änderungen:
Meine Maschenprobe wich ziemlich stark von der Anleitung ab, sodass ich mit dem Muster etwas herumfiddeln musste, damit der Zopf an der Vorderseite sich mit dem Ausschnitt ausgeht. Natürlich hätte man auch einfach eine Maschenprobe machen können - aber ehrlich gesagt, eine Maschenprobe in der Kleidergröße ist ein halbes Rückenteil, und da es beim Rückenteil nicht so stark auf das Muster ankommt, und man ohnehin auch mit dem Rücken anfangen soll --- kurzum, ich habe zugesehen, dass die Breite halbwegs hinhaut, was bei Rippen-und Zopfmustern ja ohnehin sehr variabel ist, und einfach das Muster gestreckt. Im Nachhinein ist mein Zopfmuster in der Breite wieder um etwa 5 cm zusammengeschrumpft, man hätte also auch die Maschenzahl der nächstgrößeren Größe nehmen können - aber bei einem kräftigeren Kind wächst das Muster trotzdem mit. In der Länge habe ich die zentralen Rauten mit vier statt nur 2 Kordelverzopfungen voneinander getrennt und so die benötigte Länge gewonnen. Außerdem kann man auch immer über die Anzahl der Bündchenreihen Zentimeter gewinnen oder verlieren - wobei die Zöpfe ja wie gesagt ohnehin in der Breite mitwachsen und ein paar Zentimeter Überlänge notfalls eher von Vorteil sind.
(Ich nehme die anzustrebenden Maße bei Kindersachen für Kinder mit noch unbekannter Körperform jedenfalls eher als Richtwert. Gerade bei Maschenwaren.)
Außerdem habe ich die seitlichen Kordelzöpfe gespiegelt, statt sie alle in die gleiche Richtung zu drehen und auf Vor- und Rückseite mit unterschiedlichen Richtungen gespielt. Auf der Rückseite finde ich den Übergang zu den Armausschnitten bspw. besser...
Rückseite |
...auf der Vorderseite gefällt mir besser, wie der Rautenzopf sich um den Rahmenbalken windet.
Aber das ist alles Spielerei.
Meine letzte Änderung betrifft den Verschluss an der linken Schulter. Dort sollen am Rückenteil 5 Reihen 1/1 Rippen angestrickt werden, am Vorderteil sollen die einfachen Knopflöcher aus 1 Umschlag in die Schulterschrägung eingefügt werden. Ich wollte aber die Schulterblenden über die Arm-und Ausschnittblenden anstricken, weil das m. E. sauberer aussieht...
I-Cord-Abschluss mit integriertem Knopfloch über 2 Maschen |
...und habe die vordere linke Schulter aus den gleichen Gründen mit einem I-Cord-Abschluss versehen, der erstens ordentlicher ist, zweitens stabiler als eine einfache Abkettkante, und drittens die Knopflöcher gleich beinhaltet. 2 hellblaue Hemden- oder Blusenknöpfe habe ich in der geerbten Knopfkiste gefunden.
Die harten
Fakten:
Pembroke Vest von Kirsten Kapur
(auffindbar über Webarchive Link: https://web.archive.org/web/20130508185417/http://www.petitepurls.com/Summer09/summer2009_pembroke.html)
angefangen: 30. Januar 2016
fertiggestellt: 03. Februar 2016
Garn: Lana Grossa Cool Wool Melange Merino Superfine in jeansblau (128) und einem Restchen hellblau (430)verbraucht: 66g - ein Knäuel reichte für für Rücken und Arm-Hals-Ausschnitt Vorderteil
Größe/Maße: 6 Monate (19 cm Unterbrustweite (Rippenmuster ist dehnbar!), 16 cm Länge bis Arm- und Halsausschnitt, 25 cm Länge bis Schulter)
Nadeln:Chiaogoo Lace Twist 3,5 mm/ 3,25mm für Bündchen
Maschenprobe: 31M x 37R im Zopfmuster
weiteres
Material:
Stopfnadel/dicke Sticknadel zum Vernähen
Kosten: etwa 7,50 für Wolle, Knöpfe aus der Vorratskiste
Und der Ravelry-Projekt-Link.