Dienstag, 31. August 2010

Cupcakes!

Blogland kennt alle Trends.
Daher weiß ich: Eulen sind die neuen Rehkitze. Fliegenpilze werden durch Füchse erst ersetzt und dann ergänzt. Und Cupcakes sind voll in.

Cupcakes sind keine Muffins. Erstens unterscheiden sich die Teigsorten, aber das ist für Puristen. Der eigentliche Unterschied liegt hier: Cupcakes werden dekoriert. Mit Icing, und Frosting, und Buttercreme, und Gummitieren, Lebensmittelfarbe und Pink und Glitzer und Legomännchen und egal. Hauptsache bunt! (fragt mal Herrn Gugel, der kann was erzählen!)
Carrot-Cup-Cakes mit Frischkäse-Frosting und Schokolinsen
Ich will auch!
Ich mag gar keine Sahnetorten oder Kuchen mit schmaddrigen Füllungen und Buttercreme ist mir wirklich suspekt, aber
oooooooooooooohhhhhhhhhhhhhh wie niedlich! cute! kawaii! adorable! und so klein!!!
je kleiner desto besser
Ähem. Entschuldigung. Ich habe einen Zuckerschock.

Andere Leute kaufen Etageren zum angemessenen Anrichten. Ich wüsste nicht, wie und wo ich die bei Nicht-Gebrauch verstauen sollte. Und man kann leider einfach nicht ständig niedliche kleine Cupcakes herumstehen haben - wo soll das hinführen?! (siehe Absatz oben...)
da fehlt doch was unten rechts?

Also auf den Teller eine Müslischale/Bowl stülpen, darauf einen kleineren Teller balancieren, darauf eine Tasse stülpen, darauf eine Untertasse... und alles dick mit Cupcakes belegen! Furchtsame oder Menschen mit Kleinkindern/Katzen/gierigen Essern können die Konstruktion natürlich auch mit Klebstoff o.ä. dauerhaft sichern. Eine Gruppe gesitteter Erwachsener schafft es aber auch so.

Sonntag, 29. August 2010

Noch Schöner Wohnen. Schwedische Stuhlkissen, aufgerüscht.

Richtig. Sie sammelt Nähprojekte. Also, was hat sie denn noch genäht, außer einer Tausch-Stricktasche?
Richtig! Stuhlkissen!
Alles neu macht der August!

Wir hatten ja neulich schon "die Bar" mit dem alten Tischtusch aufgehübscht. Nun störten mich noch die Stuhlkissen auf den schwedischen Küchenstühlen - ehemals ein fesches Dunkelrot passten sie damals toll zur Küche in der vorvorletzten Wohnung. Inzwischen stehen die Stühle im gleichen Wohnzimmer wie die heißgeliebte Sitzgruppe, und das war ein Problem.

(hier könnte ein Vorher-Foto sein, wenn ich denn eins gemacht hätte vom häßlichen Vorher.)

Erstens, die Kissen waren schon ziemlich angefressen bwz fleckig, und nicht mehr wirklich schön.
Zweitens, die heißgeliebte Sitzgruppe hat eine sehr spezielle Farbe - dominant, und nicht einfach zu bedienen. Wir wollten nicht gegen diese Farbe arbeiten, aber auch nicht alles in "petrol" einrichten...
Schwierige Farbe. Nicht für große Flächen... hilfreich: Stoffprobenbuch

Die einfachste Lösung wäre es sicherlich, Sofa und Sessel neu zu beziehen - damit wäre auch gleich das  mitgelieferte (Gebrauchtkauf!) Brandloch erledigt, und den Polstern täte es sicherlich auch gut.  Das aber ist grad nicht im Budget...

Die nächsteinfache Lösung heißt Tissus Colbert (hier der Blog), und wohnt ca 800 m Luftlinie von uns... SO tolle Stoffe! Ich darf da gar nicht oft reingehen, sonst muss ich immer kaufen... seufz. (Der Stoff für unsere Tagesdecke ist auch von dort!) Dort hat man mir ein Stoffpröbchen und ein ganzes Stoffalbum mitgegeben, und dann haben wir uns recht schnell für Blümelein in braun-beige auf graublau entschieden. Passt gut, und ist nicht schon wieder gestreift (der Meinige liebt Streifen...).
Streifen hamwa schon. Blümelein, die dazu zu passen scheinen.

