Wenn man jeden Tag ein Hemd zur Arbeit trägt, bleibt es nicht aus, dass diese oft gewaschen werden. Häufiges Waschen führt zu Abnutzungserscheinungen, vor allem an Kragen und Manschetten.
Abgenutzte Kragen und Manschetten sind allerdings, wie ich schon früh in unserer Beziehung feststellen konnte, nicht automatisch ein Grund, ein Hemd auszusortieren. Zumindest nicht, wenn man unter seinen genetischen Vorfahren irgendwo einen Hamster hat, was beim Meinigen offenbar der Fall ist. Man kann die alten Hemden nämlich noch "zum Arbeiten" anziehen. "Zum Arbeiten", nur um das klar zu stellen, bedeutet natürlich nicht "ins Büro" (weil dort offenbar nicht gearbeitet wird?), sondern im Garten.
Wir haben keinen Garten.
Wir haben nicht mal einen Balkon.
Und selbst wenn ich den (vorhandenen) Garten der Schwiegereltern mitzähle, und akzeptiere, dass die Liebe meines Lebens Beschäftigungen wie Rasenmähen oder Holzhacken zu seinen Hobbies zählt, so leuchtet es mir nicht ein, warum man mehr als, sagen wir mal: drei alte Hemden "zum Arbeiten" aufbewahren muss. Schließlich können auch diese noch gewaschen werden.
Mit diesen und weiteren listigen Argumenten habe ich den Meinigen daher vor einigen Jahren schon
Und dann habe ich den Altkleidersack heimlich wieder ausgeräumt, und die schönsten Hemden in einen Karton umgepackt. Seitdem stand der Karton oben auf dem Schrank.
Solltet Ihr mich jetzt für blöd halten, oder mit den Wilddruden "wisu tut sie su?" fragen - im Wahnsinn steckt Methode! Und weil es zu heiß für Wolle war, habe ich am Montag abend endlich begonnen, einen lange gehegten Plan umzusetzen.
Man braucht:
-Stoffreste, die zueinander passen (z. B. aus zerschnittenen alten Hemden)
-eine Schere oder Rollschneider
-eine Nähmaschine
-ein Lineal
-Stecknadeln
-Geduld
-etwas Frustrationstoleranz (warum habe ich immer Falten im Oberstoff, wenn ich die drei Lagen zusammennähe?)
-sowie diese Anleitung (oder irgendeine andere. Das Internet ist voll davon.)
Das Ergebnis:
Die Lagen sollten noch miteinander verbunden werden (quilten) - in diesem Fall: große Kreise, passend zu kleinen Punkten. Liegt hier mein Fehler? hätte ich einfach die Karo-Nähte absteppen sollen? |
Vorher überlege ich mir noch, was ich mit den übriggebliebenen Ärmeln und den Stoffresten mache.
Stoffstreifen zu "Zpaggetti" schneiden und einen Teppich häkeln? |
Vielleicht das hier? Und dann sind da noch die ganzen alten mottenzerfressenen und waschmaschinenverfilzten Pullover... Hmmmm. So viel zu tun! So wenig Zeit!