Mittwoch, 29. Juni 2011

WIP: Jodeldiplom. Es geht voran!

Die gute Nachricht ist:
Ich habe die Ärmel endlich fertiggestrickt! Hat ja auch nur einen Monat gedauert... Bin ich froh, dass ich beide zugleich auf die Rundstricknadel genommen habe - der Gedanke, jetzt noch einen Ärmel stricken zu müssen, wäre ganz unerträglich für mich...
zwei wunderbare, lange Ärmel. Mit Armkugeln!

Allerdings bin ich vom Muster abgewichen - ich wollte nämlich lange Ärmel. Mit dreiviertellangen Ärmel zupfe ich immer an mir herum, das ist nichts halbes und nichts ganzes, und da ich ja wahrscheinlich auch immer etwas langärmliges drunter ziehen werde, dachte ich: keine halben Sachen!
Findet Ihr übrigens den "Stricktreff-Fehler"? seufz. Man sieht's leider ganz deutlich. Wenn man es weiß...
 Nach den Problemen mit der Weite habe ich, von Tina bestärkt, die "Weite" der kleinsten Größe angeschlagen und dann in regelmäßigen Abständen auf die Weite der eigentlich von mir gestrickten Größe zugenommen - auf diese Weise sind erstens meine kräftigen Bizeps gut bekleidet, und ich spare mir allerlei Probleme mit der Armkugel. Die hätte ja -in Größe klein- sonst nicht in meine Ärmellöcher gepasst... Voilà! Alles super!

Bis auf, natürlich, die schlechte Nachricht...
Zwar hat die Elastico eine längere Lauflänge als die im Muster vorgeschlagene, zwar habe ich also gegenüber der Anleitung ca. 3 Knäuel zu viel gekauft - aber man verlängert nicht ungestraft Rückenteil und Ärmel, und kann dann hoffen, am Schluss noch genug Wolle über zu haben...
ein ganzes Pullovervorderteil aus zwei Knäuel Wolle? Das wird aber ein sehr tiefer Ausschnitt...
...nein, nein. seufz. Hätte ich mir das nicht vorher überlegen können? Mit zwei Knäuel schaffe ich es wahrscheinlich bis knapp unter den Ausschnitt, und der sollte dann sehr sehr tief ausgeschnitten sein...
Haltet mir die Daumen, dass ich noch zwei Knäuel auftreiben kann!

Samstag, 25. Juni 2011

Blogland's Berühmte Designer. Kate Davies: TextIsles

Wer sich eine Weile bei Ravelry umtut merkt schnell - auch hier gibt es Stars und Sternchen.
Eine der erfolgreichsten Designerinnen ist ganz klar Kate Davies (Link führt zu Ravelry), auch wenn sie bisher "nur" 17 Designs veröffentlicht hat.
Diese Designs sind allerdings fantastisch beliebt - ihr "OWL"-Pullover allein hat bis heute 4166 "offizielle" (also geravelte) Nachstricker/innen gefunden. Ebenfalls sehr beliebt ist ihr "Paperdolls"-Pullover - ebenfalls ein nahtloser, in der Runde gestrickter Pullover, der zudem den großen "Vorteil" hat, dass jeder das vorgeschlagene Muster durch ein eigenes ersetzen kann.
 K.D. im traumhaften "Tortoise and Hare"- Foto von ihrem Blog http://needled.files.wordpress.com/2010/06/tortoiseandhare1web.jpg