Der Rest war einfach (wurde aber schon wieder nicht dokumentiert - sorry!)

Man benötigt für vier Kissen:
-Stoff (1x2,8 m bringt Reste)
-Nahtband (4 m)
-Nähmaschine
-passendes Garn

Und so geht's:
Die Kissen haben das Format 40x45, sind also leicht trapezförmig. Sie sind ca 4-5 cm dick, also grozügige Nahtzugabe einplanen - 5cm pro Seite. Ich habe den Stoff links auf links gesteckt, und Rechtecke von 100 x 50 cm ausgeschnitten, dann vom Stoffbruch Richtung offener Kante beidseitig ca. 2,5 cm angeschrägt. Die offene Kante auf beiden Seiten ca 1 cm umbügeln, sodass man die rechte Seite sieht.
Das Nahtband  in 8 50 cm lange Streifen schneiden, für jedes Kissen zwei zum Festbinden am Stuhl. Es wird mittig gefaltet, und der Knick kommt jeweils in die Ecken der offenen Kante; das Nahtband zeigt dabei nach innen, also auf die rechte Stoffseite (am besten mit einer Stecknadel feststecken, damit es nicht versehentlich mitgenäht wird. Nun die beiden angeschrägten Seitennähte zusammennähen, versäubern. Die kürzere, offene Kante von den Ecken her ca. 10 cm Richtung Mitte nähen, dabei Nahtband am Knick fassen und mitsteppen. (Fast) Fertig!
Lustige Bändchen zum Befestigen am Stuhl - viel hübscher als Klettband...

Kissenbezug wenden  (das Nahtband sollte nun außen bindebereit sein) , altes Kissen samt hässlichem Klettbefestigungsverschluss durch den offenen Schlitz  hineinbugsieren, und den Schlitz zusammenstecken, mit großen Stichen zunähen (kann zum Waschen leicht aufgetrennt werden.
Verschlussnaht vom Schlitz. Sieht keiner, man sitzt drauf.

Festbinden. Ganz fertig!
Alles passt! Und ja, wir haben umgeräumt.

Und dann:
Freuen.
Und auf ein neues, passendes Tischtuch sparen.
(Ich habe da schon einen Stoff gesehen... gestreift.)
:-)

Samstag, 28. August 2010

Tauschvorhaben. Teil 2: Die Strickzeugtasche

Neulich habe ich ja von Sonja ein ganzes Päckchen voller Wolle geschickt bekommen - eigentlich hätte jedes Knäuel 1,-Euro kosten sollen, ein Schnäppchen! Aber dann kam es noch besser: Sonja bot mir nämlich an, daraus ein Tauschprojekt zu machen. Das fand ich einen super-Idee, und habe den vergangenen Urlaub genutzt, sie endlich in die Tat umzusetzen. (Nähprojekte sammeln sich bei mir aus Platzmangel immer ein bisschen an...)

Sonja wünschte sich eine Tasche, in der sie ihr Strickzeug ordentlich aufbewahren und auch durch die Gegend tragen kann. Es sollte groß genug für ein Sockenprojekt sein, und unbedingt Henkel haben. Ich habe also einmal ein bisschen das Internet nach Ideen durchforstet, und sie hat sich dann für eine Tasche nach diesem Prinzip hier entschieden:
http://www.hobbyschneiderin.net/portal/showthread.php?t=81005&highlight=strickzeug

Das Prinzip eines solchen Matchsacks ist an sich einleuchtend und simpel, aber ich hatte so einen Beutel noch nie gemacht - egal! Das schwierigste war die Stoff-Auswahl, es soll Sonja ja auch gefallen! Und für Menschen, die man noch nie persönlich gesehen hat, etwas auszuwählen... riskant! Zum Glück hat sie auf ihrem Blog Fotos ihres Wohnzimmers gezeigt, und ich dachte, wenn ich mich daran orientiere, kann ich nicht viel falsch machen. Grau, Grün, Weiß - das hatte ich alles da!
Sonjas Wohnzimmer: http://img.over-blog.com/300x225/3/51/20/10/3d-smileys/dekor-001.JPG

