Samstag, 11. August 2012

Frau Zimmermanns Zwerge.

Die allseits geschätzte, teils sogar hochverehrte, Frau Zimmermann hat sich, das wurde auch hier schon berichtet, um die Strickwelt sehr verdient gemacht. Mein WIP-Tomten, von dem ich ebenfalls schon sprach, den ich aber noch nicht weiter vorgestellt hatte, zeigt einmal mehr eindrucksvoll, warum das so ist.
Tomten - schwedisch für "Zwerg" oder "Gnom" oder "Wichtel" - ist eine Strickjacke nach einem EZ-typischen, erfrischend einfachen Rezept. Eigentlich gehört er eher in die Alpen als nach Skandinavien, denn das kraus-rechts-Muster und die (von EZ empfohlenen) Farben erinnern eher an einen klassischen Trachtenjanker, aber wir wollen da mal nicht so streng sein. Schließlich machen wir ohnehin alle, was wir wollen, und das ist ja auch gut so.
Meine Version ist an sich ganz klassisch, tannengrün mit grau, deutlich kleiner als erwartet, und hat ein lustiges Detail in Form einer kraus-rechts-gestrickten Intarsienborte. Welcher Teufel mich da geritten hat, weiß ich nicht, aber trotz zahlreicher Fehler und Unregelmäßigkeiten sieht es eigentlich ganz niedlich aus.
Status: zweiter Ärmel in Arbeit, I-Cord-Kante fehlt noch

Die Borte geht die ganze untere Jackenkante entlang und schlängelt sich dann an der Jackenöffnung hoch von wo es nahtlos in die Kapuze übergeht. Neben dem dekorativen Effekt verleiht sie den Kanten eine erfreuliche Stabilität.
 Eigentlich wollte ich auch am Ärmelbündchen eine anbringen, aber erstens ist mir nicht ganz klar geworden, wie lang so ein Tomten-Ärmel sein soll (Rezept statt Maßangaben), und zweitens krempelt man Ärmel ja vielleicht auch mal um, und dann wäre das nicht so schön. Also habe ich den Ärmel einfach nur mit einem grauen I-Cord-Bind-off versehen. (Wie das geht hat Tichiro hier perfekt erklärt, aber vergesst nicht, VOR dem abketten drei neue Maschen anzustricken, damit der Übergang funktioniert!).
I-Cord-Bind-Off: Wieder was gelernt, und der Aufwand lohnt sich für die hübsche Kante
Das Ergebnis ist sehr schön, und daher soll auch der Rest der Jacke komplett an allen Rändern mit einem Applied-I-Cord versehen werden.

Danach ist, glaube ich, ein Reißverschluss angebracht, aber das gucke ich mir gleich nochmal bei Ravelry an. Sonst mache ich beidseitige I-Cord-Buttonholes, die je nach drinsteckendem Kind mit Knöpfen links oder rechts versehen werden. Ich denke da an klassische Münz-Zinn-Knöpfe.
Der Meinige schlug außerdem Taschen vor - das könnte niedlich sein, nötig ist es in der Größe noch nicht. Mal schauen. EZ hat ein Rezept für Nachträgliche Taschen (Afterthought Pockets), die man hier gut ausprobieren könnte, aber je nachdem, wie lange der I-Cord-Marathon dauert... Die Jacke soll ja auch mal fertig werden. Und ja, der Ärmel muss unten noch zusammengenäht werden.

Tomten ist aber nicht die einzige Kinderjacke, die EZ entworfen hat.Deutlich bekannter und auch beliebter - mit bis heute über 18090 (registrierten) Projekten - ist ihre Baby Surprise Jacke, ebenfalls eine ingeniöse Konstruktion in kraus rechts. Und sehr, sehr niedlich.
Überraschung!
Diese Version hat ihrem Namen alle Ehre gemacht, als ich sie letzten Montag beim Stricktreffen überreicht bekam. Das Garn ist eine Viskosemischung, also etwas leichter als die Wolljacken, die ich bisher gestrickt habe, und da wir heutzutage ja alle Zentralheizung haben, passt das auch für Herbst-Winter-Kinder super! Nochmals DANKE, Chra!