Irgendwann habe ich im letzten Jahr einen zweifarbigen Seersucker-Stoffrest gekauft. Reine Baumwolle, weiß und auf der einen Seite blau gestreift, auf der anderen Seite rot.
Ich hatte keine Ahnung, was das werden sollte, und es war auch nur ein Rest von knapp 80cm - also bei weitem nicht genug für mich - aber ich habe ihn mitgenommen, obwohl er mit etwa 12 Euro nicht wirklich "billig" war.
Aber es war richtig, denn als ich beim Stöbern auf der bereits erwähnten Website von Shwinandshwin den "Baby Blazer" entdeckt habe, war auf einmal klar, was dieser Stoff werden wollte.
Klar, ich habe auch gedacht - welches 3 Monate alte Baby braucht einen Blazer? Aber dann habe ich an all die Feste und Taufen und Hochzeiten gedacht, zu denen Babies mitgeschleift werden, und himmelherrje - ob sie nun eine wollene Strickjacke tragen oder eine (bequem-weite) genähte Jacke ist ja nun auch egal, wenn es einmal kühl werden sollte. Und weil es so absurd und so niedlich ist, und weil ein 3 Monate altes Baby sich noch nicht richtig wehren kann, und weil der Stoff so perfekt war - nun ja. Ihr seht ja selbst.
Die Jacke kann man übrigens komplett wenden und auf links tragen.
Falls Baby mal spuckt und alles vollsabbert. Und bei mindestens 40°C waschbar ist sie auch. Von wegen: unpraktisch!
Allerdings hadere ich zum Zeitpunkt dieses Blogeintrags noch mit einem Verschluss, der von beiden Seiten funktioniert. Eine Möglichkeit sind diese Ankerknöpfe.
Ich hadere mit diesen Optionen:
a) je 1 großer Knopf als "Manschettenknopf"
Wenn man sowohl links als auch rechts ein Knopfloch näht, und dann den roten und den blauen großen Ankerknopf Rücken an Rücken aneinandernäht, könnte man die Jacke von beiden Seiten verschließen wie mit einem Manschettenknopf.
Vorteil: die "richtige" Seite liegt immer oben. (Einwand: wer weiß schon, welche Seite "richtig" ist - ich muss jedenfalls jedes Mal nachgucken...)
Nachteil: Die Knöpfe sind lose, können verloren gehen und schlimmstenfalls verschluckt werden.
b) je 2 kleine Knöpfe (oder 1 großer) festgenäht
wenn man die Wende-Option ignoriert, kann man auch die etwas klassischere Zwei-Knopf-Option anbringen. Leider habe ich von den Ankern in dieser Größe nur zwei Stück.
Vorteil: klassischer Look.
Nachteil: auf rot gewendet hat die Jacke entweder keine Knöpfe oder andere Knöpfe, die ich noch besorgen muss - und wird auf jeden Fall "falsch herum" geknöpft. (Einwand: s.o.) Diese Option ließe sich im übrigen natürlich auch mit dem einen großen Knopf durchführen, dieser wäre dann angenäht und kann (hoffentlich) nicht abgenagt werden.
c) Kam-Snaps
Vorteil: Kam Snaps sind ohnehin immer von beiden Seiten sichtbar, und wenn man die passende Farbe nicht hat, kann man sie sogar mit Stoff beziehen.
Nachteil: rechts über links, links über rechts - siehe oben.
Und während ich darüber noch eine Weile nachdenke, denn es hat ja alles keine Eile, habe ich schnell noch eine passende Hose genäht. Mit 3 Monaten (angebliche Jackengröße) trägt ein Kind angeblich Größe 62, also habe ich die hier erwähnte Näähglück-Hose in 62/68 zugeschnitten und damit dem Stückchen Stoff das letzte entlockt. (Naja. Für "Füße" könnte es noch reichen...)
Verschlüsse hat diese Hose nicht, aber da sie einfach an-und-auszuziehen ist, wird das beim Wickeln hoffentlich nicht stören. Als "Anzughose" habe ich den Beinsaum übrigens versteckt nach innen gelegt...
...das hat den Vorteil, dass man ggf. noch ein paar Zentimeter Länge auslassen kann. Auch praktisch. Und natürlich ist die Hose auch einzeln tragbar. Oder eben als Anzug ...
...vorausgesetzt, man trägt gerne einen 3 Monate alten Dandy durch die Gegend.
Wobei die Jacke natürlich auch zur sportlichen Latzhose passt - also vom Stoff her.
Bei der Größe bin ich nicht sicher, die sind ja alle eher so vage angegeben. Das wird man dann sehen.
Und jetzt könnt ihr mich alle auslachen - aber mir macht das gerade so viel Freude, da ist mir alles egal.
Links:
http://shwinandshwin.com/2015/03/baby-blazer-pattern-free.html
http://kaariainen.blogspot.de/p/kinderhose.html