Ich habe mich für eine Tasche aus grauem Industriefilz entschieden, weil der zum einen nicht versäubert werden muss (faules Mädchen), die Struktur toll ist, und man damit alle Farben und Muster kombinieren kann. Die Tasche hat durch den Filz einen gewisse Standfestigkeit (fällt nicht gleich um und kullert Wolle über den Boden), und Stricknadeln können auch nicht so leicht durchpieksen... ideal!
Ausserdem hatte ich noch einen Rest  limonengrünes Leinen, daraus habe ich mir mal ein Kleid genäht (passt leider zur Zeit nicht, seufz), sehr schräg, aber toll zu dem Grau.  Leider war's ein bisschen knapp, und so musste ich improvisieren: Die Außentaschen im Originalentwurf gehen den ganzen Beutel lang - das habe ich aufgeteilt in kleinere aufgesetzte Taschen - ausreichend für Schere, Nadelspiel, Rundstricknadel oder Schoki... hihi. Außerdem habe ich wie gewünscht Henkel angefügt. Als Maßeinheit für das ganze habe ich einen Kochtopf genommen, der als Schablone für den Boden diente. Der Filzstreifen dann in der Länge des Umfangs, Taschen und Verschluss pi mal Daumen... Die Kordelenden habe ich mit Schäfchenknöpfchen gesichert, damit sie nicht versehentlich im Kordeltunnel verschwinden. So hat man gleich etwas Deko, ansonsten ist die Tasche ja eher schlicht und klar in den Linien - ich mag das so!

Leider habe ich (böse Bloggerin!) vergessen, Fotos vom Prozess zu machen - sorry!
Aber hier ist das Ergebnis:
Tausch-Strickbeutel alla Hobbyschneiderin für Sonja

Und Sonja scheint sich zu freuen... so ein Glück! Jetzt muss ich mir eigtentlich auch noch eine machen - momentan wohnt alles im Pappkarton, das geht gar nicht!

Dienstag, 17. August 2010

Stricken lernen. Die Rückkehr der Kombinationstechnik!

Wie im letzten Post beschrieben, hat abundantyarn in ihrem Blog alle 16 Möglichkeiten gezeigt, wie man aus einer Kombination von verschränkten bzw. nicht verschränkten Maschen und mit bzw. gegen den Uhrzeigersinn gewickeltem Faden "glatt rechts" stricken kann -- nur dass bei der Mehrzahl der Fälle eben nicht "glatt rechte" Strickstücke, sondern solche mit teilweise oder komplett verschränkten Maschen/Reihen herauskommen. Nur vier Methoden führen zum gewünschten Ergebnis.
Zur Erinnerung ihre Tabelle:
Quelle: http://abundantyarn.files.wordpress.com/2010/04/final-chart.jpg (modifiziert von mir)
Feld 1 ist das, was die Strickzeitschriften als "normal" voraussetzen.
Feld 16 ist das genaue Gegenteil: verschränktes Stricken in Hin-und Rückreihen, mit Fadenwickelung in der jeweils entgegen der "normalen" Richtung. Zweimal "minus" ergibt "plus"...
Feld 7 hat andersherum gewickelte Hinreihen und verschränkte Rückreihen, also genau das Gegenteil von
Feld 10 mit den ver- oder besser wieder ent-schränkten Hinreihen
Quelle: http://abundantyarn.files.wordpress.com/2010/04/back_leg_untwist.jpg
 und den (wie bei mir!) andersrum gewickelten Rückreihen (die zur Verschränkung der Hinreihen führen).
Quelle: http://abundantyarn.files.wordpress.com/2010/04/purl_wrap_cc.jpg