Kate Davies führt unter dem Namen "needled" übrigens einen ganz fantastischen Blog. Dieser Blog zeichnet sich dadurch aus, dass jeder einzelne dort gepostete Artikel interessant ist - etwas was viele von uns anstreben, und die wenigsten von uns erreichen (leider. Und ich schließe mich hier ausdrücklich mit ein.) Sie beschreibt darin ihre Wanderungen über die Highlands (oder auch Lowlands) - und singt dabei das Lob der Wolle als der ultimativen Funktionsfaser. Sie stellt neue Designs vor und schildert ausführlich und kundig den Inspirationsprozess. Dabei zeigt sich (finde ich) deutlich ihr akademischer Ansatz - schließlich ist sie Literaturwissenschaftlerin mit Schwerpunkten in Kulturgeschichte und Textilgeschichte. Sie geht mit eigenen Fehlern offen um (major Designfail), sodass wir alle davon lernen können. Und sie verarbeitet darin immer wieder die Folgen ihres Schlaganfalls, den sie - eine junge, gesunde Frau, durchtrainiert und mitten im Berufsleben - vor anderthalb Jahren erlitten hat. Unglaublich, was sie gerade auch während dieser körperlich und psychisch schwierigen Rekonvaleszenz-Zeit alles geleistet hat - Ihr Output scheint mir unter diesen erschwerten Bedingungen noch immer größer als mein eigener...
Nun gibt sie auch noch eine Online-Zeitschrift heraus. TextIsles erscheint zusammen mit ihrem neuen Design "Warrington". Dieser weite Pullover mit Taschen ist eine moderne Fassung klassisch-britischer "Smocks" (ein weites kittelartiges Hemd aus Wolle oder Leinen, der zum Schutz der eigentlichen Kleidung über dieser getragen wurde. Die Weite an Hals und Ärmeln wurde mit den auch bei uns Smockstich genannten Stickereien eingehalten.)
Quelle: http://needled.files.wordpress.com/2011/06/screenshot.jpg?w=584&h=811

Die erste Ausgabe von Textisles beleuchtet das Kleidungsstück "Smock" aus kulturhistorischer, textilhistorischer Perspektive und liefert das Muster für Warrington gleich mit. Auch wenn ich den Pullover sicherlich nicht (für mich) stricken werde (schön, aber nicht für meine breiten Hüften...), so habe ich mir die Zeitschrift gegönnt. Ich empfehle sie allen Strickinteressierten, die Englisch lesen können...

Donnerstag, 23. Juni 2011

Besser essen.

Sommerzeit, Einmachzeit.
Ich hatte ja irgendwann mal angedeutet, dass ich euch gern erzählen würde, was ich alles sonst noch so mache, während das Jodeldiplom so vor sich hindümpelt - ich arbeite dran! Ehrlich! Es geht nur so langsam... seufz...
Vor allen Dingen ist das natürlich zur Zeit das Hauptprojekt - hat stets und immer Vorrang! Wenn sonst also nichts passiert, so muss das als Gutes Zeichen gewertet werden.

Daneben ist aber eben auch Sommer, und das heisst die beste Zeit zum Einkochen. Die beste Zeit deshalb, weil das die Zeit ist, in der man brav saisonal einkaufen und gerade aktuelles Obst "winterfest" machen kann.
Ideal wäre es natürlich, eigenes Obst einzumachen, aber dazu fehlen der Garten, die Geduld und der Grüne Daumen.Tatsächlich habe ich überhaupt keine Skrupel, auch TK-Obst einzukochen, um meinen vergleichsweise geringen Bedarf zu decken - ob das sinnvoll und/oder billiger als gekauftes ist, steht dabei für mich zur Debatte. (Meistens ist es teuerer/gleich teuer).Ich habe Spaß daran, und ich genieße, dass ich genau weiß, was sich im Glas befindet, un das reicht mir.

