Eine winterwarme Matschhose haben wir, nun fehlte noch eine etwas wasserfestere Jacke. Nichts gegen den wunderbaren Tomten-Mantel - der zur Zeit noch etwa knielang ist - aber der ist nicht wirklich regenfest und durch den Schlamm geschleift möchte ich ihn eigentlich auch nicht sehen...
Also habe ich noch eine Softshell-Jacke genäht.
Der Stoff war ein online-Schnäppchen im Ausverkauf. Wenn er nass wird, kommt unter dem hellen Türkis ein etwas dunkleres Muster mit allerlei Piraten-Utensilien hervor.
Ist das cool, oder ist das cool? Junior weiß das leider noch gar nicht zu schätzen, aber hey, ich muss ja auch ein bißchen Spaß haben. Und aus dem gleichen Grund habe ich die Jacke auch gefüttert. Das ist bei Softshell eigentlich nicht nötig, da es ja innen schönen weichen Fleece hat. Aber ganz ehrlich - wer hätte da widerstehen können?
Möwen! Ich will auch eine Regenjacke mit Möwenfutter! Das ist eine ganz feine dünne Baumwolle, die ohne Richtung gemustert ist, perfekt für einen Futterstoff also.
Der Schnitt ist wieder ein kostenloses Schnittmuster von Schnabelina, Jawepu, in Größe 92. Auch hier wieder: einfach zu nähen, gut erklärt, guter Sitz. Ich habe alle Teilungsnähte mit Reflektorpaspel versehen, zum einen weil Paspeln super sind, und auch, weil man nicht genug Reflektor haben kann an einer Kinderjacke.
Deshalb ist auch Reflektorpaspel am Kapuzenrand, an den Taschen, und ein extrabreites, mit blauen Paspeln eingefasstes Reflektorband an den Ärmeln. (Es wäre besser gewesen, es mit dem gleichen Abtand zur Ärmelkante anzunähen, aber man kann offenbar nicht alles haben.)
Taschen, Kapuze und Bündchen sind mit blau-weißem Bündchenstoff eingefasst. Der Zwei-Wege-Reißverschluss ist dunkelblau und geht vom Bündchen bis zur Kapuze. Ich habe aus dem Futterstoff einen Untertritt mit Kinnschutz improvisiert - das war eine gute Idee!
Die Ärmel haben verdeckte Bündchen, dafür musste ich die Ärmel beim Zuschnitt um 3 cm verlängern. Das Bündchen an der Kapuze ist gut, weil es den Sitz etwas verbessert, aber das untere Bündchen würde ich in der Form nicht wieder annähen. Die Jacke ist auch etwas kurz. Und eigentlich taugt der Schnitt nicht für das etwas steife Softshell. Dafür war er auch nie gedacht, und deshalb sitzt die Kapuze ein bißchen komisch.
Wenn ich daher noch einmal einen Jawepu aus Softshell nähen wollen sollte, dann würde ich wahrscheinlich die Kapuze ändern, den Saum verlängern und kein Bündchen annähen. Andererseits entwickelt Schnabelina gerade einen eigenen Softshelljackenschnitt, und ich hoffe, dass er fertig ist, bis wir die nächste Größe brauchen. Vielleicht haben wir ja Glück.
Bis dahin funktioniert das aber schon ganz gut.