Abundantyarn nennt diese Technik (10) "Combination Stitch"  und erklärt,
 "this is, in fact, an extremely popular technique, especially among people who don’t prefer to wrap their purls Counter Clockwise.  As you can see, the end result is the same as Swatch 1 (and Swatch 7). There are, in fact, many well-known knitters who knit this way, perhaps most notably knitter/designer/author Annie Modesitt. In fact, she travels, speaks, and teaches all over the country, encouraging those knitters who do not necessarily knit in the fashion prescribed by much of the knitting media. If you happen to knit like this, know that you are not alone."
Quelle: http://abundantyarn.files.wordpress.com/2010/04/10_knitting.jpg

Weit verbreitete Technik! Berühmte Designer stricken so! Und wisst Ihr was? Ganz genauso habe ich es mal gelernt! Ehrlich! Und dann hat mich eine Anleitung in irgendeinem Strickbuch dazu gebracht, nicht hinten, sondern vorne einzustechen - und voilà! Verschlimmbesserung der bösesten Sorte war das Ergebnis!

Aber das ist jetzt vorbei - nun, da ich weiß (wissen könnte/sollte), was ich tue, kann ich wohlbehalten zu der Methoden zurückkehren, die für mich am angenehmsten zu stricken ist.
Wenn ich also flach stricke, werde ich die Kombinationstechnik (verschränkte Rechtsmaschen zum Ausgleich meiner "falschen" Linksmaschen) nutzen.
Wenn ich in Runden stricke (Norwegerpulli! Rest des Timpani-Ärmels), dann stricke ich brav unverschränkte rechte Maschen.

Montag, 16. August 2010

Stricken lernen. Das Problem mit den linken Maschen: erklärt!

Es ist doch erstaunlich, was man alles über Stricktechniken lernt, wenn man ganz simple Muster strickt.
Ich spreche natürlich von Timpani, der ja keinerlei Spezialkenntnisse verlangt: linke Maschen, rechte Maschen, verschränkte rechte Maschen, einfache Zöpfe, verkürzte Reihen, Hebemaschen für den Rand.
Meiner Meinung nach habe ich schon sehr viel komplizierte Muster gestrickt, zum Beispiel die Norweger (zweihändig-Fair-Isle, zwei Ärmel zugleich auf dem Magic Loop, vier Knäuele balancieren, von späteren Steeks mal ganz abgesehen), oder Shurt'ugals merkwürdig vertwistete Maschen, selbst das Jodeldiplom mit seinem Lochmuster!

Aber ganz genau wie beim Kochen auch zeigt sich das wahre Können beim Umgang mit den Grundlagen - nicht umsonst ist es sauschwer, richtig gute Bratkartoffeln zu machen. Oder simple Nudeln, die nur mit etwas Butter schmecken (Sauce kann jeder...) Und dann stellt man also fest, dass man jahrelang alles falsch gemacht hat, weil nämlich bei einer Kombination aus Flachstricken und Rundstricken am Ärmel herauskommt, dass man irgendwas mit den linken Maschen falsch macht - stricke ich sie rund, erscheinen rückwärtig wie berichtet rechts-verschränkte (statt: rechte) Maschen. Oha!
Wir erinnern uns: hier stimmt was nicht!
Knittingspinoff hat im Endeffekt schon gesagt, woran es liegt - offenbar wickle ich den Faden beim Linksstricken falsch herum um die Nadel. Ich greife ihn (bisher) einfach (im Uhrzeigersinn), weil das die "natürliche", unaufwändigere Bewegung ist, er sollte aber wohl eigentlich gegen den Uhrzeigersinn um die Nadel gewickelt werden... Das erklärt wahrscheinlich auch, warum ich so unglücklich mit den Mapros fürs "Jodeldiplom" war, denn für das Lochmuster ist es ja keineswegs egal, ob man verschränkte Maschen strickt oder nicht.