Mein Vorratsregal ist gut gefüllt:
das Brett biegt sich - nicht nur sprichwörtlich...
Im Einzelnen findet sich darin:
Wilde Beeren -auf TK-Basis- (23. März)

Zwiebel-Confit (4. Mai) - prima zu Fleisch und Gegrilltem
Rhabarber-Marmelade - pur! Erdbeerbeimischung wird überschätzt...  (4. Mai). Ganz prima zu Weißbrot. Ich stehe voll auf Rhabarber...
Sauerkirschmarmelade - auf TK-Basis - mit etwas viel Gelierzeug, aber toll im Geschmack. Auch sehr gut zu Brie.
Rest Rhaberbersirup, Nebenprodukt eines Kompotts.
Habe ich erwähnt, dass ich zur Zeit total auf Rhabarber abfahre? Seit Bio*nade auf Fernsehwerbung angewiesen ist, trinkt "man" als "urbaner Hipster" (ähem) nämlich Rhabarberschorle. Jawoll! Schon die Farbe ist großartig - pink kommt mir nicht an den Leib, aber ins Glas!
Sirup lässt sich mit Sprudel zur Schorle mischen, oder mit Gelatine zu einem lustigen und wahnsinnig leckeren Rhabarberwackelpudding eindicken,
hmmmmmmmmmmmmmm!
oder in aufgetautes Vanilleeis einrühren, neu einfrieren: Rhabarbereis! Köstlich! (wer eine Eismaschine hat: noch besser!)
Das Rhabarberchutney - der Klassiker - habe ich aus unerfindlichen Gründen nicht fotografiert. Hat aber weltweit viele Fans... :-)
Und Ihr so?

Dienstag, 21. Juni 2011

Schöner Wohnen.

Wir haben also endlich diese Bilder gerahmt.
Zugegeben, das Passepartout-schneiden-lassen war teuerer als Bilder und Rahmen (Ribba) zusammen, aber das zahlt sich aus - sieht einfach um Klassen professioneller aus!
Aber irgendwas fehlte noch...
Wir beschließen, die weiße Schnittkante der Passpartouts auf der Rahmen-Innenkante wieder aufzunehmen. Kann doch so schwierig nicht sein?
Und so geht's:
1. Rahmen auseinandernehmen und an der zu streichenden Stelle - hier: Innenkanten - leicht anschleifen.


2. Von Staub befreien und sorgfältig abkleben. Hochwertiges Klebeband macht sich, wie immer, bezahlt.

3. Großzügig weiße Acrylfarbe auftragen und mit der Farbrolle verteilen.
4. Gut trocknen lassen. Evtl. zweiten Anstrich vornehmen. Wiederum gut trocknen lassen.


5. Vorsichtig Klebeband abprokeln. Sich über das komische Klebefurnier der Bilderrahmen ärgern - das ist nämlich neu! Meine alten (braunen) Rahmen sind noch aus gefärbtem Holz/Pressholz!

6. Weiße Farbe, die als Erhebung von der Vorderseite aus sichtbar ist, vorsichtig mit schwarzem Marker übermalen. Dabei nach Möglichkeit nicht übermalen. Seufz...

7. Scheiben sorgfältig mit Glasreiniger reinigen, dabei Gummihandschuhe tragen, um frische Fettfingerflecke von vorneherein zu verhindern. Bilder wieder einsetzen. Gerade aufhängen.
 8. Freuen.

Sonntag, 19. Juni 2011

19. Juni - Ende der WWKIP-Woche...

Heute endet WorldWide Knit in Public Week.
So ganz unkommentiert möchte ich das nicht verstreichen lassen. Ich bin etwas unschlüssig, wie ich dieses Event bewerten soll.
Einerseits finde ich es etwas albern, weil der "Eventcharakter" meines Erachtens im Gegensatz zu der Selbstverständlichkeit steht, die Handarbeit (für mich) hat und auch haben sollte. Ich meine, ich feiere ja auch keinen weltweiten Heute-koche-ich-Kartoffeln-Tag, (den Tag des Butterbrotes halte ich für eine reine Marketingmaßnahme), oder einen Blumen-Gieß-Tag (der mir bzw. meinen Blumen sogar nützlich wäre. Öhem.)... Wenn man es so herausheben muss, dann ist das, was auch immer da gefeiert wird, eben offenbar nicht selbstverständlich, und deshalb wehren sich ja auch viele Mütter gegen kommerziell verordnete Muttertags-Rituale, oder Paare gegen Valentinstag etc.