Fantastisch war ihr Hinweis auf die (noch nicht abgeschlossene) Serie von möglichen Strick-Wegen auf dem Blog von abundantyarn: Deren Erklärungen, illustriert mit Mapros aller 16 (!) verschiedenen Möglichkeiten zu stricken (einzustechen und Faden zu wickeln) haben mir sehr weitergeholfen. Ich habe meinen Fehler meine Methode identifiziert (1. Spalte, 2. von oben), jetzt muss ich Konsequenezen ableiten...
Quelle: http://abundantyarn.wordpress.com/2010/04/04/ways-of-knitting-part-2-2-twist-and-shout-cont/
 (Abundantyarn besteht netterweise darauf, dass alle Methoden "richtig" seien, allerdings müssten die Anleitungen eventuell angepasst werden , weil sie von einem "Normalfall" ausgehen, der keineswegs normal sei. Vielmehr ist offenbar auch meine "Methode" sehr sehr weit verbreitet, hurra! Ich bin nicht alleine! Ich hoffe, ich darf mir ihre Bilder ausleihen...)

 So stricke ich zur Zeit/bisher (glatt rechts):

1. Hinreihe (rechts): ich steche in das vordere=rechte Bein, und hole den Faden gegen den Uhrzeigersinn ==> "normal", also die Technik, die in Anleitungen vorausgesetzt wird
aber dann:
2. Rückreihe (links): ich steche in das vordere=rechte Bein, und hole den Faden mit dem Uhrzeigersinn ==> anders als "normal". Problem: jetzt steche ich in der 

3. Hinreihe (und alle folgenden) (rechts):  in das vordere=linke(!) Bein...es folgt daher eine verschränkte Masche...aber es gibt keinen Beinwechsel, das heißt, in der folgenden,
Quelle: http://abundantyarn.files.wordpress.com/2010/03/2_knit2.jpg
 4. Rückreihe (links) (und alle folgenden): steche ich wie eben in das vordere=rechte Bein. Das heißt, alle rechten Hinreihen sind weiterhin verschränkt

Aha:
Art des Fadenwickelns: gegen den Uhrzeigersinn=rechtes Bein vorne/mit dem Uhrzeigersinn=linkes Bein vorne
 Art des Einstechens: links= verschränkt/rechts=nicht verschränkt 
Tunlichst sollte daher das rechte Bein der Masche vorne sein, das wäre "normal"
Alles klar?

Wenn ich also, wie bei Timpani in der Ärmelzopfphase, links in der Runde stricke, sind die rechten Maschen auf der Innenseite eben wie gesehen verschränkte rechte Maschen.
Quelle: http://abundantyarn.files.wordpress.com/2010/03/purl_wrap_cw.jpg
Und so sieht das dann aus:
Quelle: http://abundantyarn.files.wordpress.com/2010/03/2_knitting_2-0.jpg
Abundantyarn schreibt:
"I most often see this particular combination among newer or self-taught knitters who default to this method of purling without realising the difference." (meine Hervorhebung)
Ha! Erwischt!
Und jetzt überlege ich mir, wie ich aus der Kiste wieder rauskomme.Am einfachsten wäre es natürlich, die linken Maschen - wie gefordert, aber mühsam - gegen den Uhrzeigersinn zu stricken. Aber vielleicht gibt's ja noch 'ne andere Methode?

Samstag, 14. August 2010

Home improvement.

Bevor wir in unsere hübsche kleine Wohnung einzogen, war hier ein Büro. Daher haben wir noch einige Akten-taugliche Möbel übernommen, unter anderem ein niedriges Regal, das früher Akten beherbergte und einen metallenen Aktenschrank trug.
Wir nutzen das praktische Möbelstück als Sideboard, um die offene Küche von unserem Wohnzimmer zu trennen. Auf der Wohnzimmerseite dient es als Bar, auf der Küchenseite als Vorratsschrank. Die ursprünliche Rückwand haben wir so montiert, dass man nur von jeweils einer Seite Zugriff und Einblick hat. So weit so gut, doch schön ist anders, ist das gute Stück doch komplett aus MDF-Platten gefertigt.
Heute haben wir ein altes Tischtuch geopfert - regelmäßige Leser kennen es von zahlreichen Fotos - um die Sperrholz-Rückwände etwas aufzuhübschen und zugleich das "Farbkonzept" des nicht allzugroßen Raums ein wenig zusammenzufassen. Selbiges Farbkonzept wird übrigens von den wunderbaren, heißgeliebten, und einst bei Ebay für unschlagbare 12,65 Euro erstandenen Sitzgruppe bestimmt. Irgendwann werden wir sie hoffentlich in einer weniger dominanten Farbe neu aufpolstern lassen können...
Und so ging's:
(hab leider verbaselt, ein "Vorher"-Foto zu machen. Böse Bloggerin!)
 1. Sperrholzrückwand abmontieren. Stoff abmessen. Mittels Klebeband auf dem Sperrholz befestigen. (Nägel wären zu lang gewesen, und es wird ja ohnehin wieder befestigt...)


Kanten müssen dabei abgeschnitten werden - vierfach Stoff gibt sonst Probleme beim Wiederanpassen...
 
Eine Seite ist bezogen - doch was mit der häßlichen Rückseite, die ja durch die Fächer hindurch immer von einer Seite aus sichtbar ist? Muss irgendwie verdeckt werden...
Da die "Rückseiten" ja auf der Küchenseite sichtbar sind, die Küche weiß mit dunklen Holzakzenten ist, wäre eine weiße "Versäuberung" der Klebestreifen und Holzfläche sinnvoll. Wir entschieden uns für die einfachste Lösung:
Große Bogen Tonpapier und doppelseitiges Klebeband.
Noch schöner wäre es gewesen, wenn das Papier etwas größer zu haben gewesen wäre. Aber so gehts auch...
Fertig!
Blick auf die "Bar" im Wohnzimmer
Blick in den "Vorratsschrank"
Und es ist noch genug Stoff für einen Kissenbezug übrig...
Als nächstes brauchen wir noch passende Kissenbezüge für die Wohnzimmerstühle. Momentan sind sie rot...und ziemlich abgewrackt

Montag, 9. August 2010

WIP: Timpani. 1. Ärmel fertig. Probleme mit linken Maschen.

Der erste Ärmel ist fertig - noch ein Ärmel und dann bin ich schon fast fertig.
Mit Betonung auf "schon" (Ironie!) und "fast" (wir wissen alle, wie sehr sich die letzten Meter ziehen. Stricken ist eins, zusammennähen was ganz anderes...) :-)
Beweise?
Das Ende ist nah!
Natürlich ist noch nichts gewaschen und gespannt, und so kann man die Fehler und Unebenheiten noch sehr sehr gut erkennen.
Das erste Problem waren die Zunahmen entlang der "Naht": es sollten rechts und links des "Nahtmarkierers" jeweils eine Masche zugenommen werden, während man in der Runde linke Maschen strickt.
Weil ich links so locker stricke, habe ich das Stück nach dem Manschettenzopf auf "links" gedreht und hatte dann rechte Maschen. Die ersten Zunahmen habe ich versucht, verschränkt aus dem Querfaden aufzunehmen. Problem: trotz eifrigem Straffziehen immer fiese Löcher.
Diesen Ärmel sollte ich wohl als Schweizer Käse zur Talentshow schicken...
 Außerdem gibt es das Problem, dass der Markierer ja eher eine "virtuelle" Trennung zwischen zwei Zunahmen bildet, faktisch also zwei Maschen aus dem gleichen Querfaden zugenommen würden. Aber selbst mit einer Masche Abstand (Zunahmen 3-6) wird es löchrig.
Die letzten Zunahmen habe ich daher aus der Masche herausgestrickt: 1 verschränkt, 1 normal aus der Masche auf der linken Nadel (links im Bild). Ging schon besser, aber ideal ist das alles noch nicht. Werde für die Zukunft noch einmal die von knittingyards in den Kommentaren zur Verfügung gestellten Links prüfen - Danke nochmals dafür!