Auf der anderen Seite weiß ich die Macht des Rituals total zu schätzen. Und wenn bspw. Familien Muttertag, Geburtstage, Weihnachten etc feiern, so entstehen dabei eben wertvolle und verbindende gemeinsame Erinnerungen, die das Jahr strukturieren und einen im Alltagstrott innehalten lassen um das, was man hat -und das ist in der Regel  sehr viel - einmal so richtig wertzuschätzen. Tolle Sache das, und wichtig!

Und das öffentliche Stricken ist eben, anders als früher (hier meine ich das achtzehnte/neunzehnte Jahrhundert, als Stricken kein "Hobby" sondern eine von vielen häuslichen Aufgaben war), keine Selbstverständlichkeit. Man kann das gut daran erkennen, in wievielen Blogs in letzter Zeit - wahrscheinlich ganz zufällig und unabhängig vom WWKIP - thematisiert wurde, ob und wie man
a) sein Hobby im privaten Umfeld "öffentlich" macht (z. B. hier)
b) wieviel Freude und auch Nutzen der direkte Austausch, z. B. im Stricktreffen, bietet (z. B. hier)

Ich selbst habe das Stricken ja größtenteils in Internet perfektioniert (aber vor Jahren face-to-face beigebracht bekommen), und kann daher nur bestätigen: manchmal ist der Austausch mit erfahreneren Stricker/innen einfach nicht zu ersetzen! Um das passende Tutorial zu googlen, muss man nämlich in der Regel wissen, wonach man suchen sollte... :-)

Tatsächlich ist es aber auch eine große Genugtuung zu sehen, dass man nicht alleine ist mit seinen Interessen. Ich habe ja auch "Bücherfreunde", mit denen ich meine literarische Welt durchspreche, oder Kinofreunde, die mein cineastisches Denken erweitern, oder (ehemalige) Kommiliton/inn/en, mit denen ich die Fortschritte, Rückschritte und Exkurse bspw. meiner Dissertation diskutieren kann... warum also nicht auch die unendliche Befriedigung eines Strick-Nerd-Talks genießen, oder die Anerkennung für FOs kassieren, von Leuten, die tatsächlich wissen, was sie dabei beurteilen? Denn ob ein Strickstück technisch komplex auszuführen war, der jogless-stripe gelungen ist, oder Wolle und Muster perfekt zusammenpassen, dass kann beispielsweise der Meinige, bei aller Liebe, ja gar nicht richtig beurteilen... Dazu braucht es eine/n weitere/n Stricker/in.
Ihr strickt ja selber auch. Ihr wisst sicherlich, was ich meine.
man kann es natürlich auch übertreiben....

Verschärft wird diese Situation durch ein gesellschaftliches Klima, dass dem Stricken seit Jahrzehnten ein wirklich merkwürdiges Image zukommen lässt. Wer strickt, so das Klischee, ist entweder alt (Großmütter), oder Öko (80er Jahre: Grüne stricken im Bundestag).
Ist doch merkwürdig: Jede/r in meinem Bekanntenkreis trägt (gekaufte) Strickwaren - aber nur selbstgestricktem hängt an, dass es
a) "voll öko" aussieht (was leider durch grässliche Selbstringel-Stinos so häufig bestätigt wird, die bevorzugt von einer bestimmten Klientel getragen wird. Zumindest während meiner modischen Selbstfindunsphase während des Studiums),
b) irgendwie "kratzig" ist (wofür die Technik Stricken ja nichts kann, sondern bloß das verwendete Material...) und
c) formlos-kastige, grobmaschige und schlecht sitzende, sowie häufig zu bunte Produkte dabei herauskommen. [siehe a)]