Das zweite Problem war der schon erwähnte große Unterschied in der Fadenspannung bei linken bzw. rechten Maschen. Ich habe mir sagen lassen, dass sei ein weit verbreitetes Problem. Ich werde wohl vor allem an den linken Maschen arbeiten müssen: Die Fadenspannung muss deutlich angezogen werden! Bis dahin habe ich das Problem durch rund-rechts stricken für den Großteil des Ärmels ja eindämmen können. Der Übergang ist dennoch leider deutlich sichtbar, obwohl ich statt mit Nadeln 3,5 sogar mit Nadel 5 (!) gestrickt habe!
links: in der Runde mit Nadel 5; rechts: hin-und-her mit Nadel 3,5. Ehrlich!
 Was mich aber sehr sehr wundert, ist der Unterschied auf der Innenseite der Ärmel (wo die rechten Maschen sichtbar sind):
Sind das rechts im Bild verschränkte Maschen? Und warum nur?
Bin das nur ich und mein Anfänger-Auge, oder sehen die Maschen rechts im Bild aus, als hätte ich sie verschränkt gestrickt? Auf der linken Seite habe ich "normale" rechte Maschen immer in der Runde gearbeitet, aber die rechte Bildhälfte zeigt ja die Rückseite der hin-und-her gearbeiteten Reihen mit dem Zopf (nicht im Bild). Und wenn dann die "Rückseite" verschränkte rechte Maschen produziert, hieße das doch, dass ich beim Linksstricken noch mehr falsch mache als gedacht. Also, über die Problemen mit der Fadenspannung hinaus...
Wenn Ihr mir hier weiterhelfen könntet wäre ich sehr dankbar - im Moment bin ich sehr verunsichert, denn ich mache eigentlich alles so wie in allen erreichbaren Anleitungen beschrieben... Was meint Ihr?

Samstag, 7. August 2010

Norwegermarathon 2. Start mit den Ärmeln.

Anlass für diesen Blog war ja eigentlich der Auftrag, vier mal den gleichen Nowegerpullover für die Neffen und Nichten zu stricken. Blau für die Jungs, rot für die Mädchen. Bis Weihnachten.
 Einer der Pullover ist ja bereits fertig. Seit März!
Aber nun ist schon August, und mindestens ein weiterer muss fertig werden, damit wenigstens ein Geschwisterpaar sich Weihnachten warm einmummeln kann...
Daher habe ich letzte Woche als neues Reiseprojekt schon mal zwei rote Ärmel auf die Zauberschlinge getan: zwei auf einmal und Ärmel zuerst...
... an diesem Ärmelsyndrom wird der rote Pullover nicht scheitern!

Donnerstag, 5. August 2010

Tutorial. Briefumschläge selber machen.

Als ich dreizehn war, hatte ich wahnsinnig viele Brieffreunde. Damals machten wir unsere Umschläge selber: wir rissen einfach eine Seite aus einem bunten Prospekt oder einer Zeitschrift aus, falteten die Seite vage so, bis sie einem Umschlag ähnelte, klebten mit Tesafilm alle Kanten zu, die Adresse kam auf einen Ettikettenkleber - und fertig.
Jeder Umschlag sah anders aus, und damit meine ich nicht nur die Farben, sondern vor allem die Form... ach ja, die gute alte Zeit! Manchmal haben wir sogar Leberwurst oder hartgekochte Eier verschickt  - das galt damals alles als Postkarte...

Heute ist die Post ja ganz schön spießig was Formate angeht. Weihnachten zum Beispiel war ich so dumm gewesen, quadratische Weihnachtskarten vom schwedischen Möbelhaus zu kaufen. Die sahen süß aus,  kamen aber mehrfach zurück. Ich hatte einfach nicht glauben können, dass ich wirklich 1,45 Euro Porto hätte aufkleben müssen, nur weil die Karten etwas kürzer als "Vorschrift" waren!

Nun hat vor einigen Wochen Cathe von Just Something I Made eine Vorlage für Briefkuverts zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt. Hier ist der Link: http://justsomethingimade.blogspot.com/2010/05/envelope-writing-sheets-free-images.html
Das tolle dabei: man schreibt den Brief direkt aufs Kuvert,
dann wird er zusammengefaltet und mit dem Adress- oder Absenderlabel verschlossen - wie früher die Luftpostbriefe.
Sie hat eine bunte/beschriftete Vorlage gemacht, aber auch eine einfache zum Selbstgestalten.
Einfach kostenloses PDF herunterladen - und los!
Leider gab es ein Problem mit dem PDF - Blogger erlaubt es bisher nicht oder nur sehr kompliziert, PDFs einzustellen. Typepade und Wordpress sind da offenbar einfacher. Cathe hatte eine Zwischenlösung, bei der sie die Vorlagen auf einem externen Server namens Scribd gehostet hat - aber für mich war das keine Option. Ich hätte mich dort mit meinem Facebook-account einlogen müssen, und sorry Leute, aber FB geht es einen SCH..... an, was ich in meiner Freizeit für PDFs lese. Geht's noch? Außerdem hat Scribd nach einem bestimmten Zeitpunkt angefangen, für die eigentlich von Cathe kostenlos zur Verfügung gestellten Dokumente Geld zu verlangen - so war das nicht gedacht... Zum Glück hat Cathe das Problem erkannt und behoben: nach und nach wird sie alle Ihre Free Downloads auf einem eigenen extra angelegten gleichnamigen wordpress-Blog verschieben. Hurra!
Schaut mal bei Ihr vorbei, sie ist echt mega-kreativ. Tolle Ideen, und großzügig: sie teilt wirklich fast alles!

Ich habe mir in der Zwischenzeit einfach ihre Vorlage als Grafikdatei heruntergeladen und einfach wie jedes andere Bild auch als "ganzseitigen Faxausdruck" auf normales Papier ausgedruckt.
Dann habe ich die Umrisse mit einem Folienstift auf einen durchsichtigen Plastikordner  durchgepaust und eine einfache Vorlage ausgeschnitten.
Und so geht's:
 Mit dieser Schablone kann ich aus jedem beliebigen Papier - zum Beispiel diesem hübschen Geschenkpapier - einen Umschlag machen.
 Auflegen, Umrisse aufzeichnen...
...ausschneiden...
...falten und kleben...

Fertig!
Man kann die Kuvertklappe mit Klebestift verschließen, oder mit einem hübschen Aufkleber.
Ob man nur einen Umschlag braucht, oder auch gleich einen Brief auf die Innenseite schreibt, bleibt jedem selbst überlassen.
Und schon hat man eine hübsche Verpackung für
beispielsweise ein paar Babyschuhe...

Dienstag, 3. August 2010

Timpani - Ärmelzopf fertig

Vielleicht blogge ich zur Zeit nicht so regelmäßig, wie ich gerne würde. So viel zu tun, so wenig Zeit!
Dennoch bin ich natürlich nicht komplett untätig gewesen:
Den Zopf unten am Ärmel habe ich schon fertig.
Jetzt geht es schon heftig Richtung Ellbogen...
 Allerdings habe ich beim Ärmel ein oder zwei ganz neue Probleme aufgetan.
Das erste Problem ist folgendes: ganz offensichtlich stricke ich rechte Maschen deutlich fester als linke. Der Hauptteil der Jacke ging ja in Reihen hin und her, genau wie die Manschette am Ärmel: Hinreihen fest, Rückreihen lockerer. Beim Beginn des Rundstrickens habe ich daher einen kleinere Nadel genommen und von 3,5 auf 3 gewechselt.
Man kann gut erkennen, wie die rechten Maschen im Zopf super-eng sind im Vergleich zu den linken Maschen drumherum.
Als der Zopf vorbei war, ergab sich ein zweites Problem: Für die Ärmelweite soll man 10 mal alle 8 Reihen an einer bestimmten Stelle  jeweils 2 Maschen zunehmen.Da ich aus einer linken Masche nicht unsichtbar zunehmen kann, ohne dass große Löcher entstehen, habe ich mich entschlossen, den Ärmel zu wenden und andersherum glatt rechts in Runden zu stricken - das geht schneller, und ich kann unsichtbar Maschen verschränkt aufnehmen. Der einmalige Hubbel vom Richtungswechsel ist lange nicht so schlimm wie ständige fette Löcher im Gestrick. Finde ich.

Problem: rechts in Runden ist noch viel enger. Ich hatte auf die ursprüngliche Nadel größe 3,5 zurückgewechselt, aber ich werde wohl auf eine 4 wechseln müssen.
Immerhin: es geht voran!
Habt Ihr eine Lösung für das unsichtbare Aufnehmen von linken Maschen, wenn man in der Runde strickt?
(übrigens: die Kirschmarmelade - ein Traum!)