Hmm. Gerade Punkt c (und a)) sind ein wenig merkwürdig, denn schließlich spricht allerlei dafür, dass Maßanfertigungen (=Selbstgestricktes) deutlich besser sitzen als Gekauftes. Nicht das Was (selbstgestrickt), sondern das Wie (Musterwahl, Materialwahl) entscheidet über Passform und Farbe. Und ich kann wunderbar ökologische Wolle kaufen, die kein bisschen "Öko" aussieht -- und umgekehrt...
Und obwohl wir Strick-Blogger-innen das alles besser wissen als die uns umgebende Welt, und obwohl wir (dank Internet und Ravelry) wissen, dass wir nicht nur viele sind, sondern in der Regel auch jünger als das Klischee uns zugesteht, scheint es ein bisschen so zu sein, als müsse man sich schämen, zumindest aber rechtfertigen, dass man strickt. Noch dazu für sich selbst! Die Näh-Blogs scheinen diesen Komplex merkwürdigerweise nicht zu haben...

Insofern ist Öffentliches Stricken wichtig. Wenn wir sichtbar in die Welt hinausgehen, als Personen aller Farben, Formen, Altersgruppen und Farbgeschmäcker, und dort für alle Welt deutlich sichtbar stricken, als sei es das normalste auf der Welt, im Zug zur Arbeit mal schnell ein Paar Socken fertigzustellen, dann, so meint man jedenfalls, müßten sich diese merkwürdig inakkuraten Klischees doch irgendwann einmal auflösen? Oder etwa nicht?

Denn leider gibt es ja genügend Vorurteile, die sich durch ständiges Wiederholen (in der Boulevardpresse) halten, obwohl sie für jeden, der Augen und Ohren offenhält und etwas Common Sense hat leicht als totaler Blödsinn zu entlarven sind. "Frauen können nicht studieren, dafür fehlt ihnen der Sinn", war z. B. bis in die 1960er Jahre weit verbreitet... "Ausländer" (Italiener/Türken) sind faul und arbeitsscheu", ist ein weiteres Klischee, das ich mit der Beobachtung von Restaurants/Eisdielen/Dönderbuden/"Onkel-Achmed"-Gemüsetürkenläden nicht in Übereinstimmung bringen kann...

Daraus folgt wohl: wir brauchen mehr Strickpublikationen, die "unsere" Sicht der Dinge vertreten. Wo nicht alle drei Jahre Stricken als "Trend" ausgerufen wird (was immer da ist, kann kein Trend sein), wo moderne, gut sitzende Muster publiziert werden, und wo die wirklich talentierten Designer/innen, die es weltweit gibt, namentlich vorgestellt und der allgemeinen Bewunderung preisgegeben werden.
Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Was denkt Ihr?
Zu "politisch"? :-)

Samstag, 18. Juni 2011

Von wegen, "öffentlich" stricken...

Ich sitze also friedlich im Abteil und stricke Socken -zwei zugleich, auf der Rundstricknadel, magic loop, wie es so meine Art ist. Die Gruppe am Vierertisch nebenan - verheiratetes Paar Mitte Vierzig, zehnjähriges Kind mit Nintendo, Großmutter/Schwiegermutter - unterhält sich angeregt. Offensichtlich fahren sie selten Zug, so dass es viel Neues und Aufregendes gibt, was kommentiert werden muss kann. Besonders für die Alte Dame scheint es ein willkommener Ausflug und Abwechslung im Alltag zu sein - sie redet ununterbrochen. Beim Aussteigen (endlich!) passiert die Gruppe mich, und plötzlich beugt sich die Alte Dame über mich, greift (!) mir ungefragt ins Strickzeug und fragt: "Sind Sie schwanger? Was stricken Sie denn da?"

Hallo?? Geht's eigentlich noch?
1. Frage: was geht denn Sie das an?
2. Frage: a) siehe oben b) das sieht man doch? (ich war schon jenseits der Fersen!)
Ernsthaft - mit Strickern kann man es wohl machen?

Noch nie - niemals! - hat mir jemand ein Buch aus der Hand gerissen und mich zu meiner Lektürewahl zur Rede gestellt. Noch nie - niemals - hat mir jemand die Kopfhörer aus dem Ohr gerupft, um sich zu meiner Musikwahl zu äußern (gut, wäre schwer, da ich niemals mobil Musik höre - aber ich hab's auch noch nie beobachtet), und noch nie hat mich jemand (Unbekanntes) geweckt/beim Tagträumen gestört und mich über meine Träume/Gedanken ausgefragt. Aber mir einfach und ohne Vorwarnung ins Strickzeug greifen, das geht?

Zugegeben, das war ein Extremfall. Normalerweise lasse ich mich gerne auf's Stricken ansprechen - entweder spricht echtes Interesse aus den Fragen, oder man stößt auf Gleichgesinnte und kann sich über Techniken austauschen. Aber trotzdem...

... seid Ihr jemals dumm angesprochen worden?

Samstag, 11. Juni 2011

Elfter Juni - Tag der Handarbeit. Knitting in Public.

Bildquelle: http://www.initiative-handarbeit.de/_srv.write/assets/Sonstige_Bilder/TdH_IH_Plakat.jpg
Wer auch immer das bestimmt hat -- jedenfalls ist morgen/heute später am Tag Tag der Handarbeit. Wer will, darf/kann/soll also handarbeiten, das gefertigte Produkt soll, so der Plan - wessen Plan eigentlich? Ach ich seh schon: die Initiative Handarbeit - der Berliner Tafel zukommen, die es dann voraussichtlich an sogenannte Bedürftige weitergibt. An sich klingts ja erst einmal gut.


Ob man aber mitmachen sollte? Interessante Gedanken dazu gab's schon mal hier. Aber auch hier (scroll down bis 2010-06-10). Naja, schaden kann es ja nicht, falls man sonst nicht weiss, wohin mit seinem Selbstgestrickten. Ich finde allerdings häufig schon die mir nächsten nahestehenden Personen so schwer vom Wert des Selbstgemachten zu überzeugen, da muss ich mich nicht an Wildfremden versuchen. Daher hätte es  m. E. größeren Nutzen, die gefertigten Sachen an Menschen zu verkaufen, die den (Material!-)Wert zu schätzen wissen, und dann den Erlös zu spenden.
Wenn man sich das vorstellt: tausende liebevoll gefertigter Qualitätswaren, möglicherweise entwertet durch den Ruch des "Almosens"... obwohl die Zielgruppe ja möglicherweise selbst strickt. Die wüssten es dann wenigstens zu schätzen. Man weiss es nicht. Ich bin grad etwas misanthropisch. Die Uhrzeit - ich kann nicht schlafen...


Auch ist für meinereins - und wahrscheinlich den Großteil meiner Leser - ja ohnehin (fast) täglich Tag der Handarbeit. Und ich habe mir ja eigentlich vorgenommen, dieses Jahr mal nur für mich zu stricken - Borowski war schon Ausnahme genug und zeugt von meiner großen Zuwendung zum Angetrauten. :-)
Daher ist mir der WorldWide Knit in Public Day (oder eher "week", 11.-19. Juni 2011) das deutlich sympathischere Event.
Bildquelle: http://logo.cafepress.com/4/13045974.6486884.jpg

 In Deutschland gibt es zwar bisher nur drei (registrierte) KIPs, aber ich mache einfach subversiv-unorganisiert trotzdem mit: (wie immer) kommt das Strickzeug mit, und auf der sechsstündigen Zugfahrt in unsere "Pfingstferien" und der ebensolangen Rückfahrt werde ich schamlos öffentlich stricken, und hoffentlich die Ärmel des verflixten wunderbar sommerlichen Jodeldiploms ein ordentliches Stück weitertreiben. Zur Zeit bin ich knapp auf Ellbogenhöhe...seufz. Es langweilt mich etwas.
Ich werde berichten.
Und Ihr?
Strickt Ihr auch in der Öffentlichkeit? Oder ist es Euch peinlich/unangenehm/ergibt sich nicht/umständlich?

Samstag, 4. Juni 2011

Umfrage bei Maschengold: Welche der folgenden englischsprachigen (Print-/Online-)Strickmagazine sollte es Deiner Meinung nach in Deutsch geben?

Martina Hecht von Maschengold hat eine Umfrage gestartet, zu der Ihr vielleicht beitragen möchtet...
Sie möchte gerne wissen, welche englischen Strickzeitschriften Ihr gerne lest bzw. lieber/auch auf Deutsch lesen möchtet... Sie schreibt:

"Ich habe mich gefragt, ob es ggf. englischsprachige Strickzeitschriften gibt, die gelesen würden, falls sie auch auf Deutsch erscheinen sollten (mir würden da einige einfallen…). In jüngster Zeit hat sich in dem Markt ja einiges getan: Das Debbie Bliss-Magazin gibt es inzwischen auch auf Deutsch, und vom englischen Original The Knitter gibt es eine – allerdings inhaltlich abweichende – deutschsprachige Ausgabe. Und auch Rowan bietet deutsche Hefte an."
Ich selbst lese zwar nur selten Strickzeitschriften, habe einmal die Verena gekauft, und blättere höchstens mal online durch die TwistCollective -- aber faktisch liegt das eben auch daran, dass die deutschen Zeitschriften mich eben nicht so begeistern - zu altbacken, zu langweilig. Dies ist zum Großteil dem grottigen Layout zuschulden - das man es besser machen kann, zeigt der Markt in Übersee.
Aber tatsächlich bin ich keine große Zeitschriftenleserin (egal welches Thema) und abonniere eigentlich auch nischt. Und strickmäßig finde ich dank Internet, Kleinbloggersdorf  und Ravelry alle Inspiration die ich brauche auch so... :-)
Und für Technik- oder Musterübersichten gibt es Bücher.
Übersetzungen bräuchte ich eigentlich nicht - ich kann gut Englisch und komme mit den Anleitungen eigentlich klar. (Außer, wenn ich wieder mal ein Brett vorm Kopf habe - aber das ist fast immer unabhängig von der Sprache...)

Eine Modernisierung des deutschen Strick-Zeitschriften/-Buchmarktes fände ich trotzdem angebracht und wünschenswert- wir haben hier schließlich auch in Deutschland/Kontinentaleuropa Stricktraditionen, die auf dem internationalen Markt viel zu wenig bekannt sind. Entweder, weil wir es für viel zu "normal" halten, als dass wir international Interesse vermuten, oder zu banal, ums noch zu erklären, oder weil eben auch das Selbstbewusstsein fehlt, international mitzuhalten.

(Schaut zum Beispiel diesen hübschen Strickjanker alla Elizabeth Zimmermann  (Ravelrylink)- wenn man bei Ravelry so einen stinknormalen Klassiker sucht, findet man (noch) nichts. Nur diese amerikanische Adaption, voller "Fehler" (wenn man nach Tradition guckt... Ob ich mal mein Jankermuster professionalisieren  und auf den Markt werfen sollte?) :-D

Wir Stricker/innen wissen es aber doch besser: Strickland ist ein großes Dorf, wir lernen alle voneinander, und wenn es an den Verständigunsproblemen liegt, so muss man eben übersetzen - in alle Richtungen. Dass wir uns mit unseren Designer/innen nicht hinterm Ofen verstecken müssen, zeigt gerade Tichiro recht eindrucksvoll in ihrer neuen Serie DSDSSV...

Also: wir können nur gewinnen! Wenn Ihr bei der Abstimmung mitmachen wollt -- hier geht's lang!

Poll: Welche der folgenden englischsprachigen (Print-/Online-)Strickmagazine sollte es Deiner Meinung nach in Deutsch